eine Sammlung von Materialien, Links und Videos zum Thema Wirtschaftspsychologie
søndag 14. juni 2015
lørdag 13. juni 2015
fredag 12. juni 2015
Arbeitsstrukturierung
Mit einem hohen Maß an Arbeitsteilung geht für
gewöhnlich auch ein hohes Maß an Unzufriedenheit einher. Um diesen
negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, zielt die
Arbeitsstrukturierung auf eine hohe Generalisierung der Arbeit ab.
Das kann durch Job-Rotation, Job-Enrichment oder Job-Enlargement
geschehen.
Job-Rotation → Arbeitsplatzwechsel, ist der
regelmäßige und systematische Wechsel von Arbeitsaufgabe und
Arbeitsplatz. Es handelt sich dabei lediglich um eine Rotation auf
gleicher Hierarchieebene, es kommen also keine hierarchisch höher
geordneten Aufgaben hinzu.
Job-Enlargement → Aufgabenerweiterung, der Grad der
Arbeitsteilung wird reduziert. Strukturell ähnliche Aufgaben
mehrerer Stellen werden in einer Stelle zusammen gefasst. Die
Arbeitsinhalte werden also horizontal erweitert. Auch hier kommen
keine hierarchisch höher geordneten Aufgaben hinzu, aber auf
gleicher Ausführungsebene kommen zusätzliche Aufgaben hinzu,
Planung und Kontrolle bleiben jedoch in „fremder“ Hand.
Job-Enrichment → Aufgabenbereicherung, ist die
Erweiterung des Entscheidungs- und Kontrollspielraums in vertikaler
Richtung.
Job-Rotation → Ziel ist die Verringerung der Monotonie
der Arbeit und der damit häufig verbundenen einseitigen Belastung
und eine Erhöhung der Flexibilität der Mitarbeiter. Zusätzlich
wird auch eine Steigerung des Verantwortungsgefühls für die
Gruppenaufgabe erwartet.
Job-Enlargement → Auch hier ist eine Flexibilisierung
der Mitarbeiter das Ziel. Außerdem bekommen Mitarbeiter das Gefühl
mehr zu machen, was wiederum in der Regel die Arbeitszufriedenheit
erhöht.
Job-Enrichment → Hier kommen Planung und Kontrolle
sukzessiv zu den bereits auszuführenden Aufgaben hinzu, so dass die
Eigenverantwortung des Mitarbeiters wächst. Die Anforderungen an den
Mitarbeiter steigen hier besonders, was wiederum zur Qualifizierung
von Mitarbeitern eingesetzt werden kann.
Notwendigkeit der Differenzierung des Personalbedarfs nach qualitativen, quantitativen, zeitlichen und örtlichen Aspekten
Die Ermittlung des Personalbedarfs geschieht nach
qualitativen (Welche Qualifikationen müssen die Mitarbeiter
erfüllen?), quantitativen (Wie viele Mitarbeiter werden benötigt?),
zeitlichen (Zu welchem Zeitpunkt werden die Mitarbeiter benötigt?)
und örtlichen (Wo werden die Mitarbeiter benötigt?) Aspekten. Ziel
ist es die Mitarbeiter im benötigten Umfang mit der passenden
Qualifikation am richtigen Ort einzusetzen.
Inwieweit eignet sich eine Stellenbeschreibung als Grundlage für die Ermittlung des qualitativen Personalbedarfs?
Kennzeichen einer Stellenbeschreibung
- Stellenbezeichnung
- Stelleneinordnung im Unternehmen
- Stellenaufgaben und -ziele
- Stellenbefugnisse und -verantwortung
- Stellenanforderungen
Die aufgeführten Kennzeichen einer Stellenbeschreibung bilden die Grundlage für die Ermittlung des qualitativen Personalbedarfs. In einfachen Fällen reicht der Abgleich von Stellenanforderungen in der Stellenbeschreibung mit den Qualifikationen des Bewerbers. Meist wird aber die Stellenbeschreibung als Ausgangspunkt benutzt um ein Anforderungsprofil für die entsprechenden Stellen aufzusetzen, mit dem dann wiederum die Qualifikationsprofile eines Bewerbers oder eines Mitarbeiters abgeglichen wird.
torsdag 11. juni 2015
warum lösen Experten Probleme schneller als Novizen?
Dass Experten schneller und
genauer sind beim Lösen eines Problems lässt sich dadurch erklären,
dass sie mehr und andere bedeutungshaltige Muster wahrnehmen als ein
Novize. Experten verfügen über eine wohlorganisierte Wissensbasis,
die die Informationsaufnahme, die Informationsverarbeitung sowie das
Lösungsverhalten von Experten in einzigartiger Weise prägt.
Experten erkennen und selektieren problemrelevante Informationen
effizienter, investieren aber im Vergleich zu Novizen mehr Zeit für
die Problemanalyse und gelangen so zu einer besseren
Problemrepräsentation. Experten können also die Schwierigkeit des
Problems genauer abschätzen und ihre Ressourcen besser einteilen und
klassifizieren die Probleme sinnvoller anhand der Problemstruktur.
Bei der Informationsverarbeitung zeigen Experten eine überragende
Gedächtnisleistung, welche sich sowohl auf das Langzeitgedächtnis
wie auch auf das Kurzzeitgedächtnis bezieht. So kann ein Experte im
Schach die Figurenaufstellung auf einem Schachbrett innerhalb weniger
Sekunden erfassen und sehr genau wiedergeben. Das Wissen von
Experten ist prinzipienbasiert in Gedächtniseinheiten abgespeichert
in sogenannten Chunks. Experten verfügen über ein reiches
Repertoire an Lösungsstrategien, auf die sie, zumindest teilweise,
zurückgreifen können. Dadurch erkennen Experten leichter
Zusammenhänge zu anderen Problemen, wobei oberflächliche
Ähnlichkeiten für sie bei der Lösung des Problems keine Rolle
spielen. Anfänger hingegen kategorisieren stark nach oberflächlichen
Ähnlichkeiten und können kaum Lösungsansätze formulieren. Sie
müssen stattdessen mühsam für sie neue Lösungswege finden. Die
überragenden Fähigkeiten von Experten gehen im Allgemeinen nicht
auf außerordentliche kognitive Fähigkeiten zurück sondern beruhen
stattdessen eher auf deren umfangreichen bereichsspezifischem Wissen
und einer daran angepassten Verarbeitung der Informationen. Das
enorme Bereichswissen von Experten hat Einfluss auf alle Aspekte des
Problemlösungsprozesses, von der Problemerkennung bis zur
Lösungsfindung. Außerdem verfügen Experten über Routine beim
Angehen von Problemen auf ihrem Wissensgebiet, die durch ihre
intensive Ausbildung entstanden ist. Lösungsmuster von Experten sind
durch Geschwindigkeit und eine geringe Fehlerrate gekennzeichnet.
Methoden zur Lösung eines Problems (Psychologie)
Um ein Problem lösen zu können,
muss dieses Problem zuerst einmal erkannt und verstanden werden.
Danach muss ein Plan zur Lösung des Problems bereitgestellt und
ausgeführt werden, bevor das Ergebnis schließlich auf Richtigkeit
überprüft werden kann.
Die Lösung des Problems kann auf
unterschiedliche Art und Weise vonstatten gehen. Es gibt zwei
allgemeine Suchverfahren, die auf jedes beliebige Problem angewandt
werden können.
Bei
der Breitensuche
werden
vom Anfangszustand aus alle möglichen direkten Nachfolgezustände
betrachtet. Von allen direkten Nachfolgezuständen werden wiederum
alle direkten Nachfolgezustände ermittelt und so weiter. Man geht
also bei der Suche nach der Lösung des Problems immer weiter in die
Breite, während man sich Ebene für Ebene der Lösung des Problems
nähert. Das Ziel, die Lösung des Problems, wird so in der
Mindestzahl von Ebenen erreicht.
Bei
der Tiefensuche
hingegen wird von allen möglichen Nachfolgezuständen einer
ausgewählt. Erst wenn man in eine Sackgasse gerät oder in einen
bereits erreichten Zustand, wird der letzte Schritt rückgängig
gemacht (backtracking) und vom Vorgängerzustand aus ein alternativer
Schritt ausgeführt. Man geht also dementsprechend bei der
Lösungssuche immer weiter in die Tiefe und nur im Falle einer
Sackgasse in die Breite. Das Problem bei dieser Art der Problemlösung
ist allerdings, dass man schon sehr weit in einem Zweig ist, der die
Lösung nicht enthält und im schlimmsten Fall alle Schritte bis zum
ersten Schritt rückgängig machen und wieder von vorn beginnen muss.
Sowohl
die Breiten- als auch die Tiefensuche können per Vorwärts- und per
Rückwärtssuche ausgeführt werden. Bei der Vorwärtssuche
startet man am Anfang und sucht nach Schritten, die einen näher an
den Zielzustand führen. Bei der Rückwärtssuche
startet
man mit Lösung und versucht Schritte zu finden, die einen
letztendlich zum Anfangszustand führen. Dabei wird das Ziel
schrittweise in Teilziele zerlegt, bis man die Teilziele erfüllen
kann.
Zusätzlich
zu diesen allgemeinen Suchverfahren gibt es heuristische
Suchverfahren,
die bei der Suche im Problemraum problemspezifische Heuristiken
nutzen. Dabei soll die Auswahl von Problemlöseschritten optimiert
werden, indem problemspezifische Informationen ausgenutzt werden. Im
Folgenden werde ich auf zwei dieser Heuristiken eingehen.
