Autoritarismus
- autoritäre Persönlichkeit als problematische Persönlichkeit
- interpersonelle Konsequenzen, die mit einer autoritären Persönlichkeit verbunden sind, wirken im sozialen Kontext negativ
- Kernmerkmale des Autoritarismus
- die Welt wird als bedrohlich wahrgenommen
- Normen der dominanten gesellschaftlichen Gruppe werden akzeptiert
- soziale Sachverhalte werden in Gegensätzen interpretiert → schwarz-weiß Malerei
- durch Verwendung zahlreicher Stereotype entsteht eine Starrheit des Denkens, die mit Unbelehrbarkeit verbunden ist
- Identifizierung mit einer Eigengruppe und ihren Repräsentanten, die als moralische Autorität dienen ist auffällig
- Nähe zu Rigidität des Denkens, Dogmatismus, Intoleranz gegen Ambiguität
- weitere Korrelate des Autoritarismus sind religiöser Fundamentalismus, Unterstützung traditioneller Geschlechtsrollen, Nationalismus
- Vier Dimensionen der autoritären Persönlichkeit
- politisch-ökonomischer Konservatismus
- Antsemitismus → Hass auf Juden
- Enthnozentrismus → allgemein abwertende Vorurteile gegenüber Personen, die nicht der Eigengruppe angehören
- Autoritarismus → Nachgiebigkeit gegen Autoritäten, konventionelle Grundhaltung, rigide Befolgung von Normen, Feindseligkeit gegenüber Minderheiten
- autoritäre Persönlichkeit
- Autoritarismus steht im Mittelpunkt der autoritären Persönlichkeit
- Messung des Autoritarismus anhand der F-Skala (Faschismus-Skala) → in Validitätsstudien Gültigkeit teilweise bestätigt, autoritäre Personen neigen dazu, die Welt unter Zugrundelegung des Machtkonzepts zu differenzieren, Führerpersönlichkeiten positiver zu beurteilen, autokratische Führung zu bevorzugen
- RWA-Theorie (Right Wing Authoritarism) nimmt an, dass Autoritarismus auf soziales Lernen zurück geht
- drei Dimensionen des rechtsgerichteten Autoritarismus unterschieden
- autoritäre Unterwürfigkeit → fordert Konformität und Gehorsam
- Konventionalismus → gekennzeichnet durch stures Festhalten an sozialen Gebräuchen der Eigengruppe
- autoritäre Aggression → ist gegen Sündenböcke gerichtet, auf die die Gruppe eigene Schwächen projiziert
- Erwerbung von Autoritarismus
- wesentlichen Einfluss auf die Sozialisation einer fremdenfeindlichen Ideologie hat das Interaktionsverhalten der Eltern gegenüber den Kindern
- Erziehungsverhalten, das durch emotionale Kälte und strenge Strafen gekennzeichnet ist, erzeugt Gehorsam gegenüber Autoritätspersonen und Gefühlskälte gegenüber anderen Personen
- daraus können sich negative Vorurteile gegen andere und Privilegien, die der Eigengruppe zugesprochen werden, entwickeln
- bei Entwicklung von autoritären Einstellungen ist Rolle des impliziten Lernens hervorzuheben
- in historischen Phasen mit größerer gesellschaftlicher Verunsicherung tritt mehr autoritäres Denken auf als in ruhigen Phasen
- die autoritäre Person gilt als perfektes Mitglied ihrer Eigengruppe, das seine Gruppe über Alles stellt
- Normen der Eigengruppe dienen dazu, sich in der Welt zu orientieren
- die Person überwindet ihre Unsicherheit und gewinnt einen Standpunkt, den sie mit anderen loyalen Gruppenmitgliedern teilt indem sie sich strikt an die Normen der Gruppe hält
- Hervorhebung der Loyalität mit der Eigengruppe hat zentralen Stellenwert für Erwerb des Autoritarismus
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