onsdag 18. mai 2016

Produktpolitik

Produktpolitik

Produktbegriff und Produktebenen
  • marketingbezogene Produktdefinition
    • materielle Sachleistungen
    • Dienstleistungen
    • Kombinationen aus Sach- und Dienstleistungen
    • nicht objektive Produkteigenschaften sind erfolgsentscheidend, sondern der vom Konsumenten wahrgenommene Produktnutzen
  • Nutzen aufgeteilt in
    • Grundnutzen (Dimension Kernprodukt)
    • Zusatznutzen (erweiterte Produktebene)
  • Elemente des Produktnutzens
    • Grundnutzen + Zusatznutzen = Produktnutzen
    • Zusatznutzen = Erbauungsnutzen + Geltungsnutzen
    • Grundnutzen
      • Bedürfnisbefriedigung durch technisch-funktionale Produkteigenschaften
      • z.b. präzise Zeitanzeige bei Uhr
    • Zusatznutzen
      • Bedürfnisse, die über Grundnutzen hinaus gehen werden befriedigt
      • z.b. alle über reine Zeitanzeige hinausgehende Nutzen
    • Erbauungsnutzen
      • Bedürfnisbefriedigung durch ästhetische Eigenschaften des Produktes
      • z.b. Design, Farbe der Uhr
    • Geltungsnutzen
      • soziale / gesellschaftliche Bedürfnisse werden befriedigt
      • z.b. Prestige und Anerkennung durch Tragen einer bekannten Luxusuhr wie z.b. Breitling, Rolex, Tag Heuer
    • Produktnutzen
      • Gesamtheit der Produkteigenschaften, die die Bedürfnisse der Zielgruppe befriedigen
      • gesamte „Erlebniswelt“ des Produktes