Bei
der Hill-climbing-strategie
handelt
es sich um eine Strategie, die sich der Vorwärtssuche bedient. Dabei
wird aus einer Menge aller möglichen Schritte derjenige ausgewählt,
der einen dem Ziel am schnellsten näher zu bringen scheint. Um das
zu erreichen müssen die einzelnen Problemzustände, die sich aus den
einzelnen Schritten ergeben, dahingehend bewertet werden wie ähnlich
sie dem Zielzustand sind. Bei dieser Vorgehensweise kann sich das
Problem ergeben, dass man sein angestrebtes Ziel nicht erreicht,
sondern nur ein lokales Maximum, einen vorgelagerten Gipfel.
Bei
der Mittel-Ziel-Analyse
wird
dieses Problem vermieden, indem eine heuristische Vorwärtssuche mit
Teilzielbildung verknüpft wird. Der aktuelle Zustand wird hierbei
zunächst mit dem Zielzustand verglichen. Entspricht er dem
Zielzustand, gilt das Problem als gelöst. Entspricht er dem Ziel
nicht, wird der größte Unterschied zwischen den beiden Zuständen
anhand einer problemspezifischen Heuristik ermittelt. Gibt es keinen
Schritt, der den Unterschied zwischen den beiden Zuständen
beseitigen kann, gilt das Problem als nicht lösbar. Gibt es einen
möglichen Schritt wird versucht ihn auszuführen, sofern alle
Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Sind nicht alle Voraussetzungen
für die Ausführung des Schrittes erfüllt, wird die Schaffung der
Voraussetzungen als neues Teilziel aufgestellt. Durch dieses
Aufstellen von Teilzielen, bekommt die Suche nach der Lösung des
Problems eine Richtung zugewiesen und der Suchraum wird auf die für
das Lösen des Problems relevanten Schritte eingeschränkt. Das
Problem dieses Verfahrens ist seine Komplexität, da unter Umständen
sehr viele Teilschritte in Erinnerung behalten werden müssen.
Urteilsheuristiken
Urteilsheuristiken sind intuitive
Wahrscheinlichkeitsurteile, also Strategien zur Urteilsfällung. Sie
dienen dazu Urteile nicht anhand von tatsächlichen, errechneten
Wahrscheinlichkeiten zu fällen, sondern anhand von Erfahrungswerten.
Sie gehören zu den automatischen Denkprozessen und werden oft gar
nicht bewusst wahrgenommen. Verfügbarkeit, Repräsentativität,
Verankerung und Anpassung von Informationen spielen beim Fällen von
Urteilen eine entscheidende Rolle. Auch Gefühle und Stimmungen
können als Urteilsheuristik genutzt werden (Affektheuristik).
Biases, also Fehler bei der
Urteilsfällung, treten dabei vor allem bei starker Repräsentation
und Verfügbarkeit auf. Wenn zum Beispiel die Häufigkeit von
Todesursachen geschätzt werden soll und Verkehrsunfälle in der
Presse stärker vertreten sind als die Opfer von Herzinfarkten, ist
es sehr wahrscheinlich, dass die Häufigkeit von Verkehrsunfällen
mit Todesfolge höher eingeschätzt wird als sie tatsächlich ist,
die Anzahl von tödlich endenden Herzinfarkten hingegen für
niedriger angenommen wird als sie in Wirklichkeit ist. Untersuchungen
zeigen, dass die Urteilsfällung anhand von Urteilsheuristiken den
mathematisch errechneten Wahrscheinlichkeiten durchaus ebenbürtig
ist. Dabei zeigt sich oft der less-is-more Effekt, das heißt dass
Personen oft bessere Urteile fällen wenn ihnen weniger Informationen
zur Verfügung stehen, die gegeneinander abgewogen werden müssen.
Gigerenzer und Brighton schlagen
folgende Urteilsheuristiken vor:
- Recognition
Wird eine von zwei Alternativen
erkannt, wird sich für die bekannte Alternative entschieden. Sollen
Personen zum Beispiel entscheiden welche von zwei Städten die
größere ist, wird sich für die Stadt entschieden, die der Person
bekannt vorkommt. Das ist eine sinnvolle Herangehensweise, da größere
Städte auch für gewöhnlich einen höheren Bekanntheitsgrad
besitzen und in der Presse öfter vertreten sind. Um eine
Entscheidung zu treffen, reicht also ein einziger Grund aus.
- Fluency
Werden beide Alternativen erkannt,
wird sich für die schneller erkannte Alternative entschieden.
- Take-the-best
Diese Heuristik ist vor allem bei
nur wenigen zugänglichen Informationen den komplexen statistischen
Entscheidungsverfahren ebenbürtig oder sogar überlegen. Auch hier
reicht, wie bei der Recognition-Heuristik, ein einziger Grund aus um
eine Entscheidung zu treffen. Sind beide Alternativen bekannt, werden
weitere Hinweise (cues) gesammelt und absteigend nach Validität
(Vorhersagekraft) durchgegangen. Entschieden wird dann nach dem
ersten Hinweis, der die beiden Alternativen voneinander
unterscheidet.
- Tallying
Auch hier werden, wie bei der
take-the-best Heuristik, cues gesammelt. Entschieden wird sich dann
für die Alternative, die die meisten positiven Hinweise hat.
- Satisficing
Hierbei werden alle Alternativen
durchgegangen. Entschieden wird sich dann für die Alternative die
als erste ein vorher festgelegtes Zielkriterium erfüllt.
Bei der Entscheidung zwischen
„Heiraten“ und „Nicht Heiraten“ könnte Darwin die Tallying
Heuristik verwendet haben. Er könnte dabei die Suchregel,
Abbruchregel und Entscheidungsregel folgendermaßen angewandt haben.
Die Suchregel beschreibt eindeutig
in welcher Reihenfolge die Informationen betrachtet werden. Die Cues
werden dabei absteigend nach ihrer Validität sortiert und
nacheinander durchgegangen und miteinander verglichen. Darwin stellte
dabei positive und negative Aspekte des Heiratens und des nicht
Heiratens einander gegenüber. Die Abbruchregel stellt das Ende der
Informationssuche dar. Darwin hatte alle ihm wichtig erscheinenden
Aspekte anhand von zwei Listen einander gegenüber gestellt und
konnte somit vergleichen welche der beiden Alternativen die größere
Anzahl von positiven Aspekten mit sich bringen könnte, und entschied
sich demnach für das Heiraten (Entscheidungsregel).
onsdag 10. juni 2015
tirsdag 9. juni 2015
das linguistische Relativitätsprinzip
Das
linguistische
Relativitätsprinzip,
von einigen Forschern auch Sapir-Whorf-Hypothese genannt, nach ihren
beiden bekanntesten Vertretern, besagt, dass die Art und Weise wie
ein Mensch denkt, durch die Grammatik und den Wortschatz seiner
Muttersprache beeinflusst wird. Die Formulierung von Gedanken stellt
demnach also keinen unabhängigen Prozess dar, sondern wird von
unterschiedlicher Grammatik der Sprachen beeinflusst. Verschiedene
Sprachgemeinschaften, haben also demnach auch eine unterschiedliche
eine Wahrnehmung und Sichtweise auf die, sie umgebende, Welt. Die
Gedanken einer Person können von einer anderen Person, die eine
andere Sprache als Muttersprache hat, dementsprechend nicht
vollkommen nachvollzogen werden.
Außer des linguistischen
Relativitätsprinzips wurden noch weitere Beziehungen zwischen Denken
und Sprache vorgeschlagen, die hier im Folgenden jeweils anhand eines
Beispiels erläutert werden sollen. Als prominentester Vertreter der
Hypothese dass Denken innere Sprache ist, gilt John B. Watson. Er war
der Auffassung, dass Denken mit Sprache (und umgekehrt)
gleichzusetzen ist. Als Beispiel dafür kann man innere Monologe mit
sich selbst, bzw. das „in Worten denken“ anführen. Sätze wie
„ich darf heute nicht vergessen die Blumen zu gießen, und danach
muss ich noch die Wäsche zusammenlegen, bevor ich das Abendessen
mache“ zeigen diese inneren Selbstgespräche sehr gut. Jean Piaget
ein Psychologe, vertrat die Meinung, dass die kognitive Entwicklung,
die sprachliche Entwicklung determiniert. Also erst mit
fortschreitender geistiger Entwicklung im Kleinkind-, Schulkind und
Jugendalter eine komplexe Sprache möglich ist, sich ein Kind also
erst mit fortschreitendem Alter komplex artikulieren kann. Am Anfang
seiner sprachlichen Entwicklung zeigt ein Kind nur auf z.B.
Schokolade, wenn es diese haben will und sagt „da“, kann also
noch nicht in Worte fassen was es wirklich will, nämlich die
Schokolade. Mit fortschreitender Entwicklung sind dann aber schon
komplexe Sätze möglich wie z.B. „Mama, wenn ich fertig bin mit
Aufräumen, will ich Schokolade haben.“. Noam Chomsky vertrat die
Theorie, dass Kognition und Sprache vollkommen unabhängig
voneinander sind, sozusagen nebeneinander her existieren, ohne sich
gegenseitig zu beeinflussen. Laut dieser Theorie bringen Kinder von
Geburt an eine Art Bauplan zum Erwerb einer Sprache mit (language
acquisition device), die es ihnen ermöglicht alle Sprachen quasi
nebenbei zu lernen. Das Kind muss also nur noch lernen, die
sprachlichen Inputs richtig zu sortieren und einzuordnen. Demnach
soll ein Kind also seine (Mutter)Sprache ohne jegliche Einwirkung der
Kognition erlernen, nur anhand des mitgebrachten Bauplans. Als Beleg
für diese Theorie wird angeführt, dass Kinder weltweit sprachliche
Fehler machen, die aber trotzdem den eigentlichen grammatischen
Regeln ihrer Sprache folgen, in diesen Fällen aber „Ausnahmen zur
Regel“ darstellen. Ein Beispiel hierfür wäre ein Satz wie „Der
Mann hat eine andere Sprache gesprecht“ oder „Ja Mama, ich sei
vorsichtig“ . Zusätzlich kann als Beweis für diese Theorie auch
das „Verstehen eines Sachverhaltes ohne ihn erklären zu können“
gesehen werden. Ein Sachverhalt wird also verstanden, kann aber nicht
in die richtigen Worte gefasst werden. Es fehlen einem die Worte oder
die Worte scheinen nicht ausreichend oder nicht vollkommen zutreffend
zu sein. Dieses Gefühl der Unzulänglichkeit von Worten hat
sicherlich jeder von uns schon erlebt.
