torsdag 11. januar 2018

Carl Gustav Jungs Theorie der Persönlichkeitstypen


Carl Gustav Jung (1875-1961) unterteilte Menschen in zwei Einstellungstypen, die er als Introversion und Extraversion bezeichnet. „Jung skiller mellom to forskjellige holdninger til livet, to måter å reagere på i bestemte situasjoner, og disse finner han tilstrekkelig markert og utbredt til å beskrive som typiske.“1 (Fordham, 1964, S.27) Die extravertierte Person ist demnach vor allem nach Außen orientiert, die introvertierte Person hingegen, wird von inneren, subjektiven Faktoren gelenkt. Introvertierte Personen orientieren sich also vornehmlich an ihrer eigenen Innenwelt. (Hyde & McGuinness, 1996, S.77) „Introversjon er vanligvis kjennetegnet ved en innadvendt, nølende, reflekterende og tilbaketrukket natur, som holder seg for seg selv, og som alltid er litt på defensiven“2 (Sharp, 1992, S. 12) „Ekstraversjon er derimot karakterisert ved en utadvendt, åpen og imøtekommende natur, som raskt tilpasser seg situasjoner, som lett binder seg til ting og folk og som med en ofte uforsiktig selvsikkerhet skyver all tvil til side“.3 (Sharp, 1992, S.13) Zusätzlich zu den Einstellungstypen Extraversion und Introversion, verwendet Jung noch 4 Bewusstseinstypen, die Gegensatzpaare Denken und Fühlen, sowie Empfinden und Intuition, in seiner Typologie. In Kombination mit den Einstellungstypen ergeben sich 8 psychologische Typen, die Jung in seiner Persönlichkeitstypologie näher beschreibt und denen er bestimmte Charaktereigenschaften zuweist. Der extravertierte Denktyp ist demnach charakterisiert durch Objektivität und Produktivität, der extravertierte Fühltyp wird als kontaktfreudig, angepasst und konventionell beschrieben. Der extravertierte Empfindungstyp ist als realistisch, kritiklos und genussorientiert, der extravertierte Intuitionstyp wird hingegen als spekulativ und inspirierend charakterisiert. Parallel zu den Typen der Extraversion, finden sich die gegensätzlichen Charaktereigenschaften bei den jeweiligen Introversionstypen. So wird der introvertierte Denktyp als kreativ und wirklicheitsfremd, der introvertierte Fühltyp als still, unzugänglich und tiefgründig, der introvertierte Empfindungstyp als verschlossen und passiv und der introvertierte Intuitionstyp als visionär und künstlerisch charakterisiert. („Das Resultat psychischer Intution“, 05.12.2017) Jung sah sowohl introvertierte als auch extravertierte Personen, als normale gesunde Mitglieder der Gesellschaft an, die jeweils konstitutionell disponiert sind, ihre Umwelt unterschiedlich zu erleben. (Bennett, 2002, S.51) In Jungs Persönlichkeitspsychologie, finden sich auch keinerlei Hinweise auf körperliche Charakteristika der unterschiedlichen Persönlichkeitstypen, wie sie in anderen, früheren Persönlichkeits-Typologien zu finden sind. (Bennett, 2002, S.56) Auch sieht Jung die Persönlichkeitstypen zwar als relativ stabil über die Zeit, aber nicht als unveränderlich, an, demnach kann eine junge Person die eher introvertiert ist, im Alter vielleicht den Extravertierten zugeordnet werden.
Basierend auf Jungs Theorie der Persönlichkeitstypen entwickelten Katherine Briggs (1875-1968) und ihre Tochter Isabel Myers (1897-1980) Einzelfragen um die einzelnen Persönlichkeitstypen erfassbar und nachweisbar machen zu können. Der Myers-Briggs-Typen-Indikator (MBTI) ist heute einer der am meisten genutzte Persönlichkeitstests. Die Einzelfragen des Tests sollen sowohl die Einstellungsdimensionen Extraversion (E) und Introversion (I) als auch die Bewusstseinsfunktionspaare Denken (T) und Fühlen (F) sowie Empfinden (S) und Intuition (N) erfassen. Außerdem wurde durch die Autorinnen eine 4. Dimension eingeführt, das Gegensatzpaar Urteilen (J) und anpassendes Wahrnehmen (P). Die Dimension Extraversion – Introversion erfasst, ob eine Person von ihrer äußeren Umwelt oder durch ihre innerer Erlebenswelt motiviert ist. Die Dimension Empfinden – Intuition soll erfassen, wie eine Person die Umwelt wahrnimmt. Der S-Typ achtet dabei auf Fakten und Details und die Realitäten des Hier und Jetzt, wohingegen der sich N-Typ eher auf die Verbindung zwischen Fakten, Vorstellungen und Ideen konzentriert. Die Dimension Denken – Fühlen erfasst die Form der Entscheidungsfindung einer Person. Der T-Typ entscheidet auf Grundlage von Fakten logisch, ruhig und analytisch. Der F-Typ hingegen trifft Entscheidungen hauptsächlich aufgrund emotionaler Eindrücke, ist eher sensibel und mitfühlend und lässt sich von der situativen Stimmung beeinflussen. Die Dimension Beurteilen – anpassendes Wahrnehmen erfasst Entscheidungssituationen in denen sich jemand besonders wohl fühlt. Während der J-Typ strukturierte, vorhersagbare Umgebungen bevorzugt, und sich vorsichtiger und teilweise gehemmter verhält, fühlt sich der P-Typ eher in offenen, flexiblen Umgebungen wohl, ist spontaner und handelt manchmal sorglos. Aus den Kombinationen der Dimensionen ergeben sich 16 Typen, jede Person kann also einem Persönlichkeitstyp zugeordnet werden, der mit 4 Buchstaben bezeichnet ist, die jeweils einem der Gegensatzpaare entsprechen (z.B. INFP). C.G. Jung ordnete jeder Person einer der Kategorien eindeutig zu, dementsprechend verwendet der darauf basierende MBTI keine kontinuierlichen Skalen, sondern dichotome Variablen in jeder der Persönlichkeitsimensionen, eine Person ist also entweder introvertiert oder extravertiert. Vereinfachte Versionen des MBTI sind kostenlos im Internet zugänglich, im Original ist das MBTI allerdings streng urheberrechtlich geschützt.
1Jung unterscheidet zwischen zwei Haltungen zum Leben, zwei Arten in bestimmten Situationen zu reagieren, und die findet er ausreichend markant und verbreitet, um sie als typisch zu beschreiben. (Übers. v. Verf.)
2Introversion ist normalerweise gekennzeichnet durch eine nach Innen gewandte, zögerliche, reflektierende und zurückgezogene Natur, die allein bleibt und immer ein bisschen defensiv ist. (Übers. v. Verf.)
3Extraversion hingegen, ist charakterisiert durch eine nach Außen gewandte, offene und entgegenkommende Natur, die sich rasch an Situationen anpasst, sich leicht an Dinge und Menschen bindet und mit einer oft unvorsichtigen Selbstsicherheit, jeglichen Zweifel ignoriert. (Übers. v. Verf.)

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