- Geschlechtsspezifische Berufswahl
- horizontale geschlechtsspezifische Arbeitsteilung → betrifft unterschiedliche Tätigkeiten, die Frauen und Männer ausüben
- Frauen konzentrieren sich eher auf kommunikative und soziale Berufe
- Männer eher technikbezogene Berufe
- vertikale geschlechtsspezifische Arbeitsbeteiligung beschreibt das Phänomen, dass Frauen in Führungspositionen durchgängig weniger präsent sind, auch bei einer im Vergleich zu Männern besseren Leistung in Schule und Studium
- Berufswahlmodell von Holland
- (berufliche) Interessen stellen einen wichtigen Aspekt bzw. eine wesentliche Äußerungsform der Persönlichkeit dar
- 6 Persönlichkeits- bzw. Interessentypen unterschieden:
- Realistic → bevorzugt handwerklich-technische Tätigkeiten, arbeitet gerne mit Werkzeugen
- Investigative → forschend, vertieft sich gern in geistige oder naturwissenschaftliche Probleme, analytisches und methodisches Vorgehen
- Artistic → präferiert expressive, gestalterische und kreative Fähigkeiten
- Social → favorisiert Situationen, die durch soziale Interaktion gekennzeichnet sind
- Enterprising → ausgeprägte Führungsmotivation, bevorzugt Tätigkeiten in wirtschaftlichen oder finanziellen Bereichen
- Conventional → bevorzugt ordnende, verwaltende Tätigkeiten
- Passung zwischen Individuum und Umwelt beeinflusst Arbeitszufriedenheit, beruflichen Erfolg und Stabilität der Karriereentwicklung positiv
- Modell geht von statischen Persönlichkeitstypen und statischen Umweltbedingungen aus → Kritikpunkt-> Veränderungen bei der Person, ein Wandel der Umwelt oder eine wechselseitige Einflussnahme im Prozess der beruflichen Laufbahnentwicklung werden nicht berücksichtigt
- Modell der Laufbahnentwicklung von Super
- legt entwicklungspsychologische Perspektive zugrunde
- Modell besagt:
- Personen unterscheiden sich in Fähigkeiten, Interessen und Persönlichkeit
- Aufgrund dieser Charakteristika sind bestimmte Berufe gut geeignet
- jeder Beruf erfordert bestimmte Fähigkeiten, Interessen, und Persönlichkeitseigenschaften
- Berufswahl ist ein kontinuierlicher Prozess, berufliche Präferenzen sind Kompetenzen, die Lebens- und Arbeitssituation von Personen und damit auch ihr Selbstkonzept verändern sich im Laufe der Zeit und durch Erfahrung
- Prozess kann in 5 Lebensphasen beschrieben werden → Wachstum, Exploration, Verfestigung, Erhalt, Abbau → Konzept der Berufsreife zentrale Rolle
- Berufslaufbahn beeinflusst durch sozioökonomische Bedingungen, mentale Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale, Möglichkeiten von Individuen
- Prozess der beruflichen Entwicklung kann unterstützt werden
- berufliche Entwicklung bedeutet Entwicklung eines Selbstkonzeptes → Prozess bei dem ein Kompromiss gebildet wird zwischen personalen Voraussetzungen, gegebenen Möglichkeiten und antizipativer Einschätzung der Resultate
- Prozess der Kompromissbildung kann als Rollenspiel angesehen werden → Phantasie vs. Realität
- Arbeits- und Lebenszufriedenheit sind davon abhängig inwieweit Individuen über Tätigkeitsfelder verfügen, die ihren Fähigkeiten, Werten, Interessen, Persönlichkeitseigenschaften entsprechen
- Kritikpunkt → Orientierung an Normalbiografie mit stabiler Laufbahn → eher auf Laufbahn von Männern bezogen
- Modell der Lebensplanung in Beruf und Privatleben von Abele
- bezieht sich auf die berufliche Entwicklung nach der Berufsausbildung und besitzt handlungspsychologische Perspektive
- besteht aus zwei Teilmodellen:
- Modell der Lebensplanung in Beruf und Privatleben
- Modell des doppelten Einflusses vom Geschlecht auf berufsbezogene Prozesse
- grundsätzlich zwischen personenbezogenen und umweltbezogenen Einflussfaktoren unterschieden
- Umweltbedingungen in förderliche und hinderliche Bedingungen unterteilt
- zu personenbezogenen Merkmalen gehören soziodemografische Variablen, Eigenschaften, Motive, Fähigkeiten, Interessen, Einstellungen und Selbstkonzept
- Geschlechtsrollen-bezogenes Selbstkonzept → Geschlecht nicht nur biologisch determiniert, sondern auch soziales und psychologisches Merkmal
