mandag 19. september 2016

soziale Normen

soziale Normen

  • soziale Normen = Regeln des Denkens, Fühlens, Handelns, an denen sich ein Akteur in einer bestimmten Situation orientieren sollte
  • Merkmale sozialer Normen:
    • soziale Normen beinhalten immer eine moralische Komponente → ein Verstoß gegen eine bestimmte soziale Norm wird von den Sendern dieser Norm als unethisch betrachtet
    • verschiedene Normsender können sich in ihrer Bewertung eines bestimmten Verhaltens sehr unterscheiden
    • beziehen sich auf das Verhalten, Denken, Fühlen
    • haben immer eine objektive und eine subjektive Komponente
    • unterscheiden sich im Grad ihrer Allgemeinheit
  • injunktive versus deskriptive Normen
    • verschiedene Normsender unterscheiden sich in ihren normativen Erwartungen
    • injunktive Normen beziehen sich auf die normativen Erwartungen der Umwelt → haben großen Einfluss auf das Verhalten
    • deskriptive Normen beziehen sich auf das tatsächliche Verhalten anderer → schwächerer Einfluss als bei injunktiven Normen, beeinflussen das Verhalten eher sehr subtil
  • warum befolgen Menschen soziale Normen?
    • Zwischen Situationen zu unterscheiden, in denen es im materiellen Eigeninteresse der Person liegt bestimmten sozialen Normen zu folgen (z.b. Koordinationsnormen → Regel des Rechtsverkehrs) und solchen in denen dies im Widerspruch zu ihrem eigenen Interesse liegt (können unter Umständen mit Kosten / Unannehmlichkeiten verbunden)
    • Erklärungsansätze
      • die Nichtbefolgung sozialer Normen wird von Dritten negativ sanktioniert
      • soziale Normen werden im Laufe der Sozialisation internalisiert
    • eine Sanktion von Normabweichungen besteht im Ausschluss aus einer soziale Gruppe → stellt massive psychische Belastung dar → es macht Sinn eine solche Bestrafung zu vermeiden indem man sich an die Normen seiner Bezugsgruppe hält
    • die Internalisierung von sozialen Normen führt zu freiwilliger Normeinhaltung
    • Menschen reagieren mit Gefühlen von Scham und Schuld wenn sie sich nicht an bestimmte Normen halten, deren Befolgung sie selbst für moralisch geboten halten
    • Religion übernimmt häufig die Funktion die Normeinhaltung zu kontrollieren
    • Crowding-out-Effekt → intrinsische Motivation wird durch den Einfluss von Santionen verringert
    • intrinsische Motivation sich an bestehende soziale Normen zu halten, kann durch externe Anreize und Bestrafungen systematische unterminiert werden
  • Herkunft und Veränderung sozialer Normen
    • soziale Normen
      • entstehen durch ein häufig ausgeführtes Verhalten
      • regeln das Zusammenleben in einer Gesellschaft
      • werden von den Herrschenden geformt und erhalten
    • Veränderungen sozialer Normen
      • auf Mikroebene sind Veränderungen sozialer Normen dadurch gekennzeichnet, dass zunächst einige wenige und dann immer mehr Akteure nicht mehr einer bestimmten Norm folgen
      • Rational-Choice-Theory → Menschen folgen dann nicht mehr einer sozialen Norm wenn die Kosten von Nonkonformität über ihrem Nutzen liegt

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