Leistungsfähigkeit im
Alter
- Defizitmodelle des Alterns → Annahme, dass wichtige Funktionen im Alter stark abnehmen
- ältere Personen weisen höhere Krankheitsstände auf, sind nicht häufiger arbeitsunfähig als jüngere Erwerbstätige, sind häufiger von langwierigen oder Mehrfacherkrankungen betroffen was zu längeren Fehlzeiten führt
- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet die Benachteiligung im Arbeitsleben aufgrund bestimmter Merkmale, wie Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung...
- Alterstereotype → allgemeine Überzeugung, dass ältere Beschäftigte weniger motiviert oder leistungsfähig sind, weniger bereit sind sich (weiter) zu qualifizieren, häufiger krank sind
- wichtige physiologische Leistungsvoraussetzungen:
- Reaktionsgeschwindigkeit
- Wahrnehmungsfähigkeit
- Kraft und Ausdauer
- Gleichgewichtssinn
- Beweglichkeit
- Abbauerscheinungen am stärksten bei Reaktionsgeschwindigkeit → setzen ab ca 40 Jahren ein
- bei schweren körperlichen Arbeiten, bei denen man auf volle Sauerstoffaufnahmefähigkeit angewiesen ist, kommt es bei älteren zu frühzeitigen Ermüdungserscheinungen → Sauerstoffaufnahmefähigkeit nimmt um ca 1% pro Jahr ab dem 30. Lebensjahr
- Muskelkraft bei Personen, die mehr körperliche Arbeit zu verrichten haben wird schneller abgebaut, als bei solchen, die leichtere Arbeit verrichtet haben → stärkere Verschleißerscheinungen und Verletzungen feiner Muskelfasern, bei Personen mit starker körperlicher Arbeit
- manche Funktionsverschlechterungen sind durch technische Hilfsmittel gut kompensierbar (z.b. Brille bei Sehschwäche)
- einigen Funktionsverlusten kann mit Training entgegen gewirkt werden
- bestimmte Funktionen erreichen bedeutsame Einschränkung erst im hohen Alter→ unter Voraussetzung eines normalen Alterungsprozesses (ohne Erkrankung, Unfall, Verletzungen) sind sämtliche physiologischen Abbauerscheinungen bis zum Alter von 60 Jahren so gering, dass sie für die meisten Tätigkeiten unbeachtlich sind
- kognitive Funktionen → fluide Intelligenz, kristalline Intelligenz
- fluide Intelligenz → Gedächtnisleistung, geistige Kapazität, Auffassungsgabe
- kristalline Intelligenz → explizites Wissen (Faktenwissen), implizit Gelerntes (bestimmte Verhaltensweisen)
- wichtige kognitive Funktion ist Gedächtnisleistung → Einschränkung betrifft dabei vor allem Kurzzeitgedächtnis, Auffinden von Informationen, Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung
- den Einbußen der fluiden Intelligenz mit zunehmendem Alter steht ein Gewinn an Wissen und Erfahrung gegenüber (kristalline Intelligenz)
- ältere Menschen haben mehr Erfahrungen → können in diesen Bereichen jüngeren Menschen überlegen sein
- Intelligenzentwicklung ist abhängig von Bildungsstand, (außer) beruflichen Lernanforderungen, spezifischen Lernaktivitäten
- Plastizität → ältere Menschen haben beachtliche kognitive Reserven, die aktivierbar sind
- Training der kognitiven Fähigkeiten sehr wichtig
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