funktionale Organisation
Stabile und routinierte Abläufe zeichnen diese
Organisationskonzeption aus. Das trägt zu einem Abbau an Konfusion
und Unsicherheit bei, was wiederum die Stabilität innerhalb des
Unternehmens positiv beeinflusst. Es liegt eine Spezialisierung in
den einzelnen Verrichtungen vor, welche Vorteile durch Lern- und
Übungseffekte mit sich bringt. Die effektive Nutzung von Ressourcen
und die Nutzung von Synergieeffekten sowie die Berücksichtigung von
Interpendenzen tragen weiterhin zu einer positiven Beeinflussung der
Motivation und der Stabilität innerhalb des Unternehmens bei. Die
relativ hohe Zahl an Schnittstellen kann allerdings auch zu
Abstimmungs- und Koordinationsproblemen führen. Es besteht ein hoher
qualitativer und quantitative Anspruch an die funktionsübergreifende
Koordination, was wiederum eine zeitraubende Kommunikation zur Folge
haben kann und die Flexibilität des Unternehmens insgesamt
einschränken kann. Besonders ein hoher Grad an Arbeitsteilung kann
sich negativ auswirken, da dadurch eine geringe
Ergebniszurechenbarkeit und eine Tendenz zur Suboptimierung sowie
Zuordnungsprobleme bei unerwarteten Problemen auftreten können. Ein
besonders hoher Grad der Spezialisierung kann sich ebenfalls in einer
geringeren Motivation der Mitarbeiter niederschlagen.
Divisionale Organisation
Im
Rahmen der divisionalen Organisation werden die wesentlichen
Entscheidungen in den betreffenden Sparten getroffen. Das hat eine
Entlastung der Leitungsspitze und eine Entlastung der Kommunikation
zur Folge. Außerdem kommen so nur wenige Interpendenzen innerhalb
der Subsysteme. Klar getrennte Verantwortungsbereiche und eine
transparente Struktur innerhalb des Unternehmens herrschen vor.
Dadurch dass die Entscheidungen in den betreffenden Sparten getroffen
werden, sind diese Entscheidungen angepasst an die jeweiligen
Problemstellungen und die einzelnen Subsysteme können sich
spezifisch an die jeweiligen sie betreffenden Umweltbedingungen
anpassen. Das bewirkt eine schnelle und flexible Anpassung des
gesamten Systems Unternehmen an (Markt) Veränderungen. Die
Mitarbeiter haben einen direkten Bezug zum eigenen Leistungsbeitrag
und können sich besser entfalten da eine gewisse personelle
Autonomie in den Subsystemen vorherrscht. Dadurch besteht allerdings
auch die Gefahr, dass der einzelne Mitarbeiter den Blick für das
Ganze aus den Augen verliert, sich also auch weniger mit dem
Gesamtsystem und den Gesamtziele identifiziert. Es besteht weiterhin
ein erhöhter Bedarf an qualifizierten Leitungskräften und die
Gesamtkoordination ist aufwändiger, was wiederum zu einer
Suboptimierung der Subsysteme führen kann.
Matrixorganisation
Die Matrixorganisation weist grundsätzlich ein hohes
Maß an Slack auf, da die funktional gegliederten Aufgabenbereiche
Problemstellungen lösen müssen, die unter Umständen sehr stark
voneinander abweichen können. Synergieeffekte sind nur sehr begrenzt
möglich aufgrund der strukturellen Konzeption der
Matrixorganisation. Es herrscht weiterhin ein hohes Maß an
Konfliktpotential. Persönliche Konflikte können auftreten aufgrund
von strukturbedingten Kompetenzüberschneidungen. Weiterhin können
Konflikte aufgrund des Zugriffs auf Ressourcen innerhalb der
funktionalen Linie und Konflikte hinsichtlich unterschiedlicher
Interessen auftreten. Dieses hohe Konfliktpotential macht eine
permanente Teamarbeit notwendig. Die Anforderungen an die
Führungskräfte in den Schnittstellenpositionen sind besonders hoch.
Gelingt es den Führungskräften diesen Ansprüchen gerecht zu
werden, sind Kommunikation und Teamorientierung besonders stark
ausgeprägt, was in einer höheren Entscheidungsqualität resultieren
kann.Aufgrund des hohen Maßes an Slack kann eine umfassende
Ressourcennutzung gefährdet sein, bis hin zu einer regelrechten
Verschwendung von Ressourcen. Dies kann auch durch doppelte
Berichtswege, eine Vielzahl von Schnittstellen und zusätzliche
Matrixstellen hervorgerufen werden.