Eine weitere Theorie stammt von
Lew Semjonowitsch Wygotski. Diese Theorie besagt, dass sich Kognition
und Sprache zwar zuerst unabhängig voneinander entwickeln, sich
später aber immer mehr ineinander verschränken. Der Denkprozess
bekommt also mit zunehmender Entwicklung immer mehr soziale Züge,
die einen Austausch über Denkprozesse und Ideen ermöglicht. Ein
Kind fängt zum Beispiel aus reiner Nachahmung an zu zählen, sagt
also gewissermaßen die Zahlwörter auswendig auf ohne wirklich zu
verstehen, dass diese Zahlwörter einen Bezug zur ihn umgebenden Welt
haben. Später setzt es dann diese Zahlwörter in Bezug zu seiner
Umwelt und rechnet beispielsweise mit seinen Fingern. Diese
Hilfsmittel werden dann so verinnerlicht, dass es dann schließlich
komplexe Rechenaufgaben lösen und eventuell auch den genutzten
Rechenweg erklären kann oder sich mit seinen Mitschülern, Lehrern
und anderen Personen seines Umfeldes darüber unterhalten kann. Die
Sprache hat ich also mit dem Denkprozess verschränkt, obwohl sich
beide anfangs unabhängig voneinander entwickelt haben.
Schlussendlich
noch eine letzte Theorie mit ihren bekanntesten Vertretern Edward
Sapir und Benjamin Lee Whorf,
welche besagt, dass Sprache das Denken determiniert. Diese Theorie
ist dem linguistischen Relativitätsprinzip (in seiner starken
Variante) sehr ähnlich. Als Beispiel hierfür möchte ich das im
Fernlehrbrief dargestellte Beispiel der Farben heranziehen. Im
Deutschen unterscheiden wir die Farben „blau“ und „grün“,
während im Walisischen diese Farben zu „glas“ zusammengefasst
werden. Im Russischen wiederum wird nochmals zwischen hellblau
„goluboj“ und dunkelblau „sinji“ unterschieden. Die
Farbwahrnehmung an sich unterscheidet sich nicht, jedoch die
Einteilung und Zuordnung der einzelnen Farbtöne in die
unterschiedlichen Kategorien ist bei Angehörigen der
unterschiedlichen Sprachgruppen anders und für „Außenstehende“
mit unterschiedlicher Muttersprache vielleicht nicht immer
verständlich oder nachvollziehbar.
Verfügen Tiere über Sprache?
Um die Frage beantworten zu
können, ob Tiere auch über Sprache verfügen, sollte zunächst
einmal geklärt werden, was genau unter Sprache verstanden wird.
Sieht man Sprache lediglich als Kommunikation an, so kann man diese
Frage ganz eindeutig mit „Ja“ beantworten, denn Tiere
kommunizieren miteinander. Oft durchaus bewusst wenn beispielsweise
Warnrufe ausgestoßen werden, um Artgenossen vor Fressfeinden zu
warnen, oft aber auch rein instinktiv. Wenn man Sprache nur als
Kommunikation definieren würde, könnte man auch behaupten, dass
Pflanzen ebenfalls über eine Sprache verfügen, denn auch sie
kommunizieren (chemisch) untereinander und mit ihrer Umwelt. Sie
duften zum Beispiel um Bestäuber anzulocken.
Ich möchte für meine
Argumentation hier Charles Hocketts Designkriterien der Sprache und
Beispiele, aus dem Fernlehrbrief verwenden. Sprache ist definiert als
ein System aus Symbolen und Regeln, wobei die Regeln generativ sind.
Es gibt viele Hinweise dafür dass
auch viele Tiere sprachbegabt sein können. Ein Beispiel dafür ist
der Border Collie Rico, der auf Zuruf über 200 verschiedene Objekte
voneinander unterscheiden konnte. Bei weiteren Studien am
Max-Planck-Institut fand man heraus, dass er auch neue Objekte
mittels Ausschlussverfahren den ihm neuen Begriffen zuordnen konnte,
sogenanntes fast-mapping. Diese Fähigkeit wurde bis dahin nur bei
Kindern beobachtet und immer mit Sprachkompetenz in Verbindung
gebracht worden. Allerdings scheint sich es sich nach neuesten
Erkenntnissen bei letzterer Fähigkeit um einen generellen kognitiven
Prozess zu handeln.
Ein weiteres Beispiel dafür dass
Tiere über Sprachkompetenz verfügen ist der Graupapagei Alex. Er
konnte, nachdem er einen begrenzten Wortschatz gelernt hatte,
einfache Fragen beantworten und Objekte kategorisieren. Alex scheint
seine Äußerungen zu verstehen, was Hocketts Designkriterium Nr. 5
(total feedback) entspricht und verleiht dem was er sagt eine
Bedeutung (Designkriterium Nr. 7, sematicity). Die Fähigkeit Lauten
eine Bedeutung zu verleihen ist auch bei großen Tümmlern beobachtet
worden. Jedes Individuum einer Gruppe großer Tümmler verfügt über
einen ihm eigenen Identitätspfiff, der sozusagen der Name des
Individuums ist. Diese Identitätspfiffe werden auch gezielt
eingesetzt um den Zusammenhalt der Gruppe zu fördern. Sie stoßen
diese Identitätspfiffe also nicht wahllos aus, sondern sehr gezielt.
Eine Frage, die viele Forscher
beschäftigt ist die, ob Tiere eine Form menschlicher Sprache lernen
können. Dazu fanden mehrere Versuche statt, Primaten die ASL
(American Sign Language) oder Yerkisch, eine Kunstsprache, die aus
Symbolen, den sogenannten Lexigrammen, besteht, beizubringen. Die
Schimpansin Washoe (Allen und Beatrice Gardner, 1969, 1975) hat ASL
gelernt, die Bedeutungen der einzelnen Handzeichen differenziert und
auf neue Zusammenhänge übertragen. Die Schimpansin Lana (Bettoni
2007, von Glaserfeld 1975) äußerte sich spontan und grammatisch
korrekt in Yerkisch. Diese Erfolge konnten allerdings nicht mit dem
Schimpansen Nim Chimpsky (Herbert Terrace, 1979) repliziert werden.
Man ging daher davon aus, dass sämtliche scheinbare Sprache auf sehr
effizienter operanter Konditionierung beruhte. Der Bonobo Kanzi, aus
dem Team um Sue Savage-Rumbaugh, könnte allerdings wiederum Beweis
dafür sein, dass Primaten doch sprachbegabt sind. Er lernte die
Verwendung von Lexigrammen eher nebenbei, weil er beim Training
seiner Adoptivmutter, für die das Programm bestimmt war, immer
anwesend war. Er lernte dabei nicht nur ein Grundvokabular, sondern
lernte auch diese Vokabeln neu miteinander zu kombinieren und
benutzte Yerkisch schließlich sogar spontan auf seinen Streifzügen
um Selbstgespräche zu führen (Savage-Rumbaugh & Lewin, 1994,
Savage-Rumbaugh et al., 1998). Diese Fähigkeiten entsprechen
Hocketts Designkriterien Nr. 4 (interchangeability) und Nr. 5 (total
feedback). Kanzi verstand offenbar was er sprachlich produzierte und
produzierte was er verstand. Bei Primaten ist inzwischen
referentieller Gebrauch von Sprache nachgewiesen. Geteilte Meinungen
gibt es noch beim intentionalen Gebrauch von Sprache, also der
willkürlichen Kontrolle über Äußerungen und dem Vorsatz ein Ziel
mit diesen Äußerungen zu erreichen. Viele Forscher bezweifeln das.
Cheney, Seyfarth (1994) und Hauser (2001) sehen allerdings in
Täuschungsmanövern von verschiedenen Tieren einen Beleg dafür. Ein
Beispiel für den intentionalen Gebrauch von Kommunikation sind
Meerkatzen, die Warnrufe nur dann ausstoßen wenn Artgenossen in der
Nähe sind, die von einer Warnung vor Gefahr auch profitieren können
(Hauser, 2001, S. 247). Die Laute werden offenbar auch nach
bestimmten Regeln neu miteinander kombiniert, allerdings deutet
bisher nichts darauf hin, dass damit auch eine neue Bedeutung der
Äußerungen erlangt wird, oder neue Begriffe geschöpft werden.
Viele Wissenschaftler gehen davon
aus, dass unsere Sprachkompetenz das ist, was uns am meisten von den
Tieren unterscheidet. Hockett nannte die letzten vier seiner
Designkriterien speziell menschlich, und diese 4 letzten
Designkriterien werden deshalb auch häufiger zur Definition der
Sprache herangezogen. Dazu zählt auch das 10. Kriterium,
displacement, das besagt, dass sich Sprache auch auf etwas Entferntes
beziehen kann. Menschen machen sich Gedanken über vergangenes,
zukünftiges oder auch rein fiktives. Die meisten Äußerungen von
Primaten beziehen sich auf Objekte und Aktionen, die unmittelbar
bevor stehen oder bereits sichtbar sind. Es finden keine
Spekulationen über die Zukunft, die Wirtschaftskrise oder fiktives
statt. Das muss allerdings nicht unbedingt an mangelnder
Sprachbegabung liegen, sondern solche Themen liegen offensichtlich
jenseits des Horizontes. Deswegen ist ein direkter Vergleich
eventuell unangebracht. Es gibt aber auch für das 10. Designkriterum
von Hockett ein Beispiel im Tierreich. Studienergebnisse deuten
darauf hin, dass der Honigtanz der Bienen eine situationsunabhängige
Kommunikationsform darstellt.
