søndag 1. mai 2016

Bestimmungsfaktoren des Kaufverhaltens

Bestimmungsfaktoren des Kaufverhaltens

  • Intrapersonale (psychische) Determinanten
    • aktivierende Prozesse
      • Emotionen
      • Motivation
      • Einstellungen
      • Werte
    • Kognitive Faktoren
      • Wahrnehmung
      • Lernen
      • Gedächtnis
  • Interpersonale (soziale) Determinanten
    • näheres soziales Umfeld
      • Familie
      • Peer-Groups
      • sonstige Bezugsgruppen
    • weitere Umwelt
      • Kultur
      • Subkultur
      • soziale Schicht, Rolle, Status
      • Milieu
  • aktivierende Prozesse = Vorgänge die mit inneren Erregungszuständen / Spannungen zusammenhängen und das Verhalten antreiben
  • Grad der Aktiviertheit wird vom Unterbewusstsein gesteuert
  • Aktivierung ist Grundvoraussetzung für gezielte Beeinflussung von Konsumenten → Aktivierungstechniken müssen gezielt angewendet werden um die Aufmerksamkeit des Konsumenten zu erreichen
  • Aktivierung und Aufmerksamkeit werden stark durch das Involvement eines Konsumenten beeinflusst
  • aktivierende Komponenten sind Emotionen, Motive und Einstellungen
  • Emotionen = innere psychische Erregungszustände die von einer Person subjektiv als angenehm oder unangenehm empfunden werden und mehr oder weniger bewusst erlebt werden
    • Emotionen beeinflussen das Kaufverhalten indem sie:
      • Erwerb spezifischer Informationen begünstigen
      • selektive Wahrnehmungsprozesse fördern
      • assoziative Prozesse fördern
      • intellektuelle Prozesse beschleunigen oder hemmen
    • Konsequenzen für das Marketing
      • Emotionen stark im Bereich der Kommunikationspolitik eingesetzt, besonders wenn objektive Produkteigenschaften der Wettbewerbsprodukte sehr ähnlich sind
      • Ansprechen aller Sinne
        • visuell
        • akkustisch
        • haptisch
        • olfaktorisch
        • geschmacklich

