physische
Attraktivität
Stereotyp der Schönheit
- der erste Eindruck, der in Abhängigkeit vom Aussehen zustande kommt, folgt einem kulturellen Schönheitsstereotyp, das sozial wünschbare Persönlichkeitsmerkmale enthält
- „was schön ist, ist gut“ → gut aussehende Personen bei Merkmalen wie Wärme, Ausgeglichenheit, Kultiviertheit, Kompetenz, beruflicher Status, soziales und berufliches Glück in der Zukunft besser beurteilt
- physische Attraktivität besonders bei Einschätzung sozialer Kompetenz und sozialer Fähigkeiten wirksam
- kaum Auswirkungen auf die Bereiche der sozialen Anpassung, intellektueller Fähigkeiten, sozialer Dominanz und Ehrlichkeit
- hoch attraktive Frauen werden eher mit außerehelichen Beziehungen in Verbindung gebracht, und es wird eher eine materialistische Orientierung unterstellt
- bei physisch attraktiven Personen wird auch die Kompetenz als Eltern in Frage gestellt→ dunkle Seite des Stereotyps der Schönheit
- physische Attraktivität, soziale Kompetenz und Persönlichkeit
- Wahrheitskern des Schönheitsstereotyps → physisch attraktive Menschen besitzen tatsächlich größere soziale Kompetenzen als weniger attraktive Menschen; Selbsteinschätzung sozialer Kompetenz ist bei Personen mit hoher physischer Attraktivität höher ausgeprägt
→ größeres Selbstwertgefühl führt zu positiverem Selbstkonzept → umfasst Wahrnehmung der eigenen Attraktivität - sich-selbst-erfüllende Prophezeiung
- physische Attraktivität ruft einen Bestätigungsprozess hervor
- attraktive Person steht mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und ist dadurch besser in der Lage soziale Kompetenzen zu erwerben → Stereotyp der Schönheit erzeugt eine eigene soziale Realität
- Männer, die mit einer schönen Frau sprechen verhalten sich geselliger und sexuell wärmer → Schlüsselfaktor dafür, dass die Frauen sich reziprok verhalten
- das physische Aussehen einer Person beeinflusst in Übereinstimmung mit dem Stereotyp der Schönheit den Verlauf der Interaktion
- physische Attraktivität ist eine wichtige Determinante des interpersonellen Mögens
- Erklärung der Evolutionspsychologie
- physische Attraktivität dient als Hinweisreiz auf Gesundheit → anziehende Wirkung physischer Attraktivität tritt bei Männern und Frauen auf
Gesichtsattraktivität
- Kindchenschema → führt tendenziell dazu, dass der Beurteiler eine hohe Attraktivität wahrnimmt
- Reifemerkmale → deutlich erkennbare Wangenknochen, schmale Wangen, im männlichen Gesicht durch großen Kinnbereich ergänzt
- expressive Merkmale → hohe Augenbrauen, große Pupillen (→ vor allem bei Frauen), breites, ausdrucksvolles Lächeln (→ bei Männern und Frauen)
- Kulturvergleiche zeigen universelle Verbreitung von Schönheitsidealen → Grundlage für die Wirkung der physischen Attraktivität ist in der Evolution zu suchen
- genereller Alterstrend → jüngere erscheinen attraktiver als ältere
- Eindruck der Kindlichkeit nimmt im Alter kontinuierlich ab → physische Attraktivität als Hinweisreiz aus Reproduktionsfähigkeit
- Kindchenschema als angeborener Auslöser für Fürsorglichkeit → biologische Funktion; weit auseinander liegende Augen, hohe Augenbrauen, schmale Nasenbrücke, rundes Gesicht
- soziale Eindrucksbildung
- Babyface-Index hängt mit sozialer Eindrucksbildung zusammen
- höhere Werte der wahrgenommenen Attraktivität
- Eindruck einer größeren sozialen Abhängigkeit, einer größeren intellektuellen Naivität und einer größeren physischen Schwäche
- Assoziation mit mehr Wärme und größerer Ehrlichkeit