Das 11. Designkriterium
(productivity) scheint dagegen spezifisch menschlicher Natur zu sein.
Die menschliche Sprache ist extrem produktiv. Uns gelingt es aus nur
26 Buchstaben (ausgehend vom Deutschen) bis zu 115.000 Wörter zu
bilden, mit jederzeit möglichen Neuschöpfungen. Diese Fähigkeit
scheint für Tiere unmöglich zu sein. Das letzte Designkriterium
(duality of patterning) liefert noch einen Hinweis dafür, dass Tiere
nicht über Sprache verfügen. Es besagt, dass bedeutungslose
Elemente (Phoneme) zu bedeutungshaltigen Elementen (Morphemen)
kombiniert werden. Tiere sind zwar dazu in der Lage Wörtern einen
Sinn zu verleihen, sie können jedoch nicht aus Phonemen neue Wörter
und Morpheme bilden.
Vieles deutet darauf hin, dass der
Unterschied zwischen den tierischen Kommunikationsformen und
menschlicher Sprache eher gradueller als prinzipieller Natur sind.
Tiere kommunizieren aus eigenem Antrieb. Es gibt den Walgesang,
Vogelgesang, Wölfe heulen, Tintenfische wechseln die Farbe und viele
weitere Kommunikationsformen. Viele Tiere verwenden ihre eigenen
Kommunikationsform instinktiv, manche intentional. Die Symbole der
tierischen Kommunikation werden auch nach bestimmten Regeln
miteinander kombiniert, aber es gibt bisher keine Hinweise darauf,
dass ein offenes System von Ausdrucksmöglichkeiten, wie es bei der
menschlichen Sprache der Fall ist, existiert. Dass produktiv neue
Inhalte geschaffen wurden, konnte bisher nur bei Tieren beobachtet
werden, denen eine menschliche Sprache beigebracht wurde, was aber
auch an mangelnder Kenntnis der Tiersprachen liegen könnte.
Allerdings übertreffen schon die sprachlichen Leistungen kleiner
Kinder bei weitem die Möglichkeiten selbst der intelligentesten
Tiere um ein Vielfaches Das schließt aber nicht aus, dass manche
Tierarten eine Art Vorform der Sprache besitzen. Dass sie also über
ein bestimmtes, durchaus vielfältiges Vokabular verfügen, aber
nicht über eine komplexe Syntax, wie die menschliche Sprache.
Bestandteile der Sprache
Sprache im Allgemeinen besteht aus
gesprochener, geschriebener Sprache und Gebärdensprache. Dabei
besteht jede Sprache aus Symbolen und Regeln, nach denen die Symbole
kombiniert werden. Die bedeutungshaltigen Symbole, wie Wörter und
Morpheme, setzen sich aus kleineren Einheiten, den Phonemen und
Phonen zusammen. Wörter und Morpheme lassen sich wiederum zu
Satzteilen und Sätzen zusammensetzen. Die grammatischen Regeln für
Syntax und Morphologie spezifizieren dabei wie Morpheme und Wörter
miteinander kombiniert werden dürfen, um einen grammatikalisch
korrekten Satz bilden zu können.
Phoneme
und
Phone
bilden
die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten einer Sprache. Wie
viele phonemische Unterscheidungen gemacht werden variiert spezifisch
von Sprache zu Sprache.
Morpheme
sind
die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache. Morpheme
können selbst bereits vollständige Wörter sein oder Wortteile
bilden. Morpheme sind dabei aber nicht das gleiche wie Silben,
sondern vielmehr Sinneinheiten, die inhaltliche und grammatische
Bedeutungen tragen. Das Wort „Pferd“ besteht zum Beispiel aus
einem Morphem. Die Mehrzahl „Pferde“ besteht wiederum aus zwei
Morphemen, dem Morphem „Pferd“ und dem Morphem „e“, das die
Mehrzahl anzeigt.
Silben
bilden
die kleinste Lautgruppe, die in einem Atemzug ausgesprochen werden
kann. Das Kernstück der Silbe wird Silbengipfel genannt und besteht
meist aus einem Vokal oder Doppelvokal. In einigen Sprachen kommen
dafür aber auch Konsonanten in Frage. Dem Silbengipfel kann ein
Silbenansatz voraus gehen und ein Silbenende folgen. Silbengipfel und
Silbenende bilden den Reim, wohingegen Silbenansatz und Silbenende
die Silbenschale bilden.
Wörter
sind
die kleinste Einheit der Grammatik, die für sich allein stehen kann.
Im Deutschen und auch anderen ihr verwandten Sprachen werden Wörter
(in der geschriebenen Sprache) am leichtesten dadurch erkannt, dass
sich zwischen den einzelnen Wörtern ein Leerzeichen bzw. eine Pause
befindet, die die einzelnen Wörter voneinander trennt. Jedes
einzelne Wort kann aus mehreren bedeutungstragenden Einheiten, den
Morphemen, bestehen. Wörter werden in verschiedene Wortklassen
unterteilt. Inhaltswörter überwiegen den Wortschatz. Sie geben
inhaltliche Bedeutung und sind offen für Neuschöpfungen. Dazu
gehören Substantive, Verben, Adjektive und Adverbien.
Funktionswörter sind der mengenmäßig geringere Teil des
Wortschatzes, werden aber sehr häufig gebraucht. Sie sind wichtig
für den Satzbau und die grammatische Funktion. Zu den
Funktionswörtern gehören Artikel, Konjunktionen, Präpositionen und
Pronomen.
Ein
Satz
besteht
aus einer Gruppe von Wörtern, die einen vollständigen Gedanken
ausdrücken. Im Idealfall besteht ein Satz mindestens aus einem
Subjekt und einem Prädikat. Wörter können nicht beliebig
aneinander gereiht werden, sondern folgen bestimmten Regeln, der
Grammatik einer Sprache.
Die
Regeln
bilden
die Grammatik einer Sprache. Was ein Satz bedeutet, ergibt sich nicht
allein aus der Bedeutung der Wörter, sondern auch aus der Position,
die die einzelnen Wörter in einem Satz einnehmen. So hat der Satz
„Die Kuh frisst das Gras“ eine vollkommen andere Bedeutung, als
der Satz „Das Gras frisst die Kuh“ obwohl beide Sätze aus genau
den selben Wörtern besteht. Um Die Bedeutung eines Satzes zu
bestimmen, muss herausgefunden werden, wer Subjekt und wer Objekt
ist. Um das herauszufinden gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste
Möglichkeit ist, die Wortstellung (Syntax) zu betrachten. In vielen
Sprachen gibt es ausgeprägte Präferenzen, wo in einem Satz Subjekt
und wo Objekt zu finden sind. Aber nicht immer ist es möglich
Subjekt und Objekt durch ihre Position im Satz zu bestimmen. Die
zweite Möglichkeit ist es Subjekt und Objekt durch Flexionen, also
über die äußere Veränderung der Gestalt der Wörter, die
Veränderung des bestimmten Artikels, der das Objekt des Satzes
kennzeichnet (z.B. der → den), zu bestimmen (Morphologie). Syntax
und Morphologie ergänzen einander. Je freier die Syntax in einer
Sprache ist, um so wichtiger sind die Flexionen und je weniger
Flexionen eine Sprache beinhaltet, um so wichtiger ist die Syntax.
Wie Wörter dann schließlich zu Phrasen und Phrasen zu Sätzen
kombiniert werden, wird durch die Phrasenstrukturregeln definiert,
die einen essentiellen Teil der Grammatik bilden. Die Zahl der
grammatischen Regeln ist begrenzt, aber es gibt trotzdem unbegrenzte
Möglichkeiten grammatisch korrekte Sätze zu bilden. Grammatik ist
also generativ. In vielen Sprachen wird die Generativität der
Grammatik durch Rekursion und Iteration gewährleistet. Rekursive
Regeln sind Regeln, die in ihrer Definition eine Version ihrer selbst
beinhalten. Damit können, in sich verschachtelte, Relativsätze
gebildet werden. Iterative Regeln sind Regeln, die Wiederholungen
beinhalten.
Propositionen
wiederum
sind die Bausteine der kognitiven Repräsentation, also inhaltlich
bedeutsame Kernaussagen mit einem Prädikat als Kern. Für dieses
Prädikat spezifiziert die Proposition wer Subjekt und wer Objekt ist
oder unter welchen Umständen dieses Ereignis stattfindet. Im
einfachsten Fall entspricht ein Satz genau einer Proposition. Um
unterschieden zu können wer Subjekt und wer Objekt ist, werden
verschiedene Formen des Wissens benötigt. Unterschieden werden
lexikalisches Wissen, also der Wortschatz, grammatikalisches Wissen,
welches prozedural gespeichert wird, pragmatisches Wissen, welches
benötigt wird um zu entscheiden in welchem Zusammenhang man sich wie
ausdrückt und auch Weltwissen und andere Arten deklarativen Wissens,
die benötigt werden um Begriffen des Wortschatzes eine Bedeutung
zuordnen zu können.
mandag 8. juni 2015
Syllogismen
Ein
Syllogismus ist eine Form des deduktiven Schließens (logisches
Schließen), ist also ein logisches Argument. Ein Syllogismus besteht
aus einer Kombination von drei quantifizierten Aussagen, die drei
Mengen zueinander in Beziehung setzen. Genauer besteht ein
Syllogismus immer aus zwei Prämissen, wobei die erste Prämisse auch
als Obersatz bezeichnet wird und die zweite Prämisse als Untersatz,
die zu einer Konklusion, also einer Schlussfolgerung führen. In
jeder Aussage wird einem Subjekt ein Prädikat zugeordnet, wobei
Subjekt und Prädikat nicht im grammatikalischen Sinn gemeint sind,
sondern jedem Begriff (Subjekt) eine Eigenschaft (Prädikat) zu- oder
abgesprochen wird. Prämissen und Konklusion können inhaltlich wahr
oder falsch sein. Syllogismen arbeiten oft mit den Quantoren: alle,
einige und keine (Quantorenlogik).
