mandag 3. april 2017

Arbeitsplatz

  • Arbeitsplatz
    • Merkmale der Arbeitssituation
      • Arbeitstätigkeit mit den spezifischen Anforderungen und Belastungen, bestimmt durch Arbeitsaufgabe und Arbeitsinhalt, Charakteristika des Arbeitsplatzes wie Umgebungsbedingungen, technische Ausstattungen
      • Belastungen und Stressoren → wenn Ziele nicht erreicht werden können, die Zielerreichung erschwert / behindert ist und die eigenen Leistungsreserven dauerhaft überfordert werden → zwingen dazu Umwege zu gehen, zusätzlichen Aufwand zu leisten, risikoreich zu handeln
      • Ressourcen und Potentiale → Potentiale entfalten Ressourcenwirkung, wenn sie vom Individuum zielgerichtet aktiviert werden
      • Belastungen führen zu psychischer Fehlbeanspruchung, äußern sich in Form von psychischen Befindensbeeinträchtigungen und psychosomatischen Beschwerden als Stressreaktionen → wirken sich auf Erleben und Verhalten aus → Risiko von Unfällen und Fehlern steigt, langfristig sind Absentismus, Medikamenten- / Drogenmissbrauch, Fluktuation, Krankheit
      • Ressourcen und persönlichkeitsfördernde Anforderungen führen zu Zufriedenheit, Commitment, Engagement und Kompetenzentwicklung
      • Diagnose der Arbeit liefert wichtige Informationen darüber, wie gut es einer Organisation aktuell gelingt, gesundheits- und persönlichkeitsförderliche Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten herzustellen → Ansatzpunkte für konkrete Arbeitsgestaltungsmaßnahmen
      • Gestaltungsziel:
        • Belastungen abbauen
        • Ressourcen entwickeln
        • negative Konsequenzen verringern, positive Konsequenzen erhöhen
    • Anforderungen und Ressourcen
      • Variabilität und Anforderungsvielfalt
        • Anforderungen können sehr einseitig und reduziert sein → damit verbunden sind einseitige Belastungen und hohe Risiken für eine psychische und physische Fehlbeanspruchung (Ermüdung, Sättigung, Monotonie)
        • bietet sich an einem Arbeitsplatz jedoch die Möglichkeit unterhsciedliche Aufgaben zu erledigen, die mit unterschiedlichen kognitiven, sozialen, sensumotorischen Anforderungen verbunden sind, wird diese Tätigkeit als weniger belastend und dafür als interessanter und abwechslungsreicher erlebt
        • durch den Gebrauch unterschiedlicher Arbeitsmittel, Kontakt zu unterschiedlichen Personen und Ortswechsel entsteht Variabilität
      • Handlungsspielraum, Kontrolle, Autonomie, Regulationserfordernisse
        • Handlungsspielraum als zentrale Ressource
        • hohes Maß an Flexibilität, mit der Stressoren direkt vermieden werden oder deren Wirkung abgemildert werden kann → hohes Maß an Handlungsspielraum ermöglichen es, die Arbeit optimal einzuteilen, das konkrete Vorgehen, aktuellen Erfordernissen anzupassen und Störungen rechtzeitig zu begegnen → planende Strategie möglich
        • Handlungs- und Entscheidungsspielräume werden aus handlungstheoretischer Perspektive benötigt, um komplexe und anspruchsvolle Aufgaben erfolgreich zu bewältigen
        • hohe Regulationserfordernisse liegen vor wenn zur Bewältigung von Arbeitsaufgaben nicht nur ausführende Tätigkeiten erforderlich sind, sondern eigene Ziele generiert werden können, selbständige Planung möglich ist und das Arbeitsergebnis selber kontrolliert wird
        • Arbeit beinhaltet Lernerfordernisse, wenn sie die Chance eröffnet Neues zu lernen und die eigenen Kompetenzen zu entwickeln
        • komplexe, anspruchsvolle Aufgaben bieten hohe Regulationschancen / -erfordernisse
        • werden viele Anteile einer Arbeitsaufgabe durch eine einzelne Person übernommen, wird die Tätigkeit als vollständig oder ganzheitlich bezeichnet
        • erhöhte kognitive Anforderungen fordern und fördern auch den Erhalt und Erwerb geistiger Fähigkeiten und können in diesem Sinne als gesundheits- und persönlichkeitsförderlich angesehen werden
