torsdag 11. januar 2018

psycholexikalische Ansätze


Psycholexikalische Ansätze gehen davon aus, dass die menschliche Sprache für alle persönlichen Eigenschaften, die bedeutsam, interessant oder nützlich sind, im Laufe der Zeit spezielle Wörter entwickelt. Mit ansteigender Wichtigkeit der Eigenschaften, steigt auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein gesondertes Wort hervorgebracht wird, und sich somit auch im Wortschatz der jeweiligen Sprache wiederfindet. Allport und Odbert (1936) waren Vertreter der psycholoexikalischen Ansätze und stellten Wortlisten zur Beschreibung von Persönlichkeitsdimensionen auf. Raymond B. Cattell (1945) bearbeitete die ursprünglichen Listen von Allport und Odbert weiter und reduzierte sie, in dem Versuch die Hauptdimensionen zu identifizieren, mittels faktorenanalytischer Verfahren. In den 1980er Jahren gelang dank statistischer Verfahren der EDV die Integration der von Allport und Odbert aufgestellten und von Cattell reduzierten Wörterlisten. Es wurden die Big-Five, also die 5 Grunddimensionen der Persönlichkeit, identifiziert. Das Fünf-Faktoren Modell von Costa und McCrae (1997) ist das derzeit wohl populärste Modell in dieser Kategorie der Persönlichkeitsforschung.
Laut dem Fünf-Faktoren Modell von Costa und McCrae (1997) sind die fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrungen, die von Goldberg (1981) ebenfalls als die „Big-Five“ bezeichnet wurden. Ein Fragebogen zur Erfassung der Big-Five Faktoren ist das NEO Persönlichkeitsinventar nach Costa und McCrae. Die oben angeführten Faktoren sind sehr breit konzipiert, es handelt sich also um sehr abstrakte Beschreibungsdimensionen. Dadurch ermöglicht der facettenorientierte Ansatz des NEO-Persönlichkeitsinventars eine gezielte Analyse der individuellen Binnenstruktur eines Persönlichkeitsbereiches. (Rammsayer & Weber, 2016b, S.102) Das NEO-Persönlichkeitsinventar ist als rein beschreibend anzusehen, es ist Anwendung und Ergebnis eines statistischen Verfahrens, der Faktorenanalyse. Die Ursachen und Wirkung sowie die Entstehung von Unterschieden in den einzelnen Persönlichkeitsdimensionen werden nicht untersucht. Jeder erhobene Persönlichkeitsbereich wird durch Subskalen repräsentiert, die die spezifischen Facetten der jeweiligen Persönlichkeitsdimensionen erfassen sollen. Das NEO-Persönlichkeitsinventar beschreibt sechs Facetten von Extraversion, die angeben, wie Energie in die Außenwelt investiert wird. Die Facetten Herzlichkeit, Geselligkeit und Durchsetzungsfähigkeit beziehen sich auf die Energie, die in den zwischenmenschlichen Bereich investiert wird, während die Facetten Aktivität, Erlebnishunger und Frohsinn beschreiben, wie und in welchem Ausmaß Energie in die äußere Umwelt, außerhalb von zwischenmenschlichen Beziehungen investiert wird. (Lord, 2011, S.27) Das untere Ende der Extraversionsfacette, wird als geringe Ausprägung des gemessenen Merkmals interpretiert, anstatt als Gegenteil. Ein niedriger Wert in Herzlichkeit bedeutet also, dass wenig Energie in zwischenmenschliche Beziehungen investiert wird. Das heißt also, dass weniger Freundlichkeit und Herzlichkeit in der Interaktion mit anderen Personen, nicht aber gleichzeitig mehr Feindseligkeit oder Desinteresse festgestellt werden kann.

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