Methode
der vollständigen Finanzpläne (VOFI-Methode)
- die in einem Investitionsobjekt bzw. einer Geldanlage zurechenbaren Zahlungen einschließlich der monetären Konsequenzen finanzieller Dispositionen werden in tabellarischer Form dargestellt
- nicht nur Zahlungsreihe eines Investitionsobjektes, sondern auch die auf finanzielle Dispositionen hinsichtlich des Objektes zurückführenden Zahlungen (derivate Zahlungen) werden explizit berücksichtigt
- Prämissen hinsichtlich der Finanzmittelaufnahme und -anlage sowie des Ausgleichs von Unterschieden bei der Kapitalbindung können transparent gemacht werden
- es kann erfasst werden
- inwieweit eine Finanzierung durch Fremd- oder Eigenkapital erfolgt
- inwieweit zu bestimmten Zeitpunkten Schulden aus Einzahlungsüberschüssen getilgt und Auszahlungsüberschüsse aus vorhandenem Guthaben finanziert werden (Kontenausgleich)
- dass verschiedene Fremdfinanzierungsobjekte mit unterschiedlichen Verzinsungen, Tilgungsverläufen und Laufzeiten existieren (Konditionenvielfalt)
- Zielgrößen sind Vermögensendwert, Anfangswert, Zwischenwerte, Entnahmen und spezifische Renatbilitäten
- absolute Vorteilhaftigkeit → Endwert eines Investitionsobjektes ist größer als der der Opportunität
- relative Vorteilhaftigkeit → Endwert eines Investitionsobjektes ist größer als der eines jeden anderen zur Wahl stehenden Objektes
- Aufstellung des vollständigen Finanzplans in folgenden Schritten
- für t=0 werden Anschaffungsauszahlungen des Investitionsobjektes und die diesem für diesen Zeitpunkt zugerechneten eigenen finanziellen Mitteln eingesetzt, außerdem die aufzunehmenden Kreditbeträge oder anzulegender Überschuss vorgegeben bzw. berechnet und Kredit- und Anlagestände erfasst
- für t=1 und jeden folgenden Zeitpunkt werden jeweils Nettozahlungen des Investitionsobjektes eingetragen, Zinszahlungen berechnet, finanzielle Dispositionen bezüglich der Kreditaufnahme oder -tilgung und der Durchführung oder Auflösung von Geldanlagen getroffen sowie Kredit- und Guthabenstände bestimmt
- Beurteilung
- rechnerisch relativ einfach durchzuführen
- Daten meist im Rahmen der Investitionsrechnung sowieso vorhanden / ermittelt → erwägen welche fehlenden Daten mit vertretbarem Aufwand weiterhin ermittelt werden können
- für zukünftige Kontokorrent- und Habenszinssätze besteht Unsicherheit
- Prämissen der VOFI-Methode stimmen weitgehend mit denen der Kapitalwertmethode überein
- nur eine Zielgröße wird verfolgt aber es bestehen mehrere Wahlmöglichkeiten
- VOFI-Methode auch für Bestimmung der optimalen Nutzungsdauer geeignet und Unsicherheiten können in VOFI-Methode mit einbezogen werden
- Vorteil der VOFI-Methode ist dass Annahmen bezüglich frei werdender Mittel und Vorteilhaftigkeitsvergleich offen gelegt werden
- Vorgehen bei Endwertberechnung sehr transparent → Ergebnisse eignen sich sehr gut für Präsentation und Kontrolle → hohe Akzeptanz durch Entscheidungsträger zu erwarten
- bei VOFI-Methode kein vollkommener Kapitalmarkt unterstellt im Gegensatz zur Kapitalwertmethode
- aber Annahme von unvollkommenem Kapitalmarkt und Sicherheit in Kombination stellt ebenfalls Vereinfachung der Realität dar
→ Werte eingetragen in standardisierte Tabelle
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