Die klassischen
Produktionsfaktoren in der Volkswirtschaft sind Arbeit, Boden,
Kapital und Wissen. Diese Produktionsfaktoren werden unterteilt in
originäre und derivative Produktionsfaktoren. Originäre
Produktionsfaktoren sind die ursprünglichen Produktionsfaktoren, die
in jeder Gesellschaft, bei jeder menschlichen Lebensform ohne Zutun
vorhanden sind. Dazu zählen Arbeit und Boden. Zu den derivativen
(sekundären, abgeleiteten) Produktionsfaktoren zählt man Kapital
und Wissen, weil diese erst durch eine Kombination der originären
Produktionsfaktoren gebildet werden. In der Volkswirtschaft zählen
zum Faktor Arbeit alle Formen menschlicher Tätigkeit, zum Faktor
Boden werden alle natürlichen Ressourcen gezählt, der Faktor Wissen
wird als Ressource im Leistungserstellungsprozess verwendet und der
Faktor Kapital beinhaltet alle Produktionsgüter und Konsumgüter,
die noch gelagert sind und noch nicht in den Bereich privater
Haushalte übergegangen sind. Geld zählt nach dieser Definition
nicht zum Kapital, da mit Geld allein nichts produziert werden kann,
nur mit Gütern, die mit Geld erworben wurden. Geld ist also nur ein
Äquivalent zum Kapital, das benötigt wird um die Faktoren Arbeit,
Boden und Kapital zu erwerben.
In
der Betriebswirtschaft werden die Produktionsfaktoren stärker
differenziert. Eine Unterteilung von Boden und Kapital ist in dem
Sinne für ein Unternehmen nicht von Interesse. Es ist wichtig, dass
Standort, Abbau- und Anbaufläche überhaupt vorhanden sind und
nicht, dass sie als Boden ursprünglich vorhanden sind. Es ist
ebenfalls uninteressant, dass eine Maschine erst hergestellt werden
muss und somit in der Volkswirtschaft als Kapital bezeichnet wird. Es
ist nur wichtig dass diese Maschine überhaupt zur Verfügung steht.
Die Betriebswirtschaft unterteilt in Produktionsfaktoren in
Gebrauchsgüter
(Betriebsmittel),
Güter, die langfristig zur Verfügung stehen und dauerhaft gebraucht
werden und Verbrauchsgüter
(Werkstoffe),
Güter, die sich im Produktionsprozess verbrauchen bzw. ver- oder
bearbeitet werden. Betrachtet man einen landwirtschaftlichen Betrieb
mit Mähdrescher, Ackerfläche und Dünger als Beispiel, so zählen
in der Volkswirtschaft Mähdrescher und Dünger beide zum derivativen
Faktor Kapital, während die Ackerfläche zum originären Faktor
Boden zählt. In der betriebswirtschaftlichen Betrachtung hingegen
werden Ackerfläche und Mähdrescher zu den Gebrauchsgütern gezählt
und Dünger zu den Werkstoffen bzw. Verbrauchsgütern. In der
Betriebswirtschaft hat der Faktor Arbeit einen besonderen
Stellenwert. Während der Produktionsfaktor Arbeit in der
Volkswirtschaft zu den originären Faktoren zählt und für eine
detaillierte Betrachtung unzureichend ist, zählt in der
Betriebswirtschaft nur die ungelernte Arbeitskraft zu den originären
Faktoren. Jeder ausgebildete Arbeiter ist hingegen das Ergebnis eines
Produktionsprozesses. Der größte Unterschied zwischen den
volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen
Produktionsfaktoren ist die Herauslösung der dispositiv anordnenden
Arbeitsleistung und ihrem besonderen Stellenwert für die
betriebswirtschaftliche Analyse. Die dispositiven Produktionsfaktoren
werden in der Betriebswirtschaft unterteilt in originär und
derivativ. Zu den originären Faktoren zählen hier Geschäftsleitung
und Betriebsleitung während Planung und Organisation bei den
derivativen Faktoren einzuordnen sind. Die Planung beschäftigt sich
mit den Vorbereitungen zur Umsetzung der Ziele der Geschäftsleitung,
sie analysiert und ordnet dafür notwendige Arbeitsschritte. Ziel der
Planung ist es Zufälligkeiten und Unzulänglichkeiten, die die
Zielerreichung gefährden könnten im Vorfeld weitestgehend
auszuschalten. Die Organisation beschäftigt sich dann mit der
Umsetzung des Geplanten.
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