tirsdag 9. august 2016

Kostenartenrechnung

Kostenartenrechnung

  • Aufgabe der Kostenartenrechnung ist die Breitstellung von Informationen zur Planung, Kontrolle und Steuerung des Betriebsprozesses
  • Kostenartenrechnung = erste Stufe der Kostenrechnung → Grundlage der Kostenrechnung
  • befasst sich mit der vollständigen mengen- und wertmäßigen Erfassung der angefallenen Kosten
  • Aufteilung von Kosten
    • nach der Art der eingesetzten Produktionsfaktoren
      • Werkstoffe → Materialkosten
      • menschliche Arbeit → Löhne, Gehälter
      • Betriebsmittel → Abschreibungen
    • nach betrieblicher Funktion
      • Fertigungskosten
      • Materialkosten
      • Vertriebskosten
    • nach Art der Einsatzgüter
      • Materialkosten
      • Arbeitskosten
      • Betriebsmittelkosten
      • Kapitalkosten
      • Kosten für Fremdleistungen
      • Abgaben an die öffentliche Hand
      • Wagniskosten
  • bei Gestaltung des Kostenplans wichtig, dass die Kostenarten vollständig erfasst werden und dass die Zuordnung einzelner Positionen zu einer Kostenart eindeutig / unzweifelhaft erfolgt
  • Datenquellen für die Kostenartenrechnung
    • Finanzbuchhaltung
    • Lohn-/Gehaltsbuchhaltung
    • Anlagenbuchhaltung
    • Materialbuchhaltung

Materialkosten

  • Materialkosten = die mit Preisen bewerteten Verbrauchsmengen an Werkstoffen (Rohstoffen) sowie Hilfs- und Betriebsstoffen
  • können in Form von Gemeinkosten oder Einzelkosten auftreten
  • Roh- und Hilfsstoffe lassen sich häufig einem Kostenträger direkt zuordnen
  • Hilfsstoffe aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wie Gemeinkosten behandelt → unechte Gemeinkosten
  • Materialkosten
    • Rohstoffe → häufig Einzelkosten
    • Hilfsstoffe → Einzelkosten / unechte Gemeinkosten
    • Betriebsstoffe → echte Gemeinkosten


  • Ermittlung der Materialkosten in zwei Schritten
    • Ermittlung des Mengengerüstes → Verbrauchsmengen je Materialart je Periode
    • Ermittlung des Wertgerüstes → Bewertung der Materialverbrauchsmengen mit zugehörigen Preisen

Verfahren zur Ermittlung der Materialverbrauchsmengen

  • Festwertverfahren
    • es wird angenommen dass die Materialzugänge einer Periode dem Materialverbrauch entsprechen
    Verbrauchsmenge = Zugang
    • nur anzuwenden bei geringwertigen Materialien und / oder bei nahezu konstanten Lagerbeständen
  • Inventurmethode
    • Verbrauchsmengen ermittelt über Bestandsveränderungen
      Ist-Anfangsbestand (am Periodenanfang)
      + Ist-Zugang (laut Belegen)
      - Ist-Endbestand (laut Inventur am Periodenende)
      = Verbrauchsmenge
    • Nachteile:
      • monatliche Inventur erforderlich → zeitaufwendig
      • Vorgänge wie Lagerschwund nicht verdeutlicht
      • keine Kontrolle ob Verbrauchsmengen mit geplanten Mengen übereinstimmen
      • Unwirtschaftlichkeiten in der Produktion hinsichtlich der Produktionsmengen unberücksichtigt
  • Skontraktionsmethode
    • Verbrauchsmengen der einzelnen Materialarten ergeben sich aus der Summe der Verbräuche, die auf Materialentnahmescheinen aufgeführt werden
      Verbrauchsmenge = Summe aller Materialentnahmen (laut Belegen)
      Ist-Anfangsbestand (laut Inventur)
      + Ist-Zugang (laut Belegen)
      - Ist-Abgang (laut Belegen)
      = Rechnerischer Endbestand
    • Vorteile
      • mehrfache Verwendbarkeit der gewonnenen Informationen (z.b. zur Führung der permanenten Inventur)
      • ermöglicht Aufdeckung von Differenzen zwischen rechnerischem Endbestand und Inventurbestand → Aufdeckung von Diebstahl, Lagerschwund, Unwirtschaftlichkeit
  • Retrograde Methode (Rückrechnung)
    • Verbrauchsmengen der Materialarten entsprechend der Zusammensetzung der Produkte ermittelt
      Verbrauchsmenge = Summe der Produktionsmenge der Produktart * Verbrauch der Materialart für die Herstellung einer Mengeneinheit der Produktart
      Ist-Anfangsbestand (laut Inventur)
      + Ist-Zugang (laut Belegen)
      - Ist-Abgang (laut Belegen) zuvor ermittelte Verbrauchsmenge
      = Rechnerischer Endbestand
    • bei alleinigem Einsatz der retrograden Methode können keine Rückschlüsse auf Mehrverbrauch in der Produktion oder Schwund am Lager getroffen werden

Verfahren zur Bewertung der Materialverbrauchsmengen

  • nach Erfassung des Mengengerüstes erfolgt Bewertung der errechneten Verbrauchsmengen mit Preisen
  • Einstandspreis im Lager
    • Preis zu dem das Material im Lager eintrifft
    • berücksichtigt Rabatte und Beschaffungskosten
      Listenpreis
      - Rabatte
      + Beschaffungskosten
      = Istpreis im Sinne der Istkostenrechnung (Einstandspreis)
  • Periodische und permanente Durchschnittsbewertung
    • permanente Durchschnittsbewertung → nach jedem Materialzugang neuer Preis
    • periodische Durchschnittsbewertung → Durchschnittspreise einmalig am Ende jeder Periode ermittelt
  • Verbrauchsfolgeverfahren
    • Fifo-Verfahren
      • first in-first out
      • zuerst angeschaffte Materialen werden zuerst verbraucht
    • Lifo-Verfahren
      • last in-first out
      • zuletzt angeschaffte Materialien und eingelagerte Materialmengen werden zuerst verbraucht
    • Hifo-Verfahren
      • highest in-first out
      • Materialmengen, die am teuersten eingekauft werden, werden zuerst verbraucht
    • Lofo-Verfahren
      • lowest in-first out
      • Materialmengen, die am billigsten eingekauft werden, werden zuerst verbraucht
    • Bewertung des Materialverbrauchs mit Planpreisen verursacht weniger Aufwand → für jede Periode werden Preise der Materialarten vorgegeben, die dann zur Bewertung des Materialverbrauchs herangezogen werden
    • bei Buchung der Materialkosten sind die Differenzen zwischen Plan- und Ist-Preisen zu berücksichtigen → sowohl für Materialbestände als auch für Materialkosten auf Preisdifferenzkonten zu buchen

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