onsdag 18. mai 2016

Distributionspolitik

Distributionspolitik

Grundbegriffe, Aufgaben und Ziele der Distributionspolitik
  • Distributionspolitik umfasst alle Entscheidungen, die im Zusammenhang mit dem Weg eines Produktes vom Hersteller zum Endkäufer (von Produktion zum Konsum) getroffen werden
  • Aufgaben
    • Auswahl der Distributionsstrategie
    • Umsetzen der Distributionsstrategie
    • Gestaltung der physischen Distribution
  • Auswahl der Distributionswege und -organe = akquisitorische Distribution
  • Marketinglogistik = physische Distribution
  • Distributionspolitik
    • akquisitorische Distribution
      • direkter Absatz
      • indirekter Absatz
    • physische Distribution
      • Transport
      • Lager
      • Standort
      • Lieferservice
  • Absatzweg / -kanal = Distributionsweg, Vertriebsweg
  • Absatzmittler = Einzel- / Großhandel
  • Absatzhelfer = Handelsvertreter, Spediteure, Agenturen, Lagerhausbetriebe
  • Bedeutung der Distributionspolitik
    • distributionspolitische Entscheidungen haben Grundsatzcharakter
    • getroffene Entscheidungen beeinflussen Ausgestaltung der anderen Marketingmix Bereiche
  • Managementprozess der Distributionspolitik
    • auf Grundlage einer Situationsanalyse und Problemerkenntnis werden distributionspolitische Ziele entwickelt
    • zur Zielerreichung müssen geeignete Strategien erarbeitet werden, die in konkrete Distributionsmaßnahmen umgesetzt werden (operative Distributionspolitik)
    • über Soll-/Ist-Abweichungsanalysen erfolgt Erfolgskontrolle der getroffenen Entscheidungen


  • mögliche distributionspolitische Ziele
    • Reduzierung der spezifischen Vertriebskosten der Absatzkanäle, Erhöhung der Deckungsbeiträge, Umsatzerhöhung
    • Erhöhung des Distributionsgrades
    • Verbesserung des Images eines Absatzkanales
    • Erhöhung der Kooperationsbereitschaft der Distributionsorgane, Beeinflussbarkeit und Kontrollierbarkeit der Kanäle
    • Verkürzung der Lieferzeiten, Verbesserung von Lieferbereitschaft und -zuverlässigkeit

Basisstrategien
  • Pull-Strategie → Handel soll über Nachfragedruck der Endverbraucher motiviert werden, das Produkt in sein Sortiment aufzunehmen
  • Push-Strategie → Marketingmaßnahmen werden auf Vertriebskanäle und Handelsorganisationen konzentriert (Handelsmarketing)

Auswahl und Gestaltung der Absatzkanäle
  • Kriterien der Distributionskanäle
    • Produktbezogene Faktoren
      • physische Eigenschaften
      • Erklärungsbedürftigkeit
      • Lagerfähigkeit
    • unternehmensbezogene Faktoren
      • Finanzkraft
      • Produktprogramm
      • Erfahrungen / Kompetenz mit Vertriebskanälen
    • Endverbraucherbezogene Faktoren
      • Anzahl und geografische Verteilung
      • Einkaufsgewohnheiten und Kauffrequenzen
    • Wettbewerberbezogene Faktoren
      • Anzahl der Wettbewerber
      • Art der Wettbewerbsprodukte
      • Vertriebskanäle der Wettbewerber und Wettbewerbsdruck in den Kanälen
    • Absatzmittlerbezogene Faktoren
      • Image des Absatzmittlers
      • Art und Anzahl der Mittler
      • Standort und Verfügbarkeit der Mittler
      • Kooperationsbereitschaft, Beeinflussbarkeit und Kontrollmöglichkeit
      • Kompetenz der Übernahme der handelsfunktionen
      • Vertriebskosten
    • rechtliche Faktoren
      • gesetzliche Wettbewerbsbeschränkungen
      • Diskriminierungs- / Boykottverbote
      • Vertriebseinschränkungen für bestimmte Produkte / Geschäftsformen
      • Kündigungsbestimmungen bei Distributionsverträgen
      • Macht und Sanktionspotenziale der Mittler
  • direkte Vertriebswege (Direktabsatz)
    • kann über unternehmenseigene oder unternehmensfremde Vertriebsorgane erfolgen
    • z.b. Niederlassungen, Direktversand, Fabrikverkauf, Automatenverkauf, Handelsvertreter, Makler, Party-Verkauf, Marktveranstaltungen
    • zu beachten sind Kostensituation, Flexibilität der Einsatzmöglichkeiten, Steuerbarkeit, Berichterstattung
  • indirekter Vertrieb
    • vor allem Konsumgüterindustrie
    • Gründe
      • wirtschaftlich nicht vorteilhaft Handelsfunktionen selbst zu übernehmen
      • Produkt erst über Integration in größeres Sortiment verkaufbar
      • Hersteller verfügt selbst nicht über ausreichend Marketingkompetenz
    • typische Handelsfunktionen sind
      • räumliche und zeitliche Überbrückung zwischen Hersteller und Endverbraucher
      • Mengenanpassung und Qualitätsfunktion
      • Kreditfunktion
      • Werbe- und Marketingfunktion, Beratung der Kunden, Kundendienst
    • z.b. Großhandel, Einzelhandel, Fachgeschäft, Warenhaus, Discounter, Versandhandel, Shopping-Center
  • Distributionssysteme
    • unterschieden in
      • Universalvertrieb
      • Selektivvertrieb
      • Exklusivvertrieb
      • Vertragshändler
      • Franchisesysteme
  • Franchisesysteme, Vorteile aus Franchisegebersicht
    • schnelles Wachstum mit relativ geringem Eigenkapitaleinsatz
    • geringe Fixkosten
    • Verringerung des Insolvenzrisikos, keine Haftung für Verbindlichkeiten des Franchisenehmers
    • hohe Motivation der Franchisnehmer
    • geringe Personalführungsproblematik
  • Multilevel-Marketingsysteme
    • Vertrieb von Produkten über ein Netzwerk von vertriebspartnern
    • Vertriebspartner haben Aufgabe weitere Vertriebspartner zu finden
  • Marketing-Logistik
    • Aufgabe ist physische Distribution
    • Ziel ist hoher Lieferservice zu geringen Kosten
    • typische Fragestellungen
      • zentrale oder dezentrale Distributionslager?
      • Eigen- oder Fremdlager
      • wie viele Lager an welchen Standorten
      • welche Transportmittel auf welchen Transportwegen
      • Mindestbestellmenge?
      • Wie soll Versand und Verpackung gestaltet werden?

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