torsdag 11. januar 2018

neuropsychobiologische Theorie der Extraversion nach Depue und Collins


In den letzten Jahren wird zunehmend das dopanminerge Neurotransmittersystem als ein mögliches biologisches Substrat der Persönlichkeitsdimension Extraversion diskutiert.“ (Rammsayer & Weber, 2016b, S.98) Dieser Ansatz kommt Eysencks Arousal-Theorie sehr nahe, denn Dopamin Neuronen gelten als wichtigste Bestandteile des ARAS. Außerdem haben Dopamin Neuronen weniger spezifische Funktionen inne, als andere Neuronen, sie dienen also als eine Art generelles Regulationssystem für verschiedene Aspekte der Aktivierung. In Experimenten finden sich Hinweise auf eine höhere dopaminerge Sensitivität bei Introvertierten, als bei Extravertierten. (Rammsayer & Weber, 2016b, S.98) In der neuropsychobiologischen Theorie der Extraversion definierten Depue und Collins (1999) Extraversion als Vorhandensein der zwei Charakteristika „interpersonal engagement“ und „impulsivity“. Interpersonal engangement beinhaltet wiederum die Charakteristika affiliation und agency. „Affiliation means enjoying and being receptive to the company of others and agency means seeking social dominance and leadership roles, and being motivated to achieve goals.” (Depue & Collins, 1999) Agentische Extraversion hängt mit dem mesocorticolimbischen Dopaminsystem zusammen, was zu beobachtbaren interindividuellen Unterschieden in Anreizmotivation und kognitiv-behavioraler Flexibilität führt. (Chavnanon, 2011) Extravertierte sind demnach empfänglicher für Belohnungen als für Bestrafungen, wohingegen Introvertierte wiederum empfänglicher für Bestrafungen, als für Belohnungen sind. Laut Depue sind Personen motivierter Ziele zu erreichen und bemühen sich verstärkt um Belohnungen, wenn das Dopmaninsystem aktiviert ist und zeigen folglich verstärkt extravertierte Verhaltensweisen und positive Emotionen. Das von Jan Wacker postulierte psychobiologische Persönlichkeitsmodell (2005) erlaubt die Ableitung von Hypothesen für EEG Untersuchungen. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen von Wacker, Chavanon und Stemmler (2006) stützen den Zusammenhang zwischen agentischer Extraversion und dem dopaminergen System. „The present findings provide evidence of a neuroanatomical distinction between the predispositions toward agentic and affiliative extraversion in healthy adults” (Grodin & White, 2015)

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