Liquidität
und Cash-Flow
- Liquidität = Fähigkeit eines Unternehmens den entsprechenden Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern termingerecht nachkommen zu können
Dimensionen von Liquidität
- von entscheidender Bedeutung für die Abschätzung des Zahlungsvermögens eines Unternehmens sind
- Menge und Marktwert der Vermögensgüter über die das Unternehmen verfügt um Liquidität zu beschaffen → güterwirtschaftliche Liquidität der vorhandenen Vermögensgegenstände
- finanzielle Überschüsse, die das Unternehmen gegenwärtig und in Zukunft erwirtschaften kann → Erzielung von finanziellen Überschüssen
- güterwirtschaftliche Liquidität → Gläubiger beleihen vorhandene Vermögensgegenstände wodurch der Verkauf selbiger umgangen werden kann
- Erzielung finanzieller Überschüsse → Gläubiger beleihen zukünftige Nettoeinzahlungen, wodurch die Zeitspanne bis zum Eintritt der Einzahlungsüberschüsse überbrückt werden kann
Messung von Liquidität
- Rechnung zur Messung künftiger Liquidität basiert auf Ein- und Auszahlungen
- bilanzielle Rechnungen operieren mit Erträgen und Aufwendungen
- Vergleich beider Rechnungen ermöglicht die Transformation des Saldos aus Erträgen und Aufwendungen aus der Gewinn- und Verlustrechnung (Jahresüberschuss) in eine Zahlungsgröße (Cashflow)
Der Cashflow
- Abgrenzung des Cashflows
- finanzwirtschaftlich relevante Strömungsvorgänge innerhalb einer betrachteten Periode (dynamische Liquidität) sind entscheidend für Finanzanalysen
- wichtigste finanzwirtschaftliche Stromgröße ist Cashflow
- ist der Überschuss der Einzahlungen über die Auszahlungen einer Periode
- unterschieden zwischen operativem Cashflow, Cashflow aus Investitionstätigkeiten und Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten
- operativer Cashflow gibt den aus den laufenden erfolgswirksamen Geschäftsaktivitäten resultierenden finanziellen Überschuss an → ist Ausdruck für Innenfinanzierungskraft, die einem Unternehmen für Investitionen, Schuldentilgung, Dividendenzahlung und Speisung des Finanzmittelbestandes zur Verfügung steht
- Cashflow ist frei von Bewertungsmaßnahmen → in geringerem Umfang durch bilanzpolitische Maßnahmen gestaltbar als Jahresüberschuss und besserer Indikator des Unternehmenserfolgs
- operativer Cashflow
- stammt aus der auf Erlöserzielung ausgerichteten Tätigkeit des Unternehmens, soweit er nicht dem Cashflow aus Investitions- oder Finanzierungstätigkeiten zugeordnet ist
- möglich Cashflow direkt abzuleiten als Einzahlungsüberschuss sämtlicher zahlungswirksamer Erträge über sämtliche zahlungswirksamen Auwendungen
- direkte Methode vor allem bei intern erstellten liquiditätsbezogenen Kapitalflussrechnungen verwendet
- Ausgangspunkt bei indirekter Ermittlung des Cashflow ist Periodenergebnis in Form eines Periodenüberschusses oder -fehlbetrages
- Nettoumlaufvermögen (NetWorkingCapital NWC) = Saldo aus kurzfristigem Umlaufvermögen ohne liquide Mittel und kurzfristigem Vermögen
- NWC besteht aus Vermögensteilen, die sich innerhalb eines Produktionszyklus oder mindestens innerhalb eines Jahres wieder in liquide Mittel zurückverwandeln
- positiver NWC bedeutet, dass das dem Unternehmen langfristig zur Verfügung stehende Kapital das langfristig gebundene Vermögen übersteigt → Teil des Umlaufvermögens wird mit langfristigen Finanzierungsmitteln finanziert
- negativer NWC impliziert dass das langfristig gebundene Vermögen (Anlagevermögen) nur zum Teil durch langfristig zur Verfügung stehendes Kapital gedeckt ist → Teil des Anlagevermögens wir durch kurzfristige Finanzmittel finanziert
- NWC als Konsequenz der langfristigen Finanzierungsentscheidungen des Managements und der langfristigen Investitionsentscheidungen
- von Interesse im Rahmen einer finanziellen Analyse ist EBK (erforderliches Betriebskapital)
- EBK bezeichnet den finanziellen Mittelbedarf, der neben der Finanzierung des Anlagevermögens mindestens erforderlich ist um die laufende Geschäftstätigkeit des Unternehmens zu gewährleisten
- Höhe des EBK ist abhängig von Lagerhaltung für Fertigungsmaterial, Zahlungsmodalitäten des Unternehmens und Kreditpolitik gegenüber Abnehmern
- Cashflow aus Investitionstätigkeit
- umfasst sämtliche Zahlungsströme aus Investitions- / Desinvestitionsenstscheidungen
- Summe aus Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit und Cashflow aus Investitionstätigkeit ergibt „free Cashflow“
- free Cashflow stellt den von Maßnahmen der Außenfinanzierung unabhängigen Cashflow aus Leistungsbereich des Unternehmens dar
- Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
- Zahlungsströme, die aus Transaktionen mit den Unternehmenseignern sowie aus Aufnahme und Tilgung von Finanzschulden resultieren
- Summe aus allen Cashflows = liquide Mittel
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