Durchführung der Kostenstellenrechnung
- Verteilung er primären Gemeinkosten (1. Schritt im BAB)
- Kostenarten werden nach Verursachungsprinzip auf die Kostenstellen verteilt
- Kostenstelleneinzelkosten → direkte Zuordnung zu Kostenstellen möglich → z.B. Hilfslöhne zugeordnet über Lohnlisten, Betriebsstoffe zugeordnet über Materialentnahmescheine
- Kostenstellengemeinkosten → indirekte Verteilung wenn keine direkte Zuordnung möglich ist d.h. Wenn nicht ohne weiteres erkennbar ist in welcher Kostenstelle die jeweiligen Gemeinkosten angefallen sind
- geeignete Schlüssel für Verteilung sind einzusetzen
- Mengen- oder Wertschlüssel
- Mengenschlüssel
- Zahlgrößen (Zahl der Mitarbeiter)
- Zeitgrößen (Zahl der geleisteten Stunden)
- Raumgrößen (Flächenmaße)
- Gewichtsgrößen (Transportgewichte)
- technische Maßgrößen (Energieverbrauch in kWh)
- Wertschlüssel
- Kostengrößen (Herstellkosten)
- Einstandsgrößen (Wareneingangswert)
- Absatzgrößen (Warenumsatz)
- Bestandsgrößen (Anlagenbestandswert)
- Verrechnungsgrößen (Verrechnungspreise)
- Beachtung des Wirtschaftlichkeitsprinzips bei sämtlichen Aktivitäten im Rahmen der Kostenstellenrechnung → Aufwand im Verhältnis zum Nutzen
- Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung (2. Schritt im BAB)
- Überblick
- Ziel der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung ist es die primären Kostenstellenkosten, die den Vorkostenstellen zugeordnet sind auf die Endkostenstellen zu verteilen
- Vorkostenstellen sind nur direkt an Leistungserstellung beteiligt → die von ihnen erbrachten Leistungen werden im Betrieb verzehrt
- unterschieden zwischen aktivierbaren und nicht aktivierbaren Leistungen
- aktivierbare Leistungen
- werden in das Anlagevermögen aufgenommen und abgeschrieben wie extern bezogenes Gut
- nicht aktivierbare Leistungen
- müssen als Kosten den abnehmenden Kostenstellen zugeordnet werden
- Weiterberechnung der Gemeinkosten dieser Bereiche an diejenigen Kostenstellen erforderlich, die am Produkt arbeiten
- innerbetriebliche Leistungen sind sowohl bei der abgebenden Stelle (Vorkostenstelle) als auch bei der empfangenden Stelle (Vorkosten- oder Endkostenstelle) zu verrechnen
- Grundtypen innerbetrieblicher Leistungsbeziehungen
- Typ I → einstufiger einseitiger Leistungsstrom
- Typ II → mehrere nachgelagerte Kostenstellen an die die Leistungen abgegeben werden, einseitiger Leistungsfluss
- Typ III → einseitiger Leistungsfluss, mehrstufige Leistungsverflechtung
- Typ IV → wechselseitige Leistungsbeziehungen, oft zwischen Vorkostenstellen zu finden
- Verfahren innerbetrieblicher Leistungsverrechnung
- auf Basis nicht exakter Verrechnungspreise
- Anbauverfahren (teilweise Berücksichtigung einseitiger Leistungsbeziehungen)
- Stufenleiterverfahren (Berücksichtigung einseitiger Leistungsbeziehungen)
- auf Basis exakter Verrechnungspreise
- Simultanverfahren / Gleichungsverfahren (Berücksichtigung wechselseitiger Leistungsbeziehungen)
- Stufenleiterverfahren
- verfeinerte Methode zur Verteilung der sekundären Gemeinkosten
- geht von einseitigem Leistungsfluss aus
- berücksichtigt Leistungsbeziehungen zwischen Vorkostenstellen
- 1. Schritt
- Festlegung der Reihenfolge der Kostenstellen
- Reihenfolge orientiert sich an Fließrichtung der Leistungsabgabe
- Reihenfolge der Vorkostenstellen so gewählt, dass die geringwertigsten Leistungsbeziehungen vernachlässigt werden
- zur Bestimmung der Anordnung wird ein paarweiser Vergleich der Vorkostenstellen durchgeführt um die wertmäßig höhere Leistungsbeziehung zu bestimmen
