onsdag 14. juni 2017

Zusammenfassende Diskussion und Ausblick

Zusammenfassende Diskussion und Ausblick

  • DIN-Ansatz als neuer Ansatz der Qualitätssicherung
  • DIN 33430 und die Folgeinitiativen
    • Checklisten
    • Fortbildungen
    • Zertifikate
    • Lizenzprüfungen
    • Anwendung der DIN 33430 auf Testbeurteilungen
  • Orientierung am Bedarf der Praxis durch die DIN
    • Transfer von Kenntnissen der Wissenschaft
    • Verpflichtung auf Informations- und Feedbackansatz
  • Zielstrebigkeit, der diagnostischen Akteure soll entsprechend der Goal Settin Theory durch die Formulierung von
    • anspruchsvollen
    • spezifischen
    • konkreten
    • positiv formulierten Zielen, die
    • in zeitlicher Nähe liegen
    gefördert werden
  • die Bildung derartiger Ziele wird durch die DIN selbst sowie durch Checklisten zur DIN 33430 unterstützt
  • die Checklisten, Lizenzprüfungen, Zertifizierungen eröffnen den Diagnostikern darüber hinaus die Möglichkeit, ein unmittelbares Feedback über die Qualität ihrer Kenntnisse und / oder Prozesse zu erhalten
  • das zukünftige Arbeitsprogramm sieht die folgenden 12 Elemente vor
    1. die eignungsdiagnostische Leistung sollte zukünftig stärker mit sozialer und wissenschaftlicher Anerkennung verknüpft werden → Anerkennung und Wettbewerb
    2. ein erfolgskritischer Punkt ist die Kommunikation der DIN 33430 und ihrer Begleit- und Folgeinitiativen. Es ist wenig hilfreich, ständig Defizite der diagnostischen Praxis in einer Weise zu adressieren, die als scharfe Kritik und Herabsetzung empfunden wird. Herabsetzende Kritik erhöht das Bedürfnis nach Selbstschutz und Reaktanz. Als Reaktanz vermindernd sieht Klehe (2004) hingegen eine explizite Kombination (balancing) der bislang geübten Praxis mit neuen, qualitativ hochwertigen Methoden. Die DIN 33430 sollte in der Praxis als eine Chance und Ressource und nicht als Bedrohung wahrgenommen werden. Zielgruppe der Kommunikation sind alle im Bereich der Eignungsdiagnostik tätigen Personen → Kommunikation
    3. um den Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis zu verbessern und zu verstetigen, müssen Wissenschaftler in ihrem System Anerkennung finden, wenn sie sich für einen entsprechenden Transfer engagieren. Die angewandten Wissenschaften und die Grundlagenwissenschaften sind dabei als gleichwertig wertvoll anzusehen. → mehr Pluralismus in der Wissenschaft
    4. Notwendig ist der Ausbau des Angebots an postgradualen Weiterbildungen für Psychologen einerseits und einer Qualifizierung von Nichtpsychologen andererseits im Sinne der Fortbildungs- und Prüfungsordnung zur Personenlizensierung für berufsbezogene Eignungsbeurteilungen nach der DIN 33430 der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen → Fortbildung und postgraduale Weiterbildung
    5. eine große Gefahr geht von unseriösen Zertifizierern aus, die aus eigenwirtschaftlichen Interessen minderwertige Qualität mit dem Mantel der DIN-Kompatibilität beschönigen → Präsenz bei Zertifizierungsverfahren
    6. das neue Testbeurteilungssystem des Testkuratoriums der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen welches die DIN 33430 einbezieht und somit die DIN 33430 über den Anwendungsbereich der Eignungsdiagnostik hinaus nutzt bedarf der Etablierung und gesellschaftlichen Kommunikation → Informationen und Beurteilungen von Tests
    7. neben dem deutschsprachigen Informationssystem über Tests wird ein Publikationsforum für anwendungsorientierte diagnostische Arbeiten benötigt, das idealerweise unbeschränkt und online zugänglich sein sollte → Publikationsforum für Diagnostik
    8. hilfreich wäre die Einrichtung einer Organisation, die Anwender, Diagnostikanden und berechtigte Interessenten in allen Fragen der Psychodiagnostik neutral berät, als Ombudsmann fungiert und die insgesamt in Deutschland vergleichbare Aufgaben wahrnehmen kann wie der Educational Testing Service in Nordamerika oder die National Foundation for Educational Research in Großbritannien → Institutionalisierung
    9. andere Anwendungsbereiche der psychologischen Diagnostik sind aufgerufen zu prüfen, ob sie neben den testbezogenen Aussagen auch weitere Elemente oder Grundgedanken der eignungsdiagnostisch orientierten DIN 33430 nutzen können → DIN 33430 nicht nur für Eignungsdiagnostik
    10. die DIN 33430 selbst bedarf langfristig einer Überarbeitung, die vor allem eindeutiger definiert, was unter Verfahren zu verstehen ist. Gegebenenfalls sollten die einzelnen Anforderungen verfahrensspezifisch formuliert werden, selbst wenn damit Redundanzen einhergehen → Überarbeitung der DIN 33430
    11. bevor man die nationale Norm optimiert, sind die Möglichkeiten und Grenzen einer internationalen Harmonisierung der weltweiten Initiativen zur Qualitätssicherung und -optimierung im Bereich der psychologischen Diagnostik auszuloten → Internationalisierung
    12. dringender Forschungsbedarf besteht hinsichtlich des Verhaltens der für die Auswahl diagnostischer Verfahren und Prozesse zuständigen Entscheider. Die zukünftige Forschung sollte die vorhandene oder fehlende Rationalität der diagnostischen Entscheider systematisch ausloten und dabei die Beziehungen des Entscheidungsverhaltens zu differentiell-psychologischen sowie organisationalen Variablen herausarbeiten → Psychologie der Personaler

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