Es
gibt unterschiedliche Strategien zur Lösung von Syllogismen.
Die
Atmosphärenheuristik besteht
aus zwei Teilen. Der erste Teil betrifft die Universalität der
Antwort, der zweite Teil betrifft ihr Vorzeichen. Wenn mindestens
eine Prämisse partikulär ist, wird eine ebenfalls partikuläre
Antwort gewählt, ansonsten eine universelle. Ist mindestens eine
Prämisse negiert, wird eine negative Antwort gewählt, ansonsten
eine positive. Partikuläre (einige) und negierte (keine) erzeugen
also dementsprechend eine „Atmosphäre“, die eine entsprechende
Konklusion erfordert. Die Kombination beider Teile ergibt für jeden
Syllogismus dann eine spezifische Lösung. Das Beispiel des
Syllogismus AA2 zeigt aber, dass die Atmosphärenheuristik nicht alle
Fehler im Schlussfolgern erklären kann. Die Prämissen des
Syllogismus AA2 (alle X sind Y und alle Z sind Y) sind beide positiv
und universell. Folglich wäre die Schlussfolgerung nach der
Atmosphärenheuristik ebenfalls positiv und universell (alle X sind
Z). Das wird auch von 58% der Personen so gelöst, ist aber nicht
korrekt. Korrekt wäre die Antwort „kein Schluss möglich“, was
aber nur von 28% der Personen so erkannt wird. Die
Atmosphärenheuristik sagt nur quantifizierte Antworten vorher, aber
keine unbestimmte Antwort wie „kein Schluss möglich“, welche in
der Atmosphärenheuristik nicht vorgesehen ist. Das kann zu Fehlern
(Biases) in Schlussfolgerungen führen.
Die sprachliche Lösungsstrategie nutzt die
Monotonie-Eigenschaften von Mengen. Was zum Beispiel für alle Katzen
gilt, gilt auch für einige Katzen. Was für alle Katzen nicht gilt,
gilt auch für einzelne Katzen nicht. Die Monotonie-Eigenschaften von
Quantoren, die Existenzannahme, die Regeln zur Umwandlung von „keine“
in „alle“ und zur Konversion von „einige“ und „keine“
genügen grundsätzlich um alle Schlüsse logisch valide abzuleiten.
Allerdings kommen auch hier Fehlschlüsse vor. Der größte Teil der
Fehlschlüsse resultiert daraus, dass gültige Umformungen nicht
vorgenommen werden oder unzulässige Konversionen des All-Quantors
durchgeführt werden. So wird beispielsweise ein Syllogismus des Typs
AA3, mit valider Konklusion des Typs I, oft in einen Syllogismus des
Typs AA1, mit valider Konklusion des Typs A, umgewandelt. Eine
mögliche Ursache hierfür scheint die Bevorzugung von universellen
Antworten gegenüber partikulären Antworten zu sein. Mit einer
partikulären Antwort geht nämlich auch ein gewisser
Informationsverlust einher. Eine partikuläre Antwort wird eben nur
gewählt, wenn eine universelle Antwort definitiv ausgeschlossen
werden kann.
Bei
der graphischen Lösungsstrategie zeichnen
Personen oft Diagramme auf, die den Eulerschen Kreisen entsprechen.
Dafür wird ein Diagramm mit den zwei Mengen der ersten Prämisse
aufgezeichnet, wo dann wiederum die dritte Variable der zweiten
Prämisse so eingefügt wird, dass eine Folgerung ablesbar ist.
Fehler entstehen dabei oftmals dadurch, dass nicht alle logisch
möglichen Kombinationen aufgezeichnet werden, das geschieht vor
allem bei Negationen.
Mentale
Modelle bauen wiederum auf der
sprachlichen Lösungsstrategie auf, wobei das mentale Model eine
Repräsentation einer konkreten Situation darstellt. Das Schließen
mit mentalen Modellen erfolgt in drei Schritten. Der erste Schritt
besteht in der Modellbildung. Da Syllogismen immer aus zwei Prämissen
bestehen, müssen beide bei der Interpretation zu einem Gesamtmodell
integriert werden. Nach der Modellbildung erfolgt die Generierung
einer ersten vorläufigen Antwort, die dann im dritten Schritt
validiert, also auf ihre Gesamtgültigkeit überprüft werden muss.
Dabei werden Gegenbeispiele gesucht. Werden keine Gegenbeispiele
gefunden ist die vorläufige Antwort logisch zwingend. Werden diese
drei Schritte korrekt durchgeführt, ist es möglich, alle logisch
validen Schlüsse mithilfe dieser mentalen Modelle korrekt
abzuleiten. Fehler entstehen dadurch, dass eben nicht alle möglichen
Modelle gebildet werden, sondern die Person mit der ersten
schlüssigen Interpretation der Prämissen zufrieden ist.
Induktives Denken - Deduktives Denken
Induktives
und Deduktives Denken gehören beide zum Bereich
des logischen Denkens. Sowohl durch induktives wie auch durch
deduktives Denken erschließt man eine Schlussfolgerung aus einer
oder mehreren Voraussetzungen, allerdings geschieht das bei beiden
Denkweisen jeweils auf unterschiedliche Art und Weise.
Induktives
Denken (Induktion lat. für Herbeiführung oder Veranlassung) kann
man auch als verallgemeinerndes Denken bezeichnen. Es erfolgt eine
Schlussfolgerung auf eine Verallgemeinerung durch einen oder mehrere
Einzelfälle bzw. Beispiele.
Ein
Beispiel für eine induktive Schlussfolgerung ist:
Prämisse
1 Julian spielt gern mit Lego (Beispiel 1)
Prämisse
2 Luisa spielt gern mit Lego (Beispiel 2)
Konklusion Alle
Kinder spielen gern mit Lego (Verallgemeinerung)
Anhand
von zwei Beispielen für Kinder, die gern mit Lego spielen, schließt
man hier darauf, dass alle Kinder gern mit Lego spielen und
verallgemeinert anhand dessen die Aussage.
Dementsprechend
sind induktive Schlüsse nicht immer vollkommen sicher, da anhand von
wenigen Beispielen (oder im Extremfall von nur einem einzigen
Beispiel) auf eine verallgemeinernde Schlussfolgerung geschlossen
wird. Die vorgegeben Beispiele können aber auch sehr spezifische und
somit untypische Vertreter sein, die damit eigentlich keine
Verallgemeinerung zulassen.
Deduktives
Denken (Deduktion lat. für Ableitung oder Herleitung) wird oft auch
als logisches Schließen oder logisches Denken bezeichnet. Anders als
beim induktiven Denken wird bei der deduktiven Denkweise von einer
Verallgemeinerung auf einen spezifischen Fall geschlossen.
Dadurch
werden anders als bei der induktiven Denkweise allerdings keine neuen
Informationen gewonnen, da in den Schlussfolgerungen nie mehr
Informationen enthalten sind, als in den Voraussetzungen.
Ein
Beispiel für eine deduktive Schlussfolgerung ist:
Prämisse
1 Alle Kinder spielen gern mit Lego.
Prämisse
2 Julian und Luisa sind Kinder.
Konklusion Julian
und Luisa spielen gern mit Lego.
Die
Konklusion enthält in diesem Fall eine Kombination aus beiden
(vorgegebenen) Prämissen und somit keine neuen Informationen.
Allerdings gelten die aus deduktivem Denken resultierenden
Schlussfolgerungen als sicher.
søndag 7. juni 2015
positive Beeinflussung von Lernvorgängen
Lernvorgänge
können auf vielfältige Art und Weise positiv und bewusst
beeinflusst werden.
