Systemisch-evolutionstheoretische
Managementansätze
St. Galler
Managementansatz
- orientiert sich an den Kenntnissen der Systemtheorie und Kybernetik
- Ansatz der es ermöglicht Probleme und Aspekte der Unternehmensführung ganzheitlich und integriert zu erfassen
- Unternehmen dabei als dynamische und komplexe Systeme in einer vielfältigen Umwelt verstanden → Management hat Aufgabe der Gestaltung, Lenkung und Entwicklung der Unternehmen
- Umgang mit Komplexität → Befürwortung der Komplexität und evtl. sogar Erhöhung der Komplexität anstelle des Einsatzes von Instrumenten zur Reduzierung der Komplexität
- Gesetz der erforderlichen Varietät schafft Voraussetzungen, die ein Überleben auf Dauer ermöglichen
- Anpassung an Umwelt findet hauptsächlich durch Selbstorganisation evolutionäre Anpassungsvorgänge statt
- Manager soll dabei strategische Entscheidungen katalysieren
- für Sicherung der Lebensfähigkeit
- Umwelt erfassen, verstehen und interpretieren
- Unternehmung im Hinblick auf Umweltentwicklungen gestalten
- Unternehmensführung so konzipieren, dass die permanenten Anpassungsprozesse der Unternehmung an die Umwelt möglichst reibungslos ablaufen
- Ziel → Einwirkung der Umwelt auf das Unternehmen unter Kontrolle zu bringen → Kontrolle bedeutet einen Gleichgewichtszustand zu ermöglichen → Gleichgewichtszustand dabei nicht statisch, sondern dynamisches Fließgleichgewicht
Wiener Managementansatz
- beruht auf Theorie sozialer Systeme → anstelle von Menschen treten Kommunikation und Strukturen, da Menschen für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens nicht als relevant betrachtet werden
- Bedingungen für Steuerung und Lenkung sind in den Systemen zu suchen → jede Steuerung geschieht im System und ist nicht notwendigerweise Selbssteuerung
- Aufgabe des Managements → Zusammenhänge zwischen ereignisreichen Kommunikationen und deren Relation entdecken
- aufgrund operativer Geschlossenheit sozialer Systeme wird eine direkte Einflussnahme des Managers unmöglich → Kommunikation des Managers als von außen kommend betrachtet → muss Anschluss an Handlungen im System finden
- Ansatzpunkt für Management ist Schaffung von Voraussetzungen, unter denen sich das Selbststeuerungspotenzial der Organisation frei entfalten kann → große Bedeutung kommt dem Rekursionsprinzip und dem Prinzip der autopoietischen Struktur zu
- Aufgaben des Managements → Beobachten, Konstruieren, Intervenieren
- im Vordergrund steht Bestätigung der Eigenlogik des Systems
- Zweck des Managements → Sinn schaffen, Bedeutung zuschreiben, Komplexität auf- und abbauen, Unterschiede anbieten, Veränderungen unterstützen
Münchner Managementansatz
- stützt sich auf ein grundlagenorientiertes Fundament einer evolutionären Organisationstheorie sowie der neueren Systemtheorie
- hält autopoietische und allopoietische Gestaltung eines Unternehmens für überflüssig → Systemen wird stattdessen evolvierende und entwicklungsfähige Charakterzüge zugesprochen → Selbstproduktion und Selbstreproduktion von Systemen darf keine Aufmerksamkeit gewidmet werden
- dem System soll eine immanente Struktur bereitet werden, mithilfe der es der Unternehmung möglich wird in eine nicht zu prognostizierende Zukunft zu evolvieren
- Evolution ist grundsätzlich nicht vollständig und kontrollier- bzw. steuerbar
- die wichtigsten Fähigkeiten, in denen sich die Entwicklung einer Unternehmung äußert:
- Handlungsfähigkeit → Aktionsradius, in dem sich eine Unternehmung bewegen kann
- Lernfähigkeit → für Entwicklung eines Systems erforderliche, Gradmesser für die notwendigen immanenten Strukturen
- Responsiveness → Verhältnis zwischen Lernfähigkeit und Responsiveness zeigt Umsetzungsstärke eines Systems an
- Aufgabe des Managements ist es zweckmäßige Rahmenbedingungen für die Unternehmung zu schaffen um anhand kommunikativen Handelns die Evolution des Unternehmens in Gang zu setzen
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