- 2. Schritt
- konkrete Verrechnungspreise werden festgelegt auf Basis sämtlicher bei der Kostenverrechnung berücksichtigter Leistungsbeziehungen
- Stufenleiterverfahren entspricht dann dem Verursacherprinzip wenn es gelingt die Kostenstellen so anzuordnen, dass sämtliche Vorkostenstellen nur Leistungen an nachgeordnete Vorkostenstellen abgeben
- Anordnung der Kostenstellen muss für jede Abrechnungsperiode neu überprüft werden
- nur exakte Ergebnisse wenn lediglich einseitiger Leistungsfluss im Betrieb vorliegt
- bei komplexeren Fertigungs- und Ablaufstrukturen mit wechselseitigen Leistungsbeziehungen wird nicht die notwendige Genauigkeit erzielt
- Verfahren in kleineren Industriebetrieben wegen einfacher Handhabung sehr beliebt
- Simultanverfahren
- exakte Verrechnungssätze der Kostenverursachung werden ermittelt
- Berücksichtigung wechselseitiger Leistungsbeziehungen zwischen Vorkostenstellen
- System von Gleichungen aufgestellt, die jeweils pro Kostenstelle die primären Kosten als Konstante aufnehmen und die sekundären Kosten aus den anderen Vorkostenstellen mit dem Verrechnungssatz qi als Variablen
- Grundidee ist dass für jede Kostenstelle eine Gleichung aufgestellt wirdGesamtwert der abgegebenen Leistungen = gesamter Werteverzehr der Kostenstelle ibzw.gesamter Wert der abgegebenen Leistungen = primäre Stellenkosten + Wert der gesamten empfangenen Leistungen
- Wert der empfangenen Leistungen mit Hilfe des jeweiligen Verrechnungspreises der leistenden Kostenstelle ist zu ermitteln
- Wert der abgegebenen Leistungen basiert auf dem Verrechnungspreis der betrachteten Kostenstelle
- Simultanverfahren relativ rechenaufwendig, aufgrund gesteigerter Rechnerkapazität aber keine Hürde mehr, exakte Ergebnisse möglich
- Bildung von Zuschlags- und Verrechnungssätzen für die Hauptkostenstellen im Rahmen der Kostenträgerrechnung (3. Schritt im BAB)
- Ziel ist die differenzierte Berücksichtigung der Gemeinkosten bei der Kostenträgerrechnung
- Summe der primären und sekundären Gemeinkosten, die einer Endkostenstelle zugeordnet wurden, wird zu einer jeweils bestimmten Bezugsgröße ins Verhältnis gesetzt
- Zuschlagssatz → wenn eine Wertgröße ein Bezugsgröße darstellt von einem Verrechnungssatz wenn andere Schlüsselgrößen genutzt werden
- Herstellungskosten = Begriff des externen Rechnungswesens
- Herstellkosten = relevant bei internem Rechnungswesen
- aus Herstellkosten können Herstellungskosten abgeleitet werdenHerstellkosten- Zusatzkosten- Anderskosten+ Zweckaufwand= Herstellumgskosten
- Wirtschaftlichkeitskontrolle und -analyse (4. Schritt im BAB)
- als Durchschnitt vergangener Werte werden Normalzuschlagssätze gebildet
- Normalzuschlagssätze entweder mit Ist-Zuschlagssätzen verglichen oder die absoluten Beträge, verrechnete Normalgemeinkosten und Summe der primären und sekundären Stellengemeinkosten gegenüber gestellt
- Über- / Unterdeckung lässt sich ermitteln
- Ist-Wert > Normalwert → Überdeckung → in Planung wurde von höheren zu verrechnenden Gemeinkosten ausgegangen
- Ist-Wert < Normalwert → Unterdeckung → in Planung wurde von zu geringen Istgemeinkosten ausgegangen
- Aussagekraft der Wirtschaftlichkeitskontrolle relativ eingeschränkt, da beide betrachtete Größen (Ist- und Normalgemeinkosten) möglicherweise von anderen Kostenstellen verrechnete Kosten beinhalten können die Endkostenstellen auf deren Wert keinen Einfluss haben
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