mandag 26. september 2016

Intergruppenbeziehungen - Situationale Faktoren

Intergruppenbeziehungen

  • Kategorisierung ist Voraussetzung für Intergruppenverhalten
  • häufige Erscheinungsformen von Intergruppenverhalten → negative Einstellungen, Diskriminierung

Situationale Faktoren

  • Theorie des Realistischen Gruppenkonflikts
    • Konflikte aufgrund von begrenzten Ressourcen
    • Intergruppenablehnung und Feindseligkeiten werden damit erklärt, dass die Gruppen verschiedene, miteinander nicht vereinbare Ziele verfolgen, indem sie z.b. um begrenzte materielle Ressourcen konkurrieren → wahrgenommene Konflikte um knappe Ressourcen wie Arbeitsplätze, Wohnraum, Bodenschätze
  • relative Deprivation
    • Wettbewerb um begrenzte Ressourcen muss nicht unbedingt objektiv gegeben sein
    • Konzept der relativen Deprivation → globale subjektive Empfindung, im Vergleich zu anderen stärkere materielle Entbehrungen zu erleiden
    • Vergleiche innerhalb der eigenen Gruppe spielen für die negative Einstellung gegenüber Fremdgruppen keine Rolle
    • es besteht aber ein positiver Zusammenhang zwischen kollektiver relativer Deprivation und negativen Einstellungen gegenüber Fremdgruppen
  • Theorie der sozialen Identität
    • die bloße Kategorisierung in Eigen- und Fremdgruppen reicht aus, um diskriminierendes Verhalten hervorzurufen → Minimalgruppen-Paradigma
    • die Theorie der sozialen Identität erklärt dies mit folgenden Grundannahmen
      • Menschen wollen ein positives Selbstkonzept herstellen oder aufrecht erhalten
      • das Selbstkonzept besteht aus einer persönlichen Identität (individuelle Merkmale, Fähigkeiten...) und aus einer sozialen Identität (Eigenschaften der Gruppe der man angehört und deren Bewertung)
      • die Bewertung der Eigengruppe ergibt sich aus dem Vergleich mit relevanten Fremdgruppen
      • um ein positives Selbstkonzept zu erreichen streben Menschen nach positiver Distinktheit der Eigengruppe (die eigene Gruppe grenzt sich positiv von Fremdgruppen ab)
    • Kategorisierung läuft als spontaner Prozess ab
    • nach Prinzipien, die das Selbst einer Kategorie zuordnen, in der es den anderen Mitgliedern auf relevanten Dimensionen möglichst ähnlich ist, während sich die Mitglieder dieser Kategorie im Durchschnitt möglichst deutlich von Mitgliedern einer anderen Kategorie unterscheiden
    • wenn im Alltag mehrere potentielle Selbstkategorien zur Verfügung stehen, setzt sich gemäß der Selbstkategorisierungs-Theorie diejenige durch, die erstens nach dem Prinzip des Meta-Kontrastes am besten passt (komparative Passung), zweitens in dem gegebenen Kontext am meisten Sinn macht (normative Passung) und die drittens kognitiv am zugänglichsten ist
  • Theorie des Intergruppenkontakts
    • Einstellungen gegenüber Fremdgruppen werden entscheidend geprägt durch persönliche Erfahrungen in unserer Wohn- und Arbeitsumgebung
    • persönlicher Kontakt mit Mitgliedern von Fremdgruppen reduziert die negativen Einstellungen (Vorurteile) gegenüber der Fremdgruppe → Kontakthypothese
    • vier Bedingungen unter denen Intergruppenkontakt idealerweise stattfinden sollte:
      • gleicher Status zwischen den Gruppen
      • gemeinsame Ziele
      • Kooperation
      • Unterstützung durch Autoritäten
      Bedingungen sind förderlich aber nicht unbedingt notwendig
    • Menschen mit mehr Intergruppenkontakt haben weniger Vorurteile gegenüber den jeweiligen Gruppen
    • der Zusammenhang von Kontakt zu weniger Vorurteilen ist bedeutsamer als der Zusammenhang von weniger Vorurteilen zu mehr Kontakt
    • warum wirkt Kontakt positiv?
      • Durch Kontakterfahrungen werden Informationen verfügbar, die (negativen) Stereotypen widersprechen und sie dadurch langfristig auflösen können
      • Ängste gegenüber der anderen Gruppe werden abgebaut
      • Kontakt führt dazu dass man sich in die Mitglieder der anderen Gruppe besser hineinversetzen kann und Empathien für deren Sichtweisen und Bedürfnisse entwickeln kann

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