fredag 4. mars 2016

Prinzipien, Verhalten und Struktur in kybernetischen Systemmodellen

Prinzipien, Verhalten und Struktur in kybernetischen Systemmodellen

  • Prinzip der Rekursion
    • ein System kann nur evolvieren wenn die Ebene auf der es sich befindet und alle Ebenen zuvor nach dem VSM strukturiert sind → VSM als Grundstruktur für die nächste Ebene
    • Umschließung des jeweils niedrigeren Systems durch das höhere ergibt Meta-Objekt-Beziehung
    • Vorteile einer rekursiven Systemgestaltung → entspricht dem Varietätsgesetz von Ashby → komplexes System dessen Maßeinheit die Varietät ist, kann nur unter Kontrolle gebracht werden, wenn das Lenkungssystem genauso viel Komplexität besitzt wie das System selbst → Modell eines komplexen Systems muss genauso viel Komplexität aufweisen wie das System selbst
    • weitere Vorteile
      • einzelne Teilsysteme auf sind auf Rekursionsniveau nach dem VSM strukturiert → bilden systemische Einheiten
      • jede Ebene besitzt ein hohes Maß an Komplexitätsbewältigungspotential da jedes VSM ein bestimmtes Maß an Autonomie besitzt
      • Aufgrund der Rekursivität lassen sich auf allen Ebenen die gleichen Denkweisen, Methoden usw. anwenden
      • anhand der Strukturierung durch das VSM ist keine willkürliche Untergliederung möglich → Metaaussagen möglich, die einen Wahrheitsgehalt für alle untergeordneten Ebenen haben
  • Prinzip der Autopoiese
    • Autopoiese = Selbsterneuerung → konstituierende Eigenschaft von lebensfähigen Systemen
    • Regelsystem schafft es, die wichtigsten kritischen Variablen innerhalb physiologischer Grenzen zu halten, wobei die kritischste Variable die eigene Organisation des Systems ist
    • System muss auf einer Rekursivitätsebene autopoietisch sein, nicht aber die einzelnen Teilfunktionen → Rekursivitätsebene immer anhand der Systeme 1 autopoietisch, da diese die Gesamtheit der nächstniedrigeren Ebene darstellen → Verbot autopoietischen Verhaltens in Teilfunktionen, nur Rekursionsebene als Ganzheit ist autopietisch
    • Grundsatz des lebensfähigen Systems → nach außen hin festgelegtes, nach innen dynamisches, sich selbst erzeugendes System
    • System kann auf kurze Sicht, trotz falscher Entscheidungen des Managements mit autopoietischer Struktur erfolgreich bleiben
    • ändert sich die Struktur eines Systems, jedoch die Organisation bleibt unverändert, bleibt das System als Ganzheit dasselbe → Identität verändert sich nicht
    • werden die Prozessbeziehungen zwischen den einzelnen Komponenten geändert, ändert sich das System und wird zu einer differenten Gesamtheit
    • geht die Autopoiese verloren, stirbt das System da es seine Ganzheit nicht aufrecht erhalten kann
  • Prinzip der Lebensfähigkeit – Viabilität
    • sagt nichts über den Zustand eines Systems aus, sondern ob und wie ein gewisser auf lange Sicht aufrecht erhalten werden kann → lebensfähige Unternehmung hat nicht ständig mit existenziellen Problemen zu kämpfen sondern kann seinen derzeitigen Zustand auch noch über mehrere Jahre hinweg aufrecht erhalten
    • jedes einseitige Übergewicht bestimmter Unternehmungsaktivitäten zulasten anderer Bereiche oder Funktionen kann höchstens ein Übergangszustand sein → eine dauerhafte Ausbalancierung aller Unternehmensaktivitäten wird angestrebt
    • Lebensfähigkeit ist eine Angelegenheit der immanenten Strukturen eines Systems

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