  • Motivation = Emotionen sind mit kognitiver Zielorientierung verbunden und treiben das Handeln an
    • Konsequenzen für das Marketing
      • erkennen Unternehmen die Motivationsstruktur der potenziellen Kunden können zielgenau Produkte und Marketingmaßnahmen entwickelt werden
      • Chancen und Risiken entstehen bei Motivationskonflikten beim Kunden
  • Einstellungen = Motivationen verknüpft mit kognitiver Gegenstandsbeurteilung → innere Prädisposition einer Person auf bestimmte Umweltreize konsistent positiv oder negativ zu reagieren
    • 3 Komponenten der Einstellung
      • affektive Komponente → gefühlsmäßige Einstellung zu einem Objekt
      • kognitive Komponente → subjektives Wissen über ein Objekt
      • konative Komponente → Handlungstendenz, Verhaltensabsicht, Kaufbereitschaft
    • Konsequenzen für das Marketing
      • Einstellungen beeinflussen das Verhalten, Verhalten beeinflusst Einstellung
      • mit stärkerer positiver Einstellung gegenüber dem Produkt steigt Kaufwahrscheinlichkeit
      • Aufgabe des Marketing → positive Einstellungen erreichen, negative Einstellungen ändern
  • Werte = konsistentes System von Einstellungen mit normativer Verbindlichkeit
    • fundamentale Werte werden meist während des Aufwachsens durch soziale Gruppen, (Familie, Kulturkreis, Schicht) bestimmt
    • Konsequenzen für das Marketing
      • Werte beeinflussen Kaufverhalten nicht so sehr bei Wahl von einzelnen Produkten sondern bei ganzen Produktgruppen bis hin zu sogenannten Lebensstilen
  • Kognitive Prozesse = Prozesse der gedanklichen Informationsverarbeitung durch die ein Individuum sich selbst und seine Umwelt erkennt und organisiert → Einteilung in Wahrnehmung, Lernen und Gedächtnis
    • Wahrnehmung = Prozess der Informationsverarbeitung
      • Kennzeichen für Wahrnehmung
        • Subjektivität
        • Aktivität
        • Selektivität
      • Konsequenzen für Marketing
        • Marketing muss dafür Sorge tragen, dass Leistung im Sinn des Unternehmens vom Konsumenten wahrgenommen wird
        • Wahrscheinlichkeit, dass ein Stimulus wahrgenommen wird steigt
          • bei aktuellen Bedürfnissen der Konsumenten
          • bei erwarteten Stimuli
          • bei erheblicher Überschreitung des normalen Reizniveaus
    • Lernen = Veränderung des Verhaltens aufgrund von Erfahrungen (Übung, Beobachtung), ist zwischen Informationsverarbeitung und -speicherung positioniert
      • Konsequenzen für das Marketing
        • durch wiederholtes Bewerben eines Produktes soll der Konsument das Produkt mit bestimmten Gefühlen assoziieren → klassische Konditionierung
  • Persönlichkeit = Gesamtheit von relativ stabilen, nicht / sehr schwer zu ändernden langfristigen Verhaltensmustern eines Individuums
    • Konsequenzen für das Marketing
      • Marketing greift im Rahmen der Marktsegmentierung auf ein Konstrukt von Persönlichkeits- / Käufertypen zurück
  • interpersonale / soziale Determinanten
    • Kultur, Subkultur, soziale Schicht
    • Kultur = Übereinstimmung von Verhaltensmustern vieler Individuen
      • kollektive Verhaltensmuster beziehen sich auf großräumig abgegrenzte geografische Gebiete bzw. Sprachgemeinschaften
      • Kultur prägt Konsumverhalten unbewusst
      • für Konsumverhalten relevante Mussnormen sind in Ge- und Verboten verankert
      • Soll- und Kannnormen definieren gewisse Standards
      • ähnliches gilt für Subkulturen als Unterbereiche eines Kulturkreises
      • Subkulturen sind z.B. Religionen, Nationalitätengruppen, Stammeszugehörigkeit, Altersgruppen, geografische Kriterien
    • soziale Schicht
      • bezieht sich auf Position bzw. sozialen Status eines Individuums in einem sozialen System
      • Kriterien für die Zuordnung zu einer sozialen Schicht sind meist Beruf, Ausbildung, Einkommen, teilweise Vermögen, Abstammung, Macht
      • meist Einteilung in Ober-, Mittel- und Unbterschicht
    • Relevanz für das Marketing
      • Messen sozialer Schichten kann Hilfsmittel bei Marktsegmentierung sein
      • unterschiedliche Nutzung von Medien hinsichtlich des Kaufverhaltens
  • Lebensstil = Art der Lebensführung die sich über spezielle Einstellungen, Interessen und Aktivitäten dokumentiert
    • AIO (Activities, Interests, Opinions) Ansatz oft verwendet um Lebensstile zu charakterisieren
    • Lebensstile können können zusammen mit Merkmalen wie Alter, Familienstand, soziale Schicht zur Bildung von Konsumententypen genutzt werden
    • Konsumententypen sind Anhaltspunkte für Produktpositionierung, Zielgruppenbildung und Einsatz der Marketinginstrumente
  • Gruppen und Familie
    • Zugehörigkeiten zu Gruppen hat starken Einfluss auf Kaufverhalten
    • Stärke des Einflusses wird durch Identifikation des Individuums mit Gruppe bestimmt
    • Primärgruppen → zwischen Personen besteht persönliche Beziehung
    • Sekundärgruppen → formaler Zusammenschluss mit gemeinsamer Zielsetzung
    • Bezugsgruppen → geben Normen und Werte vor an denen sich Individuen orientieren auch wenn sie nicht zur Leitgruppe gehören
    • Meinungsführerkonzept → Personen, die im Kommunikationsprozess die Meinung anderer beeinflussen → üben stärkeren Einfluss als andere Personen aus
    • Meinungsführerschaft ist themenbezogen
    • als Meinungsführer nicht nur reale konkrete Personen, sondern abstrakte / fiktive Personen (Testimonials)
  • Rolle und Status
    • Rolle = Verhaltensmuster und Aktivitäten, die andere vom Individuum erwarten und nach denen sich das Individuum verhält
    • jede Rolle ist mit Status verbunden
    • Konsumenten wählen oft Produkte, die Rolle und Status symbolisieren sollen (Statusprodukte)
    • Statussymbole
      • Bekanntenkreis
      • Kleidung
      • Bücher
      • Beruf
      • Gegend
  • ökonomische und situative Faktoren
    • ökonomische Rahmenbedingungen beeinflussen Konsumentenverhalten
    • situative Faktoren (orts- / zeitbezogenes Umfeld des Kaufverhaltens) beeinflussen Kaufentscheidung, schwer zu prognostizieren
  • Kaufentscheidungsprozess
    • Phasenmodell
    1. Wahrnehmung des Bedarfs
    2. Informationssuche
    3. Vergleich / Bewertung der unterschiedlichen Alternativen
    4. Kaufentscheidung
    5. Verhalten nach dem Kauf
→ idealtypisches high-involvement Produkt
    • wichtig dass auch die vielfältigen Aktivitäten vor und nach dem Kauf analysiert werden
    • Kaufphasen in engem Zusammenhang mit Informationsverhalten der Konsumenten
    • Informationsverhalten = Informationssuche, Informationsaufnahme, Informationsverarbeitung

Ingen kommentarer:

Legg inn en kommentar