tirsdag 22. desember 2015

Arbeit und Gesundheit–Kritische Merkmalsbereiche (Handlungstheoretisches Modell)

Arbeit und Gesundheit–Kritische Merkmalsbereiche (Handlungstheoretisches Modell)

  • Arbeitsbedingungen
    • unterschieden zwischen Anforderungen (Komplexität, Vollständigkeit, Variabilität), Ressourcen (Handlungs- und Zeitspielraum, soziale Unterstützung) und Belastungen / Stressoren (Regulationshindernisse, -unsicherheit, -überforderung)
    • Anforderungen → umfassen Regulationsprozesse und Inhalte, die im Rahmen der Arbeitsaufgabe vom Arbeitenden verlangt werden, beziehen sich auf Verhalten, Teilhandlungen, Operationen, die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderlich sind
    • zentrale Anforderung ist Komplexität der Arbeitsaufgabe
    • hohe Anforderungen sind verbunden mit Überforderung und Befindensbeeinträchtigungen
    • Ressourcen → betreffen die Faktoren, die den Umgang mit Anforderungen und Stressoren erleichtern
    • positiver Zusammenhang zwischen Ressourcen und Gesundheit
    • Verlust von Ressourcen = Ursache von Stress
    • drei Gruppen von Ressourcen:
      • grundlegende Ressourcen (Nahrung, Kleidung)
      • soziale Ressourcen (Familie, Kollegen, Freunde)
      • symbolische Ressourcen (gesellschaftlicher und sozialer Status)
    • Belastungen → ergeben sich aus Problemen der Handlungsregulation
    • Faktoren:
      • Frustration übergreifender Bedürfnisse und Motive (wichtige Werte und Normen des Individuums werden verletzt)
      • Zielunsicherheit (unzureichende Informationen über Ziel und Arbeitsaufgabe, unklare oder widersprüchliche Anweisungen)
      • Regulationsüberforderung (Regulationsanforderungen sind quantitativ zu hoch)
      • Regulationsunsicherheit (Weg der Zielerreichung ist unklar)
      • Regulationshindernisse (Erschwerungen, die Zusatzaufwand erforderlich machen)
    • Trennung zwischen:
      • Stressoren aus Arbeitsumgebung (Lärm, Staub)
      • aufgabenbezogenen Stressoren (Arbeitsunterbrechungen, qualitative / quantitative Über- / Unterforderung)
      • zeitliche Stressoren (Nacht- / Schichtarbeit)
      • soziale Stressoren (Konflikte mit Kunden und Kollegen)
      • Stressoren, die sich aus Bedingungen der Organisation, aus wirtschaftlichen Bedingungen oder Lebenslage der Beteiligten ergeben (Arbeitsplatzunsicherheit)
  • Person
    • personenbezogene / personale Ressourcen sind von großer Bedeutung
    • wichtige personale Ressourcen:
      • berufliche Kompetenzen
      • Selbstwert
      • Selbstwirksamkeit
      • Kontrollkognitionen
      • Kohärenzsinn
      • Hardiness
      • Optimismus
      • Sinngebung
    • Kohärenzsinn → globale Orientierung, umfasst drei Aspekte
      • Verstehbarkeit → Ereignisse, Reize, Entwicklungen sind begreifbar, strukturierbar, vorhersehbar
      • Handhabbarkeit → Anforderungen können durch geeignete Ressourcen gemeistert werden
      • Sinnhaftigkeit → Anforderungen sind herausfordernd, Engagement und aktives Handeln werden als sinnvoll erachtet
    • Risikofaktoren → personale Merkmale, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben
      • Typ-A-Verhalten (Verhaltensmuster, das durch Konkurrenzverhalten, Macht-, Kontrollbedürfnis, Feindseligkeit und Ärger charakterisiert ist)
      • Feindseligkeit
      • Misstrauen
      • negative Affektivität
  • Gesundheit und Wohlbefinden
    • zwischen kurzfristigen und langfristigen Wirkungen auf das Individuum, dessen Bezugssystem und die Organisation unterschieden
    • bei individuellen Folgen drei Ebenen unterschieden
      • somatisch
      • kognitiv-emotional
      • Verhaltensebene
    • kurzfristige somatische Folgen → erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, vermehrte Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol
    • langfristige somatische Folgen → Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und Muskel-Skelett-Systems, Magen-Darm-Erkrankungen, psychosomatische Beschwerden, erhöhte Morbidität und Mortalität, Beeinträchtigung des Immunsystems
    • Kurzfristige kognitiv-emotionale Wirkungen → Anspannung, Nervosität, innere Unruhe, Frustration, Ärger, Ermüdungs-, Sättigungs-, Monotoniegefühle
    • langfristige kognitiv-emotionale Wirkungen → Depressivität, geringes Selbstwertgefühl, Unzufriedenheit mit der Arbeit, Ängste, Spannungsgefühle, Irritation
    • kurzfristige Wirkungen auf Verhaltensebene → Konzentrations-, Leistungsschwankungen, Fehler
    • Langfristige Wirkungen auf Verhaltensebene → Arbeitsverhalten (z.b. verringertes Engagement), Gesundheitsverhalten (z.b. Zunahme von Substanzmittelgebrauch wie Nikotin, Alkohol, Sedativa), Sozialverhalten (Konflikte, Rückzug, Aggression → betrifft Arbeitenden selbst, deren Partner und soziales Umfeld
  • Resümee → Empfinden von Stress und Erholung sind sehr individuell und komplex

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