mandag 19. september 2016

Unsicherheit aufgrund unterschiedlicher Informationsverteilung: principal-agent-theory (PAT)

Unsicherheit aufgrund unterschiedlicher Informationsverteilung: principal-agent-theory (PAT)

  • viele professionelle Interaktionen finden mit dem Ziel der Arbeitsteilung statt → dadurch gekennzeichnet dass es einen Auftraggeber, einen Auftragnehmer und eine Informationsasymmetrie gibt
  • der Auftraggeber ersucht den Auftragnehmer mithilfe seines Wissensvorsprungs Interessen des Auftraggebers zu vertreten / verfolgen
  • aufgrund der Informationsasymmetrie kann nicht exakt eingeschätzt werden wann ein Experte sein Wissen zum Vorteil des Auftraggebers einsetzt und wann zum eigenen Vorteil
  • Grundlage des PAT → individuelle Nutzenmaximierung
  • in arbeitsteiligen Interaktionen streben beide Interaktionspartner danach ihre eigenen Ziele bestmöglich zu erfüllen → kann zu Interessenkonflikten führen aus denen sich Unsicherheiten bezüglich der Auftragserfüllung ergeben
  • nur bei Übereinstimmung der Interessen ist davon auszugehen, dass der Auftragnehmer (Agent) seinen Informationsvorsprung zum Nutzen des Auftraggebers (Prinzipal) einsetzt
  • stimmen die Interessen beider Partner nicht überein, sollte der Agent seinen Informationsvorsprung zum eigenen Vorteil und zum Nachteil des Prinzipals ausnutzen
  • resultierende Risiken sind für den Prinzipal desto größer, je weniger er über die Motive, die Handlungsmöglichkeiten und das tatsächliche Verhalten des Agenten weiß und je geringer seine Kontrollmöglichkeiten sind → in der Ökonomie erfolgt vertragliche Einführung von Anreizen und Sanktionen, gesetzliche Regelungen, Aufsichtsfunktionen, marktliche Anreize
  • Risikofaktoren bei der Übertragung von Aufgaben an andere Personen
    • Adverse Selection (nachteilige Auswahl)
      • wesentliche Eigenschaften (hidden characteristics) des Agenten können dem Prinzipal aufgrund bestehender Informationsasymmetrien verborgen bleiben
      kann zu Auswahl unerwünschter Vertragspartner führen
      • kann durch signaling (Zeugnisse, Gütesiegel) oder screening (Auskünfte von Dritten) begrenzt werden
    • moral hazard (moralische Wagnis)
      • Unterlassung von wichtigen Handlungen durch den Agenten weil der Prinzipal nicht alle Handlungsmöglichkeiten des Agenten kennt
      • Interessenunterschied zwischen Agent und Prinzipal führen dazu dass sich die ungleiche Informationsverteilung zum Nachteil für den Prinzipal auswirkt
      • hidden action → Agent setzt Ressourcen zum eigenen Vorteil ein
      • hidden information → Informationen werden gezielt zurückgehalten
      • Informations-, Kontroll-, Anreizmechanismen können Problem reduzieren
    • hold up (Überfall)
      • Unsicherheit über die tatsächlichen Absichten des Vertragspartners (hidden intention)
      • reduziert de Bereitschaft zu spezifischen Investitionen, da diese zu einseitigen Abhängigkeiten führen
      • Lösung → einseitiges Abhängigkeitsverhältnis wird in ein beidseitiges Abhängigkeitsverhältnis verwandelt → stellt Gleichgewicht zwischen beiden Parteien her
  • Bedingungen unter denen Personen nicht alle ihnen bekannten Informationen preisgeben → der Nutzen aus dem Vorenthalten der Informationen ist größer als die Kosten
  • die Annahmen der PAT aus Sicht der Psychologie
    • je nach Situation und Motiv beachten Personen nur die eigenen Interessen, die alleinigen Interessen des Gegenübers oder die Interessen beider Parteien
    • Probleme beim Einsatz von Anreizen und Kontrollen → Einsatz von Anreizen kann als Manipulationsversuch wahrgenommen werden, hohe intrinsische Motivation wird evtl. minimiert, freiheitseinengende Kontrolle kann Reaktanz auslösen und zu Widerstand führen
    • dem Aufbau von Vertrauen kommt eine hohe Bedeutung zu → Behandlung der Interaktionspartner nach prozeduralen und interaktionalen Gerechtigkeitsprinzipien und die Behandlung mit Respekt kann Vertrauen aufbauen

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