        • die arbeitende Person kann ihre vorhandenen Fähigkeiten einsetzen und das Erleben eigener Handlungskompetenz wird gefördert
        • Selbstwertgefühl, Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, erleben von Autonomie, intrinsische Motivation, generelle Arbeitszufriedenheit steigen bei erweiterten Handlungs- und Entscheidungsspielräumen
        • Variabilität und Ganzheitlichkeit führen zu einem erhöhten Motivtionspotential, da die Sinnhaftigkeit der Arbeit deutlich wird
        • Autonomie bei der Aufgabenerledigung beeinflusst die erlebte Verantwortlichkeit, die sich ebenfalls positiv auf das Motivationspotential auswirkt
      • Kooperationsmöglichkeiten
        • Kooperationserfordernisse und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gelten als Merkmale einer persönlichkeitsförderlichen Arbeit
        • Kooperationserfordernisse bieten die Möglichkeit zur Befriedigung sozialer Bedürfnisse und Motive und erhöhen die Chancen für soziale Unterstützung
        • soziale Unterstützung wird als eine der wichtigsten Ressourcen betrachtet
        • Kooperationserfordernisse ergeben sich aus der Arbeitsaufgabe
    • Belastungen und Stressoren
      • Stressoren, vergleichbar mit Risikofaktoren, führen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu Fehlbeanspruchung und lösen Stresserleben aus
      • Ursache ist eine Diskrepanz bzw. ein Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen und den Ressourcen
      • Diskrepanzen unterliegen „überindividuellen“ Einflüssen, die dazu führen, dass Personen in ähnlichen Situationen und Kontexten zu gleichen Einschätzungen kommen
      • Stressoren sind darüber hinaus Merkmale der Arbeitssituation, die die Handlungsregulation stören oder behindern
      • Regulationsbehinderungen
        • sind Arbeitsbedingungen, die das Erreichen des Arbeitsergebnisses behindern oder erschweren, ohne dass die Arbeitenden dieser Behinderung effizient begegnen können
        • z.b. unnötige Wartezeiten, mangelnde Rückmeldung, Materialfehler, gestörte Arbeitsabläufe, unklare Arbeitsaufträge, störende Arbeitsbedingungen
        • führen dazu, dass zusätzlicher mentaler, motiavtionaler oder emotionaler Aufwand betrieben werden muss, um das Arbeitsziel dennoch zu erreichen
        • zusätzliche Anstrengungen sind betrieblicherseits jedoch nicht vorgesehen und können auch nicht vermieden oder umgangen werden, noch machen sie die Arbeit interessant und abwechslungsreich → Belastungen erhöhen sich → führt zu Fehlbelastung und Überforderung
        • es werden Regulationshindernisse (sind unmittelbar mit der Aufgabe verbunden, stellen eine direkte Behinderung des Arbeitshandelns durch Erschwerungen oder Unterbrechungen dar) und Regulationsüberforderungen (aufgabenunspezifische, physikalische Umgebungsbedingungen z.b. Lärm, unzureichende Beleuchtung, ungünstige klimatische Bedingungen, Zeitdruck, Monotonie) unterschieden
        • aus Kooperationserfordernissen können auch gegenseitige Abhängigkeiten entstehen, die sich als Behinderungen auswirken
        • Regulationsunsicherheit tritt in Situationen auf, in denen nicht klar ist, wie das Arbeitsziel erreicht werden soll
        • Zielunsicherheit entsteht in Situationen, in denen nicht klar ist, was das richtige Arbeitsziel ist
      • Bedeutung von Handlungs- und Entscheidungsspielraum sind empirisch gut belegt
        • Variabilität und Autonomie korrelieren positiv mit Arbeitszufriedenheit und Leistung
        • positive Bewertung des Arbeitsinhaltes und der Umgebungsbedingungen korrelieren negativ mit Gereiztheit und psychosomatischen Beschwerden
      • interessante und abwechslungsreiche Arbeitsaufgaben mit der Möglichkeit, selbständig und eigenverantwortlich entscheiden zu können, wirken sich positiv auf die Arbeitszufriedenheit und das Commitment aus und erhöhen die Bereitschaft zu besonderem Engagement

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