- bei Frauen liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung sozialer Abhängigkeit, physischer Schwäche und intellektueller Naivität
- Auswirkungen des Baby-face auf die Eindrucksbildung stellen eine Übergeneralisierung dar
- Symmetrie des Gesichts
- fluktuierende Asymmetrie wird auf verschiedene genetische und immunologische Störungen zurückgeführt → asymmetrische Gesichter mit ungünstigem Gesundheitsstatus verbunden
- Gesichtssymmetrie ist aber kein eindeutiger Indikator der physischen Attraktivität → inkonsistente Ergebnisse → symmetrische Gesichter werden nicht immer als attraktiver beurteilt als asymmetrische Gesichter
- Gesichtssymmetrie als Indikator für Persönlichkeitseigenschaften → asymmetrische Gesichter öfter mit Neurotizismus, weniger Gewissenhaftigkeit, weniger Verträglichkeit assoziiert; keine Unterschiede bei im Hinblick auf Extraversion
- Symmetrie des Gesichts übt einen kausalen Einfluss auf die Persönlichkeitswahrnehmung aus
- normale Gesichter werden genauso positiv oder positiver eingeschätzt als symmetrische Gesichter, ausgeprägte Asymmetrie beeinträchtigt allerdings den positiven Eindruck
Figurattraktivität
- Waist-to-Hip-Ratio (WHR) beeinflusst die Eindrucksbildung
- Attraktivität von Frauen am günstigsten beurteilt, wenn das WHR im Bereich von 0.7 liegt → Eindruck „jugendlich und sexy“
- BMI ist aber besserer Prädiktor als WHR
- relativ niedriger BMI im unteren Normalbereich ruft eine günstige Beurteilung der weiblichen Attraktivität hervor → verlässlicher Indikator für Gesundheit
- das zugrunde liegende Schönheitsideal weicht von dem in den früheren Jahrhunderten ab → kulturelle und ökonomische Einflüsse sind verantwortlich
- bei Männern günstigste Beurteilung der Attraktivität bei einem WHR im Bereich von 0.9 → Eindruck von Gesundheit, jugendlichem Aussehen, erotischer Ausstrahlung, physischer Attraktivität
- V-Form des männlichen Oberkörpers bei mittlerem BMI als sehr attraktiv eingeschätzt (mehr in Westlichen, weniger in ostasiatischen Kulturen)
Auswirkungen der physischen Attraktivität
- beruflicher Erfolg
- Einkommenshöhe aus beruflicher Tätigkeit
- Anfangsgehalt der Männer abhängig von phys. Attraktivität
- gegenwärtiges Gehalt beeinflusst durch phys. Attraktivität bei Männern und Frauen
- Benachteiligung von unattraktiv erscheinenden Menschen am Arbeitsplatz → für Männer stärker ausgeprägt als für Frauen
- Attraktivitätseffekte weisen beachtliche Größe und Konsistenz auf
- gutes Aussehen bringt finanzielle Vorteile → beim Aushandeln von Gehalt erreichen attraktive Menschen einen finanziellen Vorteil → Personalauswahl sollte dem entgegensteuern, indem objektive Fähigkeits- und Intelligenztests bei der Auswahl von Bewerbern verwendet werden
- über attraktive Politiker berichten Medien mehr und positiver → trägt zur Popularität der Kandidaten / Kandidatinnen bei → schneiden bei Wahlen besser ab
- romantische Partnerschaften
- Ähnlichkeit der Attraktivität dominiert bei romantischen Beziehungen → nicht durch Zufall erklärbar
- Beziehungsfortschritt in früher Phase des Kennenlernens gefördert wenn sich die Partner in der physischen Attraktivität ähnlich sind → Beziehungen auf Dauer stabiler
- entscheidend ist die relative Attraktivität (Attraktivität der Partner zueinander) nicht die absolute Attraktivität (Attraktivität der Partner im Vergleich zu anderen Menschen außerhalb der Beziehung)
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