Zuallererst
sollte man darauf achten ein angenehmes möglichst ablenkungsfreies
Lernumfeld zu schaffen. Dazu gehört unter Anderem, den Arbeitsplatz
zu optimieren. Man sollte auch die eigene
Lernbereitschaft fördern durch gesunden und genügend Schlaf, eine
gesunde, ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und
ausreichend Bewegung. Bei mangelnder oder abnehmender Lernmotivation
kann man sich auch immer wieder das Ziel des Lernens visualisieren
indem man sich vorstellt, wie man sich fühlt nach Erreichen des
Ziels. Ebenso kann man Lernfortschritte visualisieren, indem man zum
Beispiel eine Liste, auf der man bereits Erledigtes abkreuzen kann,
gut sichtbar, zum Beispiel im Wohnzimmer oder im Arbeitsbereich,
aufhängt. Die so sichtbar gemachten Fortschritte sollten unbedingt
genossen und belohnt werden. Das führt zu einer positiven
Einstellung dem Lernen gegenüber und schafft eine gute
Grundstimmung. Lernen erzeugt somit positive Gefühle und positive
Gefühle beeinflussen den Lernprozess wiederum positiv. Weiterhin
sollte man auf ausreichende, regelmäßige Lernpausen achten, indem
man die Lernzeit limitiert und aufteilt, in kleinere Abschnitte, die
zum Beispiel eine Stunde umfassen. Das lässt die gesamte Lernzeit
eines Tages nicht überwältigend erscheinen. Weiterhin kann man gut
für greifbare Resultate sorgen, indem man zum Beispiel auf dem PC
geschriebenes am Ende des Tages oder am Ende einer Woche ausdruckt
und abheftet. Das sorgt für sichtbare Erfolgserlebnisse. Des
weiteren sollte man sich auch belohnen nach Erreichen eines
Lernziels, nach Beendigung eines Lernabschnittes oder Erfüllen eines
Tages- oder Wochenpensums. Zu diesen Belohnungen kann zum Beispiel
ein Spaziergang an der frischen Luft gehören oder auch ein Besuch im
Kino.
optimales Lernen
Um
sich optimal auf eine Prüfungssituation wie zum Beispiel eine
Klausur vorzubereiten, nutzt es wenig bis gar nichts kurz vorher
nächtelang und bis zur Erschöpfung zu lernen. Am wichtigsten zur
optimalen Vorbereitung ist wohl das rechtzeitige Anfangen. Dabei
sollte man die Lernumgebung optimal gestalten und einen Lernplan
erstellen.
Zur
Lernumgebung gehört vor allem der Arbeitsplatz. Der Arbeitsplatz
sollte möglichst frei von Störungen und Ablenkungen sein. Weiterhin
sollte geprüft werden ob Tisch und Stuhl die optimale Höhe haben,
um Fehlhaltungen zu vermeiden, und daraus resultierende Rücken- und
Kopfschmerzen, die das Lernen wieder erschweren und hemmen können.
Es sollte ebenfalls auf gutes Licht, eine optimale Raumtemperatur und
eine gute Belüftung des Raumes geachtet werden. Außerdem ist es
wichtig den Arbeitstisch frei von Ablenkungen, aber auch angenehm zu
gestalten und darauf zu achten schon bei Verlassen des Arbeitsplatzes
alles griffbereit zu legen für die nächste Lerneinheit. Damit wird
die Hemmschwelle, die zum Lernen überwunden werden muss gesenkt und
man vermeidet ein Aufschieben. Ebenso sollten Lernmaterialien wie
Laptop, Bücher, Fernlehrbriefe und auch Verbrauchsmaterialien wie
Papier, Stifte, Marker griffbereit und vorrätig vorhanden sein. Ein
regelmäßiges Überprüfen der benötigten Geräte auf ihre
Funktionalität ist ebenfalls von Nutzen um sie bei Bedarf
einsatzbereit zu haben. Während des Lernens sollten Getränke und
kleinere Snacks in Griffweite sein, um unnötige, außerplanmäßige
Pausen zu vermeiden. Wobei aber regelmäßige Pausen genauso wichtig
sind, wie das regelmäßige Lernen und dementsprechend eingeplant
werden sollten.
Zur
Vorbereitung auf eine Klausur ist es außerdem sehr von Vorteil sich
einen Lernplan zu erstellen. Dabei sollte zuerst einmal der gesamte
Lernstoff gesichtet werden um einen Überblick über den Umfang zu
bekommen. Nachdem der Umfang definiert ist, sollte man überlegen
wie viel Zeit man zur Verfügung hat und danach das zu lernende in
einzelne Portionen aufteilen. Jede Portion oder Lerneinheit enthält
drei Abschnitte: Gelerntes wiederholen, neues Wissen aufnehmen und
neues Wissen durcharbeiten. Ein Lernplan sollte des weiteren
schriftlich fixiert sein, gerne auch mit Kästchen versehen, die man
nach Bewältigung des Abschnittes abhaken kann. Das visualisiert
Fortschritte und schafft somit Erfolgserlebnisse. Nach dem Aufteilen
des Stoffes in einzelne Portionen, muss ein Wochenpensum und ein
Tagespensum festgelegt werden. An Tages- und Wochenpensum sollte sich
dringend gehalten werden um nicht mit dem gesamten Lernstoff ins
Hintertreffen zu geraten und das Pensum dadurch zeitlich nicht zu
bewältigen. Dafür ist eine gute Selbstkontrolle und Selbstdisziplin
erforderlich, außerdem sollte bei der Erstellung des Lernplanes ein
„Puffer“ für unvorhergesehene Ereignisse eingeplant werden. In
den letzten 24h vor der Klausur sollten keine neuen Inhalte mehr
gelernt werden, sondern das Gelernte noch einmal wiederholt werden um
es zu festigen, gerne auch direkt vor dem schlafen gehen, da
anschließendes Schlafen die Überführung des Gelernten aus dem
Arbeitsgedächtnis ins Langzeitgedächtnis postiv beeinflusst.
Wichtige
Schritte des Lernprozesses sind das Sichten und Überfliegen des
gesamten zu lernenden Stoffes, das Lesen und Rekapitulieren des
Gelernten und ein Rückblick. Das Sichten und Überfliegen des
Stoffes schafft eine Erwartungshaltung, die das zu lernende in ein
Wissensnetz einbettet und es somit leichter zu merken wird. Das Lesen
vertieft und schafft neues Wissen. Zum Schluss sollte rekapituliert
werden, was man eben gelesen hat, um zu überprüfen ob man das
Gelesene verstanden hat und bei Bedarf sollte noch einmal wiederholt
werden. Im Rückblick versucht man das Gelernte wiederzugeben indem
man sich entweder selbst abfragt, sich von jemand anders abfragen
lässt oder Reflexionsaufgaben beantwortet (Selbstkontrolle). Der
Rückblick dient somit als Endkontrolle und kann eventuelle Wissens-
oder Verständnislücken aufzeigen.
die am Lernprozess beteiligten Hirnareale
Die
am Lernprozess hauptsächlich beteiligten
Areale des Gehirns sind die Formatio Reticularis, Hypothalamus und
Hypophyse, das limbische System mit dem
Hippocampus und der Neocortex (Großhirnrinde).
Die Formatio reticularis ist ein , wie der Name
schon andeutet (lat. reticularis - netzartig, formatio-Gebilde), das
Stammhirn durchziehendes netzartiges Gebilde. Die zu den höheren
Regionen aufsteigenden Neuronen der Formatio reticularis haben eine
sensorische Funktion, während die zum Rückenmark absteigenden
Neuronen motorische Funktionen ausüben. Es werden Zuströme von
Sinneseindrücken empfangen, die zu einer unspezifischen Erregung der
Nerven führt. Die Formatio reticularis ist eng mit dem Thalamus, dem
limbischen System und dem Cortex verbunden. Dieses Nervennetz
koordiniert die Zusammenarbeit des gesamten Systems und ist
hauptsächlich zuständig für die Vigilanz, d.h. für den
allgemeinen Wachzustand (Schlaf-Wach-Rhytmus) und die
Aufmerksamkeitssteuerung (selektive Wahrnehmung der Umwelt). Außerdem
spielt die Formatio reticularis eine wichtige Rolle bei der Steuerung
der Atmung, des Herz-Kreislauf-Systems und des Temperatur-Haushalts
des Körpers.
Der Hypothalamus ist Teil des Zwischenhirns und
verbindet das Nervensystem mit dem endokrinen System, steuert also
die Synthese (Bildung) und Sekretion (Ausscheidung) von
Neurotransmittern. Im Hypothalamus werden die eintreffenden
Informationen aus den Sinnesorganen miteinander verknüpft und eine
erste Bewertung vorgenommen. Diese Vorentscheidungen werden getroffen
ohne Bewusstseinsprozesse zu beteiligen und eine eventuelle
(reflexartige) Reaktion veranlasst, wie z.B. Flucht- und
Panikreaktionen und andere Verhaltensprogramme, die dem Bewusstsein
nicht zugänglich sind. Aufgrund dieser Eigenschaft wird der
Hypothalamus auch oft als „Autopilot des Körpers“ bezeichnet.
Der Hypothalamus steht in enger Verbindung zur
Hypophyse, einer Hormondrüse, die eine übergeordnete Rolle
bei der Regulierung des Hormonsystems inne hat. Die Hypophyse spielt
vor allem bei Alarm- und Stressreaktionen eine zentrale Rolle. In
einer stressigen Situation aktiviert der Hypothalamus das
sympathische Nervensystem, wodurch eine Stressreaktion eingeleitet
wird, bei der Hormone ausgeschüttet werden, die wiederum in der
Hypophyse die Freisetzung entsprechender Hormone, sogenannter
Tropine, veranlassen. Diese Tropine wirken auf die Zielorgane ein und
hemmen gleichzeitig die Hypophyse und den Hypothalamus, so dass zwar
eine entsprechende, unter Umständen lebenswichtige, Reaktion
erfolgen kann, bei fehlendem Stressreiz aber die Stressreaktion auch
wieder gestoppt werden kann. Stress führt zu einem erhöhten
kardiovaskulären Tonus (beschleunigter Herzschlag und Atmung) und
erhöhter kognitiver Leistungsfähigkeit (erhöhte Wahrnehmung),
wohingegen Verdauung, Wachstum, Reproduktion und das Immunsystem
gehemmt werden. Kurzzeitig wirkt sich Stress also leistungssteigernd
aus, da er Denk- und Lernprozesse kurzzeitig verbessert. Langfristig
überwiegen allerdings die negativen Auswirkungen. So kann ein
langzeitiges hohes Stressniveau zu Schäden und Fehlfunktionen im
Körper führen, bis hin zum Nerventod im Gehirn und dadurch auch ein
verschlechtertes Lernvermögen.