- Modell ermöglicht differenzierte Betrachtung von Geschlechterunterschieden bei der beruflichen Laufbahnentwicklung und berücksichtigt die Diskontinuität von Erwerbsbiografien
- Prozesse und Einflussfaktoren bei der Berufwahl
- Selektion → Auswahl einer Person für eine bestimmte Tätigkeit, einen Beruf, für eine Organisation
- Auswahl erfolgt durch Organisation (Fremdselektion) als auch durch Individuum selbst (Selbstselektion)
- Sozialisation → Anpassung einer Person an eine Tätigkeit, Organisation
- Arbeitstätigkeit prägt den Menschen durch Aneignung von Werten, Verhaltensstilen, Qualifikationen
- Personenbezogene Merkmale → Voraussetzungen der Person (Fähigkeiten, Begabungen, Talente, Interessen, Werte)
- Bedingungsbezogene Merkmale → an äußere Gegebenheiten geknüpft (Arbeitsmarktlage, Bildungsangebote)
- Berufswahl als Zuordnung → Selektion durch den Arbeitsmarkt → abhängig von ökonomischen und sozialstrukturellen Rahmenbedingungen
- Berufswahl als Entwicklungsprozess → Berufswünsche werden mit zunehmendem Alter immer realistischer → von Traumberuf bis Anpassung an das unmittelbar mögliche
- Berufswahl als Problemlöseprozess → Abwägen der individuellen Voraussetzungen gegenüber den äußeren Möglichkeiten
- Berufswahl als Explorationsprozess → Interessen und Fähigkeiten müssen identifiziert werden, mit Arbeitsmarkt abgeglichen werden und eine Berufspräferenz entwickelt werden
- internale Exploration → Reflexion der eigenen Interessen, Fähigkeiten, Erfahrungen
- externale Exploration → Gespräche mit anderen, Lesen von Informationsbroschüren
- Planfülle der Exploration → Systematik und Zielgerichtetheit bei der Informationssuche
- Stellenwert der Arbeit im individuellen Wertesystem → übergeordnete Werte bestimmen Wertesystem, Motive, Handeln und damit Berufswahl und berufliches Engagement
- Werthaltungen → materielle, intellektuelle, künstlerische, altruistische Orientierung stehen in Zusammenhang mit Studienwahl und Berufstätigkeit
- Geschlechtsspezifische Unterschiede → Frauen planen stärker als Männer die Reduzierung der Arbeitstätigkeit aufgrund der Familienplanung ein → vor allem aufgrund von gesellschaftlichen Erwartungen
- geschlechtsbezogenes Selbstkonzept → je ausgeprägter die geschlechtstypische Selbstbeschreibung ist, desto ausgeprägter ist die geschlechtstypische Berufswahl
- Token-Status → Frauen sind in männerdominierten Berufen stärker sichtbar → stärker beobachtet, bemühen sich daher „unsichtbar“ zu machen → schränkt Karrierechancen ein → Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen
- Laufbahnentwicklung und Flexibilisierung der Arbeit
- Ansätze zur new career thematisieren die Verschiebung der Verantwortung für die berufliche Laufbahn von der Organisation auf die Person
- proteistische Laufbahn
- langfristiger Entwicklungsprozess, der vom Individuum gelenkt wird
- Person übernimmt die Verantwortung für die berufliche Laufbahn und gestaltet diese autonom auf Basis ihrer persönlichen Werte und einer ganzheitlichen Lebensperspektive anstatt sich auf die Organisation zu verlassen
- Förderung von zwei Metakompetenzen hervorgehoben → Anpassungsfähigkeit, Verständnis von sich selbst
- Konsequenzen für laufbahnbezogene Interventionen
- beinhalten sowohl beratende Elemente als auch Vermittlung von laufbahnbezogenen Kompetenzen zur erfolgreichen Gestaltung der beruflichen Entwicklung
- Inhalte von laufbahnbezogenen Interventionen beziehen sich auf Vermittlung von
- Kenntnissen über die Arbeitswelt
- Kenntnissen über die eigene Person
- Kenntnissen und Kompetenzen hinsichtlich laufbahnbezogenem Verhalten
- wichtiger Bestandteil ist Stärkung der Kompetenz zur eigenverantwortlichen Gestaltung des beruflichen Lebenslaufes
- zentrales neueres Konzept ist „Social Cognitive Career“ → im Mittelpunkt steht Selbstwirksamkeit
- zur Reduktion geschlechtstypischer Berufswahl sollten vielfältige Möglichkeiten der Erfahrung einschließlich Rückmeldung bei der Tätigkeit geboten werden
eine Sammlung von Materialien, Links und Videos zum Thema Wirtschaftspsychologie
mandag 14. desember 2015
Arbeitspsychologie - Berufswahl und Laufbahnentwicklung
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