  • Entscheidungsfelder der Produktpolitik
    • Produktpolitik im eigentlichen Sinn (technisch funktionale Produktgestaltung)
    • Programm- / Sortimentspolitik (Programm- / Sortimentsbreite und -tiefe)
    • Servicepolitik / Kundendienst (Service vor / nach dem Kauf)
    • Garantiepolitik (gesetzliche / zusätzliche Garantiebestimmungen / -leistungen)
Produktgestaltung
  • technisch funktionale Produktgestaltung = hauptsächlich Ausgestaltung des Grundnutzens (physikalische Eigenschaften) eines Produktes und Produktfunktionalität (Zuverlässigkeit) → Produktqualität
  • marktbezogene Produktentwicklung
    • Anbieter müssen bei Produktgestaltung einige oder alle Sinnesebenen ansprechen
    • Design kann wichtiges Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb sein
    • gutes Design verbessert Aussehen, Funktionalität, Nutzen, Bedienung (Ergonomie) des Produktes
    • Farben lösen aktivierende Prozesse aus, können als soziale Symbole gelten, Zugehörigkeit zu einem Unternehmen oder einer Produktfamilie und ein spezifisches Image ausstrahlen
    • Geruch / Geschmack / haptische (Tast) Eigenschaften → Textilien sollen sich gut anfühlen, Duftstoffe in Geschäften eingesetzt
    • Produktnamen haben eigene Symbolkraft, lösen bei Konsumenten Assoziationen aus
    • Produktname sollte
      • positive Assoziationen auslösen
      • leicht zu merken sein
      • unverwechselbar sein
      • für das Produkt typisch sein
      • werbewirksam sein
      • Emotionalität ermöglichen
      • (bei Bedarf) weltweit zu vermarkten sein
      • rechtlich zu schützen sein
    • Verpackung
      • haben vielfältige Funktionen
        • Schutz / Sicherung bei Transport, Handling und Lagerung
        • Verkaufsförderung
        • Erleichterung im Ge- und Verbrauch durch den Kunden
        • Verkaufseinheit im Handel
        • Informationsträger
        • Umweltgerechtigkeit, Recyclingfähigkeit
        • Wirtschaftlichkeit bei Transport, Handling, Lagerung, Präsentation
Produktinnovation
  • unterschiedlich betrachtet
    • nur får Unternehmen neu (Me-too-Produkte)
    • Marktneuheit
  • Innovationsmanagement ist strategische Aufgabe, kann entscheidenden Wettbewerbsfaktor darstellen
  • Innovationsprozess
    1. Generierung von Produktideen → Marktforschung, Kreativitätstechiken
    2. Grobauswahl der Ideen → diverse Checklisten, Scoring Modelle
    3. Wirtschaftlichkeitsanalyse → Methoden der Investitionsrechnung, Break-even-Analyse, Risikoanalysen
    4. Entwicklung der Produkt- und Marketingkonzeption → Prototypenbau, Produktgestaltung
    5. Produktprüfung → Produkttests, Markttests
    6. Markteinführung → Marketinginstrumente, Projektmanagementtechniken
    7. Kontrolle der Einführung → Soll-Ist-Vergleiche, Marktforschung, Kostenrechnung u.a.
  • Quellen für Produktideen
    • Unternehmensintern
      • Forschungs- und Entwicklungsbereich
      • Mitarbeiter
      • organisiertes Vorschlagswesen
      • Kundendienst
      • Verkaufsmitarbeiter
      • Wertanalysen
      • Qualitätszirkel
    • extern
      • Kunden
      • Lieferanten
      • Kongresse
      • Messen
      • Hochschulen
      • Konkurrenten
      • Berater
      • Lizenzerwerb
      • Reklamationen
      • Fachzeitschriften
      • Internet
  • Gründe für fehlgeschlagene Neueinführungen
    • Überschätzung des Marktpotenzials
    • Me-too-Produkte, die an der Kundenbindung zu vorhandenen Produkten gescheitert sind
    • Wettbewerbsdruck durch neue Konkurrenten
    • Produkte, die Kundenerwartungen nur teilweise entsprechen
    • Produkte mit technischen Qualitätsschwächen
    • Fehler beim Einsatz der Marketinginstrumente (zu hohe Einführungspreise, falsche Werbekampagne, unpassendes Timing...)
Produktvariation
  • ist Veränderung von Produkteigenschaften eines schon am Markt befindlichen Produktes
  • z.b.
    • veränderte (höhere / niedrigere) Produktqualität
    • Änderung der Verpackung
    • Änderung technischer Funktionen
Produktdifferenzierung
  • zu einem am Markt befindlichen Produkt werden parallel mehrere Varianten angeboten, die sich in einem oder mehreren Produkteigenschaften unterscheiden → Produkterweiterung
  • Möglichkeiten zur Differenzierung
    • Unterschiedliche Produkteigenschaften
    • unterschiedliche Funktionen
    • unterschiedliche Farben, Produktnamen, Markierungen
    • unterschiedliche Verpackungsgrößen
    • unterschiedliche Zusatzleistungen wie Kundendienst und Beratung
  • Probleme wenn durch zusätzliche Produktvariationen Fertigung und Marketing immer aufwendiger und komplexer werden → Steigerung der Kosten
  • Gefahr dass Produktvarianten nicht nur neue Käufer finden, sondern dass bisherige Käufer des Produktes eine neue Variante bevorzugen, die evtl. niedrigeren Deckungsbeitrag hat (Produktaustausch → Kanibalismus)
Produktelimination
  • Entfernung eines Produktes aus dem Angebotsprogramm des Unternehmens
  • Gründe
    • Veralterung des Produktes
    • zu geringer Erfolg (Deckungsbeitrag, Gewinn)
    • gesetzliche Veränderungen
    • scheitern bei der Neueinführung
  • zu berücksichtigen sind Verbundeffekte auf die anderen Produkte des Unternehmens, Image, Beschaffungsprogramm, Wettbewerberreaktionen, gewerbliche Schutzrechte, Know-How und Kompetenzen des Unternehmens

Ingen kommentarer:

Legg inn en kommentar