Im limbischen System werden eintreffende
Informationen gefühlsmäßig bewertet. Dazu werden die eintreffenden
Informationen mit früheren Erfahrungen verglichen und unterteilt in
wichtig und unwichtig, angenehm und unangenehm, bekannt und
unbekannt, und anhand dessen eine Bewertung vorgenommen, bevor das
Bewusstsein Einfluss nehmen kann. Anhand dieser Bewertung werden dann
die entsprechenden Hormone ausgeschüttet, unter anderem Endorphine
und körpereigene Opioide, die zum Belohnungssystem des Körpers
gehören, das uns bei angenehm beurteilten Informationen (z.B.
Erfolgserlebnissen) als positive Emotionen bewusst wird. Das
limbische System vermittelt also zwischen den äußeren Reizen und
dem Innenleben und ermöglicht ein breites Spektrum an Emotionen wie
Wut, Trauer, Angst, Unlust, Glück und Lust. Die positiven Emotionen
können das Lernen fördern, negative Emotionen können das Lernen
aber auch hemmen.
Der Hippocampus ist Teil des limbischen Systems
und gilt als zentrale Schaltstation des Limbischen Systems. Er zählt
zum evolutionär ältesten Teil des Gehirns. Der Hippocampus spielt
eine entscheidende Rolle bei der langzeitigen Abspeicherung von
Informationen und ist somit beim Erlernen von Neuem unabdingbar.
Schäden am Hippocampus führen dazu dass neue Ereignisse aus dem
Kurzzeitgedächtnis nicht mehr ins Langzeitgedächtnis überführt
und dort als Erinnerungen abgespeichert werden können, es werden
also keine neuen Erinnerungen mehr generiert, wobei allerdings
bereits Erlerntes erhalten bleibt. Außerdem ist der Hippocampus auch
für die Koordination der verschiedenen Gedächtnisinhalte
verantwortlich, wobei er neue Ereignisse schnell lernt und
unvollständige Informationen anhand bereits gespeicherter
Informationen ergänzt. Er ist also in der Lage neue Informationen in
ein bereits vorhandenes „Wissensnetz“ einzubetten. Gelingt dies
werden Dopamin und Acetylcholin ausgeschüttet was ein Glücksgefühl
auslöst. Der Hippocampus selbst wird ebenfalls stark durch Emotionen
beeinflusst. Es konnte zum Beispiel festgestellt werden, dass
Depressionen, also langfristig negative Emotionen, eine sichtbare
strukturelle Veränderung am Hippocampus hervorrufen können.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass positive Emotionen das Lernen
fördern und Lernen positive Emotionen fördert.
Der Neocortex macht den Großteil (ca 90%) der
Oberfläche des Gehirns aus. Die Oberfläche des Gehirns ist stark
gefaltet, wodurch eine Vergrößerung der Gesamtoberfläche erreicht
wird. Der Neocortex wird umgangssprachlich auch oft gern als „die
grauen Zellen“ bezeichnet und macht die graue Schicht aus, die die
weiße Substanz umgibt. Die graue Substanz besteht aus einzelnen
Neuronen, die miteinander durch Synapsen verbunden sind. Über diese
Synapsen verläuft die Kommunikation der Neuronen untereinander. Die
Zellen des Neocortex sind stärker untereinander (intern) verbunden
als nach außen hin. Das Gehirnwachstum von Geburt bis Pubertät
besteht vor allem in der Veränderung der Dicke der Fasern bzw. der
Verbindungen, wobei die Anzahl der Zellen weitgehend gleich bleibt.
Dickere Fasern bedeuten bessere Verbindungen der Zellen untereinander
und somit eine schnellere Reiz- und Informationsübertragung und
somit eine daraus resultierende bessere Einbeziehung der einzelnen
Gehirnareale. Die Synapsen werden bis ins hohe Alter durch neue
Reize, Erfahrungen, Erlebnisse, Gedanken und Tätigkeiten gestärkt
oder geschwächt, was lebenslanges Lernen ermöglicht. Der Neocortex
unterteilt sich durch eine tiefe Furche in zwei Hälften, sogenannte
Hemisphären, die wiederum durch ein dickes Nervenbündel, den Balken
miteinander verbunden sind. Die Hemisphären steuern die jeweils
entgegengesetzte Körperhälfte. Die linke Hemisphäre steuert also
die rechte Körperhälfte, wohingegen die rechte Hemisphäre die
linke Körperhälfte steuert. Zusätzlich lassen sich verschiedene
Hirnfunktionen hauptsächlich in jeweils einer Hemisphäre
lokalisieren. Die rechte Hemisphäre ist überwiegend zuständig für
ganzheitliches Denken, analog assoziierendes und intuitives Denken,
bildhafte Wahrnehmung, musikalisches Empfinden, Bewegung, intuitives
Erfassen von Stimmungen und Gefühlen und das Verstehen einfacher
Wörter. Die linke Hemisphäre übernimmt dagegen überwiegend das
logisch analytische Denken, abstraktes wissenschaftliches Denken und
genauere Analysen von Komplexen Inhalten, Sprechen, Schreiben,
Sprachverständnis, komplexe Willküroperationen, verbale Reaktionen
und das sprachgebundene Bewusstsein.
Ein effektives Arbeiten des Gehirns, wie das Lernen
neuer komplexer Sachverhalte, lässt sich dementsprechend nur
erreichen wenn beide Hemisphären effektiv zusammen arbeiten.
lørdag 6. juni 2015
Beurteilung der Organisationskonzeptionen nach Effektivitätsgesichtspunkten
funktionale Organisation
Stabile und routinierte Abläufe zeichnen diese
Organisationskonzeption aus. Das trägt zu einem Abbau an Konfusion
und Unsicherheit bei, was wiederum die Stabilität innerhalb des
Unternehmens positiv beeinflusst. Es liegt eine Spezialisierung in
den einzelnen Verrichtungen vor, welche Vorteile durch Lern- und
Übungseffekte mit sich bringt. Die effektive Nutzung von Ressourcen
und die Nutzung von Synergieeffekten sowie die Berücksichtigung von
Interpendenzen tragen weiterhin zu einer positiven Beeinflussung der
Motivation und der Stabilität innerhalb des Unternehmens bei. Die
relativ hohe Zahl an Schnittstellen kann allerdings auch zu
Abstimmungs- und Koordinationsproblemen führen. Es besteht ein hoher
qualitativer und quantitative Anspruch an die funktionsübergreifende
Koordination, was wiederum eine zeitraubende Kommunikation zur Folge
haben kann und die Flexibilität des Unternehmens insgesamt
einschränken kann. Besonders ein hoher Grad an Arbeitsteilung kann
sich negativ auswirken, da dadurch eine geringe
Ergebniszurechenbarkeit und eine Tendenz zur Suboptimierung sowie
Zuordnungsprobleme bei unerwarteten Problemen auftreten können. Ein
besonders hoher Grad der Spezialisierung kann sich ebenfalls in einer
geringeren Motivation der Mitarbeiter niederschlagen.
Divisionale Organisation
Im
Rahmen der divisionalen Organisation werden die wesentlichen
Entscheidungen in den betreffenden Sparten getroffen. Das hat eine
Entlastung der Leitungsspitze und eine Entlastung der Kommunikation
zur Folge. Außerdem kommen so nur wenige Interpendenzen innerhalb
der Subsysteme. Klar getrennte Verantwortungsbereiche und eine
transparente Struktur innerhalb des Unternehmens herrschen vor.
Dadurch dass die Entscheidungen in den betreffenden Sparten getroffen
werden, sind diese Entscheidungen angepasst an die jeweiligen
Problemstellungen und die einzelnen Subsysteme können sich
spezifisch an die jeweiligen sie betreffenden Umweltbedingungen
anpassen. Das bewirkt eine schnelle und flexible Anpassung des
gesamten Systems Unternehmen an (Markt) Veränderungen. Die
Mitarbeiter haben einen direkten Bezug zum eigenen Leistungsbeitrag
und können sich besser entfalten da eine gewisse personelle
Autonomie in den Subsystemen vorherrscht. Dadurch besteht allerdings
auch die Gefahr, dass der einzelne Mitarbeiter den Blick für das
Ganze aus den Augen verliert, sich also auch weniger mit dem
Gesamtsystem und den Gesamtziele identifiziert. Es besteht weiterhin
ein erhöhter Bedarf an qualifizierten Leitungskräften und die
Gesamtkoordination ist aufwändiger, was wiederum zu einer
Suboptimierung der Subsysteme führen kann.
Matrixorganisation
Die Matrixorganisation weist grundsätzlich ein hohes
Maß an Slack auf, da die funktional gegliederten Aufgabenbereiche
Problemstellungen lösen müssen, die unter Umständen sehr stark
voneinander abweichen können. Synergieeffekte sind nur sehr begrenzt
möglich aufgrund der strukturellen Konzeption der
Matrixorganisation. Es herrscht weiterhin ein hohes Maß an
Konfliktpotential. Persönliche Konflikte können auftreten aufgrund
von strukturbedingten Kompetenzüberschneidungen. Weiterhin können
Konflikte aufgrund des Zugriffs auf Ressourcen innerhalb der
funktionalen Linie und Konflikte hinsichtlich unterschiedlicher
Interessen auftreten. Dieses hohe Konfliktpotential macht eine
permanente Teamarbeit notwendig. Die Anforderungen an die
Führungskräfte in den Schnittstellenpositionen sind besonders hoch.
Gelingt es den Führungskräften diesen Ansprüchen gerecht zu
werden, sind Kommunikation und Teamorientierung besonders stark
ausgeprägt, was in einer höheren Entscheidungsqualität resultieren
kann.Aufgrund des hohen Maßes an Slack kann eine umfassende
Ressourcennutzung gefährdet sein, bis hin zu einer regelrechten
Verschwendung von Ressourcen. Dies kann auch durch doppelte
Berichtswege, eine Vielzahl von Schnittstellen und zusätzliche
Matrixstellen hervorgerufen werden.
Lean Organisation
Im Rahmen der Lean Organisation werden Mitarbeiter
verstärkt quantitativ und qualitativ in die Aufgabenstellungen des
Unternehmens involviert. Dadurch steigt die Problemlösekapazität
des Unternehmens an, die Mitarbeiter haben ein größeres
Verantwortlichkeitsgefühl und die Eigenständigkeit des einzelnen
Mitarbeiters nimmt zu. Die Identifikation des einzelnen Mitarbeiters
mit dem Unternehmen größer was wiederum eine erhöhte Motivation
und Zufriedenheit mit sich bringt. Da Entscheidungen im direkten
Zusammenhang vor Ort getroffen werden reduzieren sich die
Informationsliegezeiten beträchtlich.
Die
Lean Organisation zeichnet sich unter anderem durch eine Reduzierung
der Arbeitsteilung aus. Dadurch leiden Mitarbeiter weniger unter
monotoner Arbeit. Sie müssen weiterhin nicht mehr auf die Behebung
von Störungen warten, sondern können diese selbständig beheben.
Der Ausfall eines Teammitglieds bedeutet auch nicht eine Störung im
Arbeitsablauf, da die Tätigkeit von einem anderen Mitglied des Teams
übernommen werden kann. Die Gefahr von Engpässen wird somit
abgebaut, was sich wiederum positiv auf Stabilität und Flexibilität
auswirkt. Die Trennung von Entscheidung und Ausführung wird
weitestgehend aufgehoben. Durch diesen Abbau der Hierarchie wird die
Qualität der Entscheidungen gefördert, da Probleme rechtzeitig
erkannt und sofort vor Ort behoben werden können. Da viele
Entscheidungen von den Mitarbeitern selbst getroffen werden, sind
diese Entscheidungen auch leichter durchzusetzen, da sich die
Mitarbeiter mit den Entscheidungen leichter indentifizieren können.
Mit der Verflachung geht allerdings auch einher, dass ein einzelner
Vorgesetzter mehr Mitarbeiter führen und koordinieren muss, wenn ihm
das nicht gelingt, kann die Lean Organisation leicht in Anarchie
ausarten und die Erreichung der organisatorischen und
unternehmerischen Ziele gefährdet sein. Weiterhin kann es zu einer
Überforderung der Mitarbeiter kommen, was wiederum negativ auf die
Motivation, Qualität der Entscheidungen, die Zufriedenheit der
Mitarbeiter und die Harmonie im Unternehmen auswirken kann. Die
Mitarbeiter müssen also nicht nur willig sondern auch der Lage sein
mehr Verantwortung, Initiative und Selbständigkeit zu übernehmen.
Der steigende Qualifikationsbedarf kann durch Weiterbildungen
gedeckt werden.
Die Vermeidung von Slack unterbindet auch Freiräume und
einen gewissen internen Wettbewerb. Besonders der ein Verlust an
wichtigem Personalslack durch den Abbau besonders von älterem
Personal führt zu weniger Erfahrung, Routine und Kenntnissen
hinsichtlich der Konkurrenten, betrieblicher Abläufe,
Verhaltensweisen und unüberschaubaren Situationen, was einen
geringeren Puffer bei Störungen zur Folge haben kann.
Geschäftsprozessorganisation
Die Geschäftsprozessorganisation zeichnet sich durch
eine intensive Zusammenfassung von zusammenhängenden
Arbeitsschritten entlang der Prozesskette aus. Das hat zur Folge,
dass Aufgaben ganzheitlich bearbeitet werden, also eine
Zusammenführung von Arbeit und Verantwortung stattfindet. Es
geschieht eine Fokussierung auf die einzelnen Prozesse indem die
Schnittstellen zwischen den einzelnen Bereichen abgebaut werden.
Somit nimmt die Abhängigkeit von anderen Unternehmensbereichen ab.
Die Schnittstellen werden minimiert, da durch eine Vielzahl an
Schnittstellen die fachliche Zusammenarbeit erschwert, der
Informationsfluss im Unternehmen behindert und Entscheidungsprozesse
gehemmt werden. Ein Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass
Spezialistenwissen nicht konzentriert zur Verfügung steht. Das wird
allerdings durch einen sehr viel geringeren Koordinationsaufwand
wieder wett gemacht. Informationsübertragungs- und Wartezeiten und
damit die gesamte Durchlaufzeit von Bearbeitungsvorgängen werden
erheblich reduziert. Es herrscht aber auch ein erhebliches
Konfliktpotential, wenn unteilbare Ressourcen von unterschiedlichen
Prozessen zugleich genutzt werden, was zu zeitverzögernden
Konflikten führen kann. Die konsequente
Verantwortungsdezentralisation führt zu einer hohen Orientierung
nach außen (Kunden) und innen (interne Abnehmer) . Das macht
wiederum ein flexibles Handeln im Unternehmen möglich.
Instrumente der Organisation und die jeweiligen Vor- und Nachteile unter Effizienzgesichtspunkten
Instrumente der Organisation sind:
- Arbeitsteilung
- die Gesamtaufgabe des Unternehmens wird aufgeteilt und nach den Kriterien Verrichtung und Objekt gegliedert
- bei der Gliederung nach dem Kriterium Verrichtung werden Teilaufgaben, die die gleichen Handlungsabläufe erfordern, zusammengefasst
- bei der Gliederung nach dem Kriterium Objekt versteht man eine Bündelung der Teilaufgaben entsprechend einem Arbeitsgegenstand
- weiterhin können Aufgaben innerhalb des Unternehmens horizontal (Arbeitsgänge werden aufgesplittet und auf unterschiedliche Funktionsbereiche verteilt) und vertikal (Trennung von geistiger und körperlicher Arbeit auf unterschiedliche Personen)
- Vorteile:
- Übungseffekte und damit einhergehende Verbesserung der Produktivität
- Einsatz von Mitarbeitern, deren niedrigere Qualifikation und Berufsausbildung zu geringeren Lohnkosten führt
- Verringerung der Durchlaufzeiten
- Gefahr des „Facelifting“ wird eingeschränkt durch klar abgegrenzte Verantwortungsbereiche
- Nachteile:
- Mitarbeiter können die Übersicht über das gesamte Unternehmen verlieren
- es kann an qualifizierter Entscheidungskompetenz vor Ort mangeln (besonders bei horizontaler Arbeitsteilung)
- erhöhte Fluktuation an Mitarbeitern wegen monotoner Tätigkeit
- Koordination
- die Notwendigkeit zur Koordination ergibt sich aus der Arbeitsteilung
- ist ein zielbezogenes aufeinander abstimmen und somit die Herbeiführung von Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens
- Vorteile:
- Verbesserte Kooperation und Kommunikation
- verbesserter Informationsaustausch innerhalb des Unternehmens
- Nachteile
- eventuell übermäßige Bürokratisierung und daraus resultierend eine Einschränkung der Flexibilität des Unternehmens und Demotivation der Mitarbeiter
- Konfiguration
- Festlegung des Stellengefüges
- ist bestimmt durch Leitungstiefe und Leitungsbreite
- Grundformen der Konfiguration sind Einliniensystem (der Mitarbeiter nimmt nur von einem Vorgesetzten Weisungen entgegen) und Mehrliniensystem (Mehrfachunterstellung, Spezialisierung eines Vorgesetzten auf bestimmt Funktionen)
- Vorteile:
- besonders beim Einliniensystem eindeutige Dienstwege, klare Verhältnisse, Höchstmaß an Transparenz
- klare Kompetenzabgrenzungen, Kommunikationswege, vereinfachte Kontrollmöglichkeiten
- besonders beim Mehrliniensystem eine verstärkte Spezialisierung und somit mögliche Zeit- und Kostenersparnismöglichkeiten, kurze Kommunikationswege, schnellere Entscheidungsfindung
- Nachteile:
- das Einliniensystem ist relativ schwerfällig durch eine eventuelle Überlastung der Führungsspitze, ein unterdimensioniertes Kommunikationssystem, lange Kommunikationswege und damit einhergehende Zeitverluste
- das Mehrliniensystem kann eine Verunsicherung der Mitarbeiter mit sich bringen durch eine Vielfachunterstellung ebenso wie einen hohen Koordinationsaufwand bei den Vorgesetzten
- außerdem können Kompetenzkonflikte auftreten
- bei großen Unternehmen kann die Koordination bei einem realisierten Mehrliniensystem aufgrund hoher Komplexität kaum zu bewältigen sein
- Entscheidungsdelegation
- umfasst den Umfang der Entscheidungsbefugnisse
- Zentralisation → Entscheidungskompetenz liegt bei nur einer Person
- Dezentralisation → Verantwortlichkeit ist gleichmäßig auf alle verteilt
- Vorteile:
- Entlastung der übergeordneten Stellen → Verbesserung der Flexibilität des Unternehmens
- Entscheidungen werden dort getroffen wo sie unmittelbare Auswirkungen haben → kann die Qualität der Entscheidungen positiv beeinflussen
- größere Handlungsfreiheit der einzelnen Mitarbeiter → positive Beeinflussung der Mitarbeitermotivation, was wiederum zu einer besseren Produktivität führen kann
- Nachteile:
- ein eventuell erhöhter Kontrollaufwand beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens und erhöht ggf. ein vorhandenes Konfliktpotential
- Stress durch Verantwortung und Misserfolg durch Überforderung von Mitarbeitern können zu Einschränkungen der Risikobereitschaft führen.
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