Lean Organisation
Im Rahmen der Lean Organisation werden Mitarbeiter
verstärkt quantitativ und qualitativ in die Aufgabenstellungen des
Unternehmens involviert. Dadurch steigt die Problemlösekapazität
des Unternehmens an, die Mitarbeiter haben ein größeres
Verantwortlichkeitsgefühl und die Eigenständigkeit des einzelnen
Mitarbeiters nimmt zu. Die Identifikation des einzelnen Mitarbeiters
mit dem Unternehmen größer was wiederum eine erhöhte Motivation
und Zufriedenheit mit sich bringt. Da Entscheidungen im direkten
Zusammenhang vor Ort getroffen werden reduzieren sich die
Informationsliegezeiten beträchtlich.
Die
Lean Organisation zeichnet sich unter anderem durch eine Reduzierung
der Arbeitsteilung aus. Dadurch leiden Mitarbeiter weniger unter
monotoner Arbeit. Sie müssen weiterhin nicht mehr auf die Behebung
von Störungen warten, sondern können diese selbständig beheben.
Der Ausfall eines Teammitglieds bedeutet auch nicht eine Störung im
Arbeitsablauf, da die Tätigkeit von einem anderen Mitglied des Teams
übernommen werden kann. Die Gefahr von Engpässen wird somit
abgebaut, was sich wiederum positiv auf Stabilität und Flexibilität
auswirkt. Die Trennung von Entscheidung und Ausführung wird
weitestgehend aufgehoben. Durch diesen Abbau der Hierarchie wird die
Qualität der Entscheidungen gefördert, da Probleme rechtzeitig
erkannt und sofort vor Ort behoben werden können. Da viele
Entscheidungen von den Mitarbeitern selbst getroffen werden, sind
diese Entscheidungen auch leichter durchzusetzen, da sich die
Mitarbeiter mit den Entscheidungen leichter indentifizieren können.
Mit der Verflachung geht allerdings auch einher, dass ein einzelner
Vorgesetzter mehr Mitarbeiter führen und koordinieren muss, wenn ihm
das nicht gelingt, kann die Lean Organisation leicht in Anarchie
ausarten und die Erreichung der organisatorischen und
unternehmerischen Ziele gefährdet sein. Weiterhin kann es zu einer
Überforderung der Mitarbeiter kommen, was wiederum negativ auf die
Motivation, Qualität der Entscheidungen, die Zufriedenheit der
Mitarbeiter und die Harmonie im Unternehmen auswirken kann. Die
Mitarbeiter müssen also nicht nur willig sondern auch der Lage sein
mehr Verantwortung, Initiative und Selbständigkeit zu übernehmen.
Der steigende Qualifikationsbedarf kann durch Weiterbildungen
gedeckt werden.
Die Vermeidung von Slack unterbindet auch Freiräume und
einen gewissen internen Wettbewerb. Besonders der ein Verlust an
wichtigem Personalslack durch den Abbau besonders von älterem
Personal führt zu weniger Erfahrung, Routine und Kenntnissen
hinsichtlich der Konkurrenten, betrieblicher Abläufe,
Verhaltensweisen und unüberschaubaren Situationen, was einen
geringeren Puffer bei Störungen zur Folge haben kann.
Geschäftsprozessorganisation
Die Geschäftsprozessorganisation zeichnet sich durch
eine intensive Zusammenfassung von zusammenhängenden
Arbeitsschritten entlang der Prozesskette aus. Das hat zur Folge,
dass Aufgaben ganzheitlich bearbeitet werden, also eine
Zusammenführung von Arbeit und Verantwortung stattfindet. Es
geschieht eine Fokussierung auf die einzelnen Prozesse indem die
Schnittstellen zwischen den einzelnen Bereichen abgebaut werden.
Somit nimmt die Abhängigkeit von anderen Unternehmensbereichen ab.
Die Schnittstellen werden minimiert, da durch eine Vielzahl an
Schnittstellen die fachliche Zusammenarbeit erschwert, der
Informationsfluss im Unternehmen behindert und Entscheidungsprozesse
gehemmt werden. Ein Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass
Spezialistenwissen nicht konzentriert zur Verfügung steht. Das wird
allerdings durch einen sehr viel geringeren Koordinationsaufwand
wieder wett gemacht. Informationsübertragungs- und Wartezeiten und
damit die gesamte Durchlaufzeit von Bearbeitungsvorgängen werden
erheblich reduziert. Es herrscht aber auch ein erhebliches
Konfliktpotential, wenn unteilbare Ressourcen von unterschiedlichen
Prozessen zugleich genutzt werden, was zu zeitverzögernden
Konflikten führen kann. Die konsequente
Verantwortungsdezentralisation führt zu einer hohen Orientierung
nach außen (Kunden) und innen (interne Abnehmer) . Das macht
wiederum ein flexibles Handeln im Unternehmen möglich.
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