mandag 29. august 2016

physische Attraktivität

physische Attraktivität

Stereotyp der Schönheit

  • der erste Eindruck, der in Abhängigkeit vom Aussehen zustande kommt, folgt einem kulturellen Schönheitsstereotyp, das sozial wünschbare Persönlichkeitsmerkmale enthält
  • was schön ist, ist gut“ → gut aussehende Personen bei Merkmalen wie Wärme, Ausgeglichenheit, Kultiviertheit, Kompetenz, beruflicher Status, soziales und berufliches Glück in der Zukunft besser beurteilt
  • physische Attraktivität besonders bei Einschätzung sozialer Kompetenz und sozialer Fähigkeiten wirksam
  • kaum Auswirkungen auf die Bereiche der sozialen Anpassung, intellektueller Fähigkeiten, sozialer Dominanz und Ehrlichkeit
  • hoch attraktive Frauen werden eher mit außerehelichen Beziehungen in Verbindung gebracht, und es wird eher eine materialistische Orientierung unterstellt
  • bei physisch attraktiven Personen wird auch die Kompetenz als Eltern in Frage gestellt
    dunkle Seite des Stereotyps der Schönheit
  • physische Attraktivität, soziale Kompetenz und Persönlichkeit
    • Wahrheitskern des Schönheitsstereotyps → physisch attraktive Menschen besitzen tatsächlich größere soziale Kompetenzen als weniger attraktive Menschen; Selbsteinschätzung sozialer Kompetenz ist bei Personen mit hoher physischer Attraktivität höher ausgeprägt
    größeres Selbstwertgefühl führt zu positiverem Selbstkonzept → umfasst Wahrnehmung der eigenen Attraktivität
  • sich-selbst-erfüllende Prophezeiung
    • physische Attraktivität ruft einen Bestätigungsprozess hervor
    • attraktive Person steht mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und ist dadurch besser in der Lage soziale Kompetenzen zu erwerben → Stereotyp der Schönheit erzeugt eine eigene soziale Realität
    • Männer, die mit einer schönen Frau sprechen verhalten sich geselliger und sexuell wärmer → Schlüsselfaktor dafür, dass die Frauen sich reziprok verhalten
    • das physische Aussehen einer Person beeinflusst in Übereinstimmung mit dem Stereotyp der Schönheit den Verlauf der Interaktion
    • physische Attraktivität ist eine wichtige Determinante des interpersonellen Mögens
  • Erklärung der Evolutionspsychologie
    • physische Attraktivität dient als Hinweisreiz auf Gesundheit → anziehende Wirkung physischer Attraktivität tritt bei Männern und Frauen auf

Gesichtsattraktivität

  • Kindchenschema → führt tendenziell dazu, dass der Beurteiler eine hohe Attraktivität wahrnimmt
  • Reifemerkmale → deutlich erkennbare Wangenknochen, schmale Wangen, im männlichen Gesicht durch großen Kinnbereich ergänzt
  • expressive Merkmale → hohe Augenbrauen, große Pupillen (→ vor allem bei Frauen), breites, ausdrucksvolles Lächeln (→ bei Männern und Frauen)
  • Kulturvergleiche zeigen universelle Verbreitung von Schönheitsidealen → Grundlage für die Wirkung der physischen Attraktivität ist in der Evolution zu suchen
  • genereller Alterstrend → jüngere erscheinen attraktiver als ältere
  • Eindruck der Kindlichkeit nimmt im Alter kontinuierlich ab → physische Attraktivität als Hinweisreiz aus Reproduktionsfähigkeit
  • Kindchenschema als angeborener Auslöser für Fürsorglichkeit → biologische Funktion; weit auseinander liegende Augen, hohe Augenbrauen, schmale Nasenbrücke, rundes Gesicht
  • soziale Eindrucksbildung
    • Babyface-Index hängt mit sozialer Eindrucksbildung zusammen
      • höhere Werte der wahrgenommenen Attraktivität
      • Eindruck einer größeren sozialen Abhängigkeit, einer größeren intellektuellen Naivität und einer größeren physischen Schwäche
      • Assoziation mit mehr Wärme und größerer Ehrlichkeit
      • bei Frauen liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung sozialer Abhängigkeit, physischer Schwäche und intellektueller Naivität
    • Auswirkungen des Baby-face auf die Eindrucksbildung stellen eine Übergeneralisierung dar
  • Symmetrie des Gesichts
    • fluktuierende Asymmetrie wird auf verschiedene genetische und immunologische Störungen zurückgeführt → asymmetrische Gesichter mit ungünstigem Gesundheitsstatus verbunden
    • Gesichtssymmetrie ist aber kein eindeutiger Indikator der physischen Attraktivität → inkonsistente Ergebnisse → symmetrische Gesichter werden nicht immer als attraktiver beurteilt als asymmetrische Gesichter
    • Gesichtssymmetrie als Indikator für Persönlichkeitseigenschaften → asymmetrische Gesichter öfter mit Neurotizismus, weniger Gewissenhaftigkeit, weniger Verträglichkeit assoziiert; keine Unterschiede bei im Hinblick auf Extraversion
    • Symmetrie des Gesichts übt einen kausalen Einfluss auf die Persönlichkeitswahrnehmung aus
    • normale Gesichter werden genauso positiv oder positiver eingeschätzt als symmetrische Gesichter, ausgeprägte Asymmetrie beeinträchtigt allerdings den positiven Eindruck

Figurattraktivität

  • Waist-to-Hip-Ratio (WHR) beeinflusst die Eindrucksbildung
  • Attraktivität von Frauen am günstigsten beurteilt, wenn das WHR im Bereich von 0.7 liegt → Eindruck „jugendlich und sexy“
  • BMI ist aber besserer Prädiktor als WHR
  • relativ niedriger BMI im unteren Normalbereich ruft eine günstige Beurteilung der weiblichen Attraktivität hervor → verlässlicher Indikator für Gesundheit
  • das zugrunde liegende Schönheitsideal weicht von dem in den früheren Jahrhunderten ab → kulturelle und ökonomische Einflüsse sind verantwortlich
  • bei Männern günstigste Beurteilung der Attraktivität bei einem WHR im Bereich von 0.9 → Eindruck von Gesundheit, jugendlichem Aussehen, erotischer Ausstrahlung, physischer Attraktivität
  • V-Form des männlichen Oberkörpers bei mittlerem BMI als sehr attraktiv eingeschätzt (mehr in Westlichen, weniger in ostasiatischen Kulturen)

Auswirkungen der physischen Attraktivität

  • beruflicher Erfolg
    • Einkommenshöhe aus beruflicher Tätigkeit
      • Anfangsgehalt der Männer abhängig von phys. Attraktivität
      • gegenwärtiges Gehalt beeinflusst durch phys. Attraktivität bei Männern und Frauen
      • Benachteiligung von unattraktiv erscheinenden Menschen am Arbeitsplatz → für Männer stärker ausgeprägt als für Frauen
      • Attraktivitätseffekte weisen beachtliche Größe und Konsistenz auf
      • gutes Aussehen bringt finanzielle Vorteile → beim Aushandeln von Gehalt erreichen attraktive Menschen einen finanziellen Vorteil → Personalauswahl sollte dem entgegensteuern, indem objektive Fähigkeits- und Intelligenztests bei der Auswahl von Bewerbern verwendet werden
      • über attraktive Politiker berichten Medien mehr und positiver → trägt zur Popularität der Kandidaten / Kandidatinnen bei → schneiden bei Wahlen besser ab
    • romantische Partnerschaften
      • Ähnlichkeit der Attraktivität dominiert bei romantischen Beziehungen → nicht durch Zufall erklärbar
      • Beziehungsfortschritt in früher Phase des Kennenlernens gefördert wenn sich die Partner in der physischen Attraktivität ähnlich sind → Beziehungen auf Dauer stabiler
      • entscheidend ist die relative Attraktivität (Attraktivität der Partner zueinander) nicht die absolute Attraktivität (Attraktivität der Partner im Vergleich zu anderen Menschen außerhalb